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24.12.19

Frohe Wei(h)nachten ...




... mit einer feinen pinotierenden Überraschung zum Fest! Überraschend für mich zunächst in der Hinsicht, dass ich diesen Wein, und noch "schlimmer", dieses Weingut aus Sonoma Coast, überhaupt nicht kannte, obwohl, nach sorgfältiger Recherche im Weinnetz, sich mir offenbarte, dass Ceritas Wines in den letzten Jahren sich ein gewisses Renomée unter Weinleibhabern in den Staaten und darüber hinaus aufgebaut hat. Naja, man kann halt nicht alles kennen ... und mein amerikanischer Pinot Schwerpunkt lag und liegt in Oregon! Gewachsen sind die ca. 35 Jahre alten Reben des Elliott Vineyard, nebenbei bemerkt handelt es sich bei diesem Wein um Reben des Mount Eden Klons, zwischen dem Hellenthal Vineyard und dem wesentlich berühmteren Hirsch Vineyard, auf lehmigen Böden die reich an Meeressedimenten sind.

14.12.16

Gary Farrell Wines Russian River Valley Selection Pinot Noir 2007, Russian River Valley




Bin ich froh, dass Gary Farrell sein eigenes Weingut, welches dazu noch seinen Namen trägt, im Jahr 2006 hinter sich gelassen hat, und sich seitdem seinem Weingut Alysian widmet. Froh warum? Nun, somit bleibt es mir erspart an einem neulich getrunkenen Produkt dieser kalifornischen Pinot Legende - welche unter anderem in der Vergangenheit mit Leuten wie Joe Rochioli, Tom Dehlinger und Robert Stemmler zusammenarbeitete – herumnörgeln zu müssen. Dieser neulich getrunkene Gary Farrell Russian River Selection 2007 machte es mir schwer: Schwer, eine bzw. seine Mitte zu erschmecken! Schwer, seine einst vorhandene Klasse zu erahnen – wenn diese jemals vorhanden war! Schwer, die gebotenen Konzentration beim Verkosten über Tage hinweg aufrechtzuerhalten. Kurz und knapp: die Verkostung dieses „Pinot weit weg“ war kein Vergnügen! Um so mehr freue ich mich auf meinen nächsten Pinot von Alysian. Ich bin mir sehr sicher, dass dieser die entstandenen "Wunden" heilen dürfte ...

23.11.16

Calichardication



In den letzten Wochen habe ich meine Zunge vermehrt über den großen Teich ausgesendet um ein paar kalifornische Chardonnay zu verkosten. Um genauer zu sein habe zwei jugendliche Einstiegsweine aus 2013 und zwei reifere Schlachtrösser aus 2007 verkostet. Geographisch ging es recht gemischt zu: Napa, Santa Cruz und Santa Barbara waren die Ziele. Ach ja! Eins noch vorab. Von Vergleichen mit Weinen aus dem Burgund halte ich herzlich wenig. Auch bei dieser Post würde ich Zuschreibungen wie Santa Barbara Meursault oder Ähnliches eher mit einem virtuellen Augenrollen quittieren. Ich bitte um Verständnis. Genug dem heute endlich mal kurzem Vorgeplänkel ...

29.9.16

Goldeneye Winery Pinot Noir 2007, Anderson Valley



Es gibt Weine, die man zwar mit interessensgeschwängerten Erwartungen aufgrund eines gewissen fortgeschrittenen Alters, aber gleichzeitig auch inklusive unterschwelligen Befürchtungen wegen vormaligen Verkostungen anderer Jahrgänge, kauft, aber dann nach den ersten Schlucken merkt, dass ein solcher Wein einem, also mir, kaum Freude bereiten wird! Das war ein schlimmer Satz, oder! Sogar für meine Verhältnisse. Na ganz so gruselig wird es in flüssiger Hinsicht bei meinem heutigen „Pinot weit weg“ dann doch nicht, aber ... nun ja, schwierig wird's trotzdem. Freude kam leider zu keinem Zeitpunkt auf meiner Zunge auf. Mein heutiger Goldeneye Pinot Noir war nicht mein erster Wein dieses Weinguts, und auch nicht der erste Pinot Noir von Goldeneye etc. in diesem Blog. Doch war es immerhin mein erster 2007er und mein erster einigermaßen lang gereifter Pinot Noir von Goldeneye. Der Jahrgang 2007er war im Anderson Valley, wie auch in weiten Regionen nördlich von Napa, ein ziemlich kühler und relativ regenreicher Jahrgang. Sein Traubengut stammt aus zehn unterschiedlichen Lagen im Anderson Valley, das zwischen Anfang September und Ende Oktober 2007 in vielen Mini-Ernten eingebracht wurde. Ausgebaut wurde der Wein für 16 Monate in 80% neuen und 20% zweit-belegten französischen Barriques mit mittlerer Toastung. Und so war er dann nun ... 

1.9.16

Wild vermischtes Kalifornien der ausgedehnten 90er



Im gerade eben erst ausgelaufenen August habe ich einige pinot-ferne kalifornische Rotweine älteren Jahrgangs getrunken. Drei aus den 1990ern und einer der gerade so über die Milleniumsgrenze gesprungen ist. Also ein 2000er. Darunter waren solche Klassiker wie Caymus Cabernet Sauvignon und einen Ridge Santa Cruz Mountains Cabernet Sauvignon. Aber auch sehr ausgefallenen Kreationen wie ein Super Tuscan aus Napa oder einen mittlerweile fast schon autochton anmutenden Wein von Ridge. Die etwas längere Zeit haben alle gut überstanden. Und so waren sie dann schließlich ...

26.8.16

Timo Mayer Wines Mayer The Doktor Pinot Noir 2012, Yarra Valley



Kurzer Blick nach oben! Kommt das irgendwie bekannt vor? Die schlicht wirkenden und zurückhaltend stilvoll eingebrachten Farben und Verzierungen auf der Flasche im Vordergrund gibt’s doch nochmal? Irgendwo! Hmmm ... wo war das nochmal?! Na, egal. Das mein heutiger Wein herzlich wenig – naja, bis auf die übereinstimmende Rebsorte Pinot Noir - mit den „Original“ zu tun hat, dürfte so komplett abwegig nicht sein. Schon alleine die Herkunft des heutigen "Pinot weit weg" könnte kaum unterschiedlicher sein. Der Mayer The Doktor Pinot Noir 2012 von dem Remstäler Timo Mayer stammt nämlich aus dem nordöstlich von Melbourne gelegenen von vulkanischen-sandsteinig-lehmig-tonhaltigen Böden dominierten Yarra Valley. Da ich mir aus Wiederholungen sehr wenig mache, findet ihr mehr zu Timo Mayer und seinen Pinots hier. Ist ja schließlich nicht der erste Wein von ihm auf meinem Blog. Zurück zum Mayer The Doktor 2012! Beim Mayer The Doktor handelt es sich um Timo's Flaggschiff Pinot Noir. Der Unterschied zu seinen anderen Pinot Noirs macht seine Ganztraubenvergärung. Angebaut wurden die Trauben auf dem sehr steilen Bloody Hill Vineyard am Fuße von Mount Toolebewoong nahe der Ortschaft Healesville. Ausgebaut wurde der Wein mehrheitlich in gebrauchten französischen Barriques für ca. 11 Monate. Filtriert oder Geschönt wurde der The Doktor natürlich nicht. Sowas brauchen promovierte Pinot Noirs natürlich nicht! Lasst uns mal kosten wie ein Wein mit reichlich institutionalisierten kulturellem Kapital so schmeckt …

12.5.16

Domaine Eden Chardonnay 2009, Santa Cruz Mountains



Viel California hat dieser Domaine Eden Chradonnay 2009 zweifelsohne in sich! Aber alles etwas reduzierter und nicht ganz so vollbusig wie bei nicht so wenigen anderen kalifornischen Chardonnays innerhalb und außerhalb seiner Gewichtsklasse. Auch dieser Kleine des Traditionshauses Mount Eden in den Santa Cruz Mountains etwas südlich von San Francisco bleibt dem leicht burgundisch inspirierten Hausstil – naja, zumindest der Gründer des Weingutes stammt aus dem Burgund - ziemlich treu. Vielleicht ist dieser im Vergleich zu den Flagschiffen von Mount Eden ein wenig fruchtlastiger und früh-gefälliger. Hergestellt wurde er aus 60% Mount Eden und 40% Domaine Eden Frucht (etwas niedere Weinberge in der Nähe von Saratoga). Der Ausbau erfolgte zu 50% in neuen burgunder Pièce Fässern.

30.12.15

The Ojai Vineyard Pisoni Vineyard Pinot Noir 1996, Santa Lucia Highlands



Zwischen den Jahren, so nennt man das glaube ich … obwohl ich diese Umschreibung nicht ganz verstehe benutze ich sie trotzdem mal, kann man sich als Pinot Explorationist schon mal was zumuten! Das mag sich zunächst ein wenig negativ anlesen. Soll es wohl in finaler Konsequenz auch sein. Doch an Spannung in vielerlei Hinsicht, können es nur wenige der von mir vorgestellten „Pinot weit weg“ mit dem heutigen aufnehmen. Dieser stammt vom Granit und Quarz dominierten Pisoni Vineyard in den Santa Lucia Highlands etwas südöstlich von Monterey. Der Hersteller meines Pisoni Vineyard Pinot Noir 1996 sind die Syrah, Pinot und Chradonnay Spezialisten Helen und Adam Tolmach von Ojai Vineyards im Santa Barbara County. Angebaut wurden die Trauben aber von der „"Monterey County Grower Mafia"* Legende Gary Pisoni. Mittlerweile wird der Wein aus dieser Lage von Ojai seit mehr als zehn Jahren nicht mehr hergestellt. Warum? Weiß ich nicht! Ist auch nicht so von Wichtigkeit! Denken kann ich mir so einiges! Das steht aber auf einem anderen Blatt! Jetzt soll erst einmal verkostet werden …

11.12.15

Domaine Carneros Avant Garde Pinot Noir 2002, Carneros



Über einen Stillwein eines Champagnerhauses, dass zumal nicht wirklich zu meinen Favorisierten gehört und um dem allen noch eine Krönung aufzusetzen mal nicht aus der Champagne stammt, würde ich normalerweise mir nicht die Mühe machen etwas schreiben zu wollen. Im heutigen Fall ist Lage eine etwas andere. Dehalb eine ungewoht kurze VKN (oh je, die Kürze beginnt jetzt schon ...). Warum das so ist erzähle ich vielleicht etwas später. Vielleicht auch nicht ... (was wahrscheinlicher ist, da ich es sicherlich vergessen werde ... das Alter eben)

Um mein gewohnt rätselhaftes Gefasel vom Anfang zu lüften komme ich besser erst einmal zu der Vorstellung des besagten Stillweins. Wie es zu erwarten war handelt es sich bei ihm um einen Pinot Noir. Ein Pinot Noir aus dem Hause Taittinger. Naja, um etwas korrekter zu sein, von dem zumeist schäumenden Projekt von Taittinger in Kalifornien: der Domaine Carneros im Napa Valley. In den späten 1980er Jahren, nach fast zehn Jahre unermüdlicher Suche, erwarb Claude Taittinger ca. 55 Hektar Weinland in Carneros. Auch in Carneros liegt der Fokus auf Schaumweinen aus traditionellen Champangner Rebsorten. Nachvollziehbar würde ich meinen! Doch auch Stillweine aus Pinot Noir, sowie ein paar eher vernachlassungswürdigen Rebsorten, machen einen respektablen Teil der Produktion aus. Nachdem ich nun endlich den Bogen geschlagen habe kann ich mit dem eigentlichen Objekt der „Untersuchung“ fortfahren: dem Domaine Carneros Pinot Noir Avant Garde 2002. Viel zu sagen habe ich über den Wein nicht wirklich. Endlich mal! Nur soviel: das Traubengut stammt aus nicht weiter spezifizierten Lagen in Carneros, nach der Lese wurde es in großen offenen Holzbottichen vergoren und anschließend für 10 Monate in gebrauchten französischen Barriques ausgebaut. Wie der erfahrene Weinfreund anhand dieser spärlichen Informationen schon lesen kann, mag es sich wohl eher um einen Wein handeln der in der hausinternen Hierarchie in Kniehöhe angesiedelt ist. Trotz alledem, also Alter - Herkunft - Hierarchie - etc., stand er bombig gut da ...


27.8.15

Cline Cellars Cool Climate Pinot Noir 2010, Sonoma Coast



Mein Durst nach Budget-„Pinots weit weg“ ist fortwährend ungestillt! Ob das auch nach dem folgenden Pinot noch so sein wird, dürfte sich nach einigen Zeilen von meinen bekannten inhaltsarmen Informationsanhäufungen erst noch zeigen. Wie dem auch sei, heute soll es einen Cool Climate Pinot Noir aus dem Jahr 2010 von Cline Cellars geben. Einem Hersteller der meist mit Zinfandel Weinen in Verbindung gebracht wird. Insbesondere dem Ancient Vines Zinfandel welcher aus Trauben von mehr als 100 Jahre alten Reben hergestellt wird. Besagter Cool Climate Pinot Noir stammt von Traubengut aus dem Lazy C Vineyard in Petaluma Gap an der Sonoma Coast. Auf der Webseite von Cline Cellars wird diese Gegend aufgrund ihrer regelmäßigen Regenfälle – damit dürften sie den Sommer des Jahrs 2015 wahrscheinlich nicht meinen - und reichlichen Nebelentwicklung mit Lagen im Elsass verglichen. Meiner Ansicht nach ein etwas gewagter Vergleich … nehme ich an. Weiter im Text: die Trauben werden per Hand gelesen, komplett entrappt in Edeltahlbehältern vergoren und anschließen für 10 Monate sowohl in bis zu 40 % neuem mild getoastetem französischen Eichenholz als auch in gebrauchtem amerikanischem und osteuropäischen Holz ausgebaut. Trotz einem beträchtlichen Aufwand bei der Vinifizierung ist dieser Sonoma'ese in einem für kalifornische Verhältnisse sehr günstigem Preisbereich von etwas unter 20 Euro verortet. Mal schauen wie er sein wird und ob er zu Konsequenzen bei meiner Budget-„Pinot weit weg“ Exploration führt ...


16.6.15

Dutton-Goldfield Winery Pinot Noir Dutton Ranch 2007, Russian River Valley



Bei meinem heutigen „Pinot weit weg“ dürfte sogar der nicht ganz so kosmopolitische Pinotfreund nicht der Gefahr erliegen ihn mit einem herkömmlichen - was auch immer das bedeuten mag – Oregonesen, oder wohl (!?) auch keinem Teutonen und schon sicher nicht mit eine Burgunder zu verwechseln. Jedes Molekühl des Dutton Ranch Pinot Noir 2007 von Dutton-Goldfield sprach mit einem ausgeprägten Sonoma Akzent mit leicht russischem Einschlag zu mir. Dazu aber gleich mehr!

Beim Dutton Ranch Pinot handelt es sich um einen vornehmlich von Djon Klonen geprägten Wein aus sechs Einzellagen des höhergelegenen und kühleren Green Valley's - stark vom Meer geprägtes nebliges Klima; vorherrschender feinsandige Tonboden mit Sandsteineinlagerungen namens Goldridge – und zwei wärmeren Lagen in Morelli Lane – bringt anscheinend eher zur Opulenz neigend Weine hervor - und Freestone - eher zu intensiven Würzigkeit neigend. Die Trauben aus den unterschiedlichen Lagen werden getrennt vergoren und im Schnitt zehn Monate in französischen Barriques ausgebaut. Das Alter und die Herkunft der verwendeten Fässer sind abhängig von der jeweiligen Einzellage und des jeweiligen Jahrgangs. Um die Trockenheit in diesem schon wieder zu langen Einführungstext nicht überreizen zu wollen möchte ich dem Detailinteresssierten hinsichtlich solcher Informationen die enorm informative Webseite von Dutton-Goldfield ans Herz legen. So, jetzt gibt’s aber Stoff …


30.4.15

Kendall-Jackson Pinot Noir Vintner's Reserve 2010, California



Heute stelle ich mich ausnahmsweise mal als ein williges und neugieriges Opfer von gekonntem, wenn auch nicht subtilen, Product Placement zu Verfügung. Über das vergangene Jahrzehnt konnte man allwöchentlich wahrnehmen, wenn man das nun wollte, dass in Chalie Harper's Malibu Beach House, neben dem guten alten Radeberger Bier, oft ganz halb-diskret Produkte der Firma Kendall-Jackson auf dem Küchetisch vorzufinden waren. Ich muss zugeben, noch nie zuvor von KJ je einen Wein probiert zu haben, da diese auf dem deutschen Markt nicht sonderlich gut distribuiert sind. Obwohl, wie an der Farbe zu erkennen war meist eher Califonia Chardonnay von Chalie's "herausgevordertem" Bruder Allen oder seinen Mikro-Lebensabschnitts-Genossinen konsumiert wurde, musste / durfte ich - man wird am Ende sehen wie sich meine Zufriedenheit äußern wird - zum wiederholten male ein Opfer meines "Pinot weit weg" Neugierismus werden und zu einem selbigen greifen. Daher gibt es heute Kendall-Jackson Vintner's Reserve Pinot Noir aus dem Jahr 2010! Lasst uns mal schauen ob es eher eine "Pflichtaufgabe" oder doch ein Vernügen war ...

18.3.15

Domaine de la Côte Santa Rita Hills Pinot Noir 2012, Santa Rita



Das ich in diesem Blog nicht ständig und unablässig dem Oregon-Pinot-Trail folge, habe ich mich letztens dazu hinreißen lassen, mir bei einem semi-lokalen Weinhändler einen durchaus berüchtigt-speziellen, wenn nicht sogar interessant-hervorstechenden, Pinot Noir aus Oregon's südlichen Nachbarstaat, der eine oder andere geographie-bewanderte Leser dürfte wissen welchen nicht ganz unbedeutenden Wein-Bundesstaat ich meine, kaufen zu "müssen". Meine spezielle Wahl viel auf einen Pinot Noir eines Weingutes aus den vom Meer und Nebel gekühlten Santa Rita Hills an der Central Coast. Sonderlich lange besteht dieses besagte, und noch gar nicht genannte, Weingut nicht. Erst im Jahr 2007 begannen der Weinmacher Sashi Moorman und der Sommelier Rajat Parr, sowie einige Geschäftspartnern, mit dem Aufbau eines neuen Pinot-Projekts mit dem klangvollen und vielleicht auch etwas sehr programmatisch gewollten Namen: Domaine de la Côte! Aus ca. 16 ha sehr eng bestockten von Silex dominierten Weinbergen, welche früher zu Evening Land Vineyards gehörten, erzeugt das Team des Weingutes aus „selection massale californique“ Reben gerade mal drei unterschiedliche Pinots. Dabei handelt es sich um zwei Einzellagenweine namens Bloom's Field und La Côte, sowie meinen heutigen Appellations-„Pinot weit weg“: St. Rita Hills Pinot Noir 2012. Dieser wurde aus Traubengut von sechs unterschiedlichen Weinlagen der westlichen Santa Rita Hills erzeugt. Wichtig zu wissen ist, dass alle Weine von Sashi Moorman auf erstaunlichste Weise arm an Alkohol sind – mein heutiger hatte 12,5 %, dass bis auf den St. Rita Hills die Weine mit 100% Ganztraubenvergärung erzeugt werden – der St. Rita Hills wird mit ca. 50% ganzen Trauben vergorenen – und des weiteren sei anzumerken, dass alle Weine für ca. 20 Monate in gebrauchten Barriques ausgebaut werden. Jetzt aber genug der trockenen Verkündigungen und überlangen falsch gestellten Satzkonstruktionen. Lasst uns schaun wie er den nun war …

7.11.14

Arcadian Winery Dierberg Vineyard Pinot Noir 2006, Santa Maria Valley



Ein kleiner Rat vorab sei mir heute ausnahmsweise gestattet! Dem an Wein interessierten Leser lege ich dringend ans Herz die beiden folgenden Absätze unbedingt zu überspringen um frei von jeglicher durch Alkoholkonsum genährter „Behinderung“ meinerseits in das eigentliche Thema der Post einzusteigen zu können. Zur Erläuterung meiner Vorwarnung sollte ich anmerken, dass meine eigene spezielle durch Faulheit geborene Methodik des NichtKürzens, des NichtKorrigierens und nicht auf Sinnhaftigkeit Prüfens sicherlich zutiefst fragwürdig ist und gewisse Probleme hervorrufen mag. Probleme im Sinne von nichtendenwollender Herumschwafelei und noch mehr. Doch wie es nun mal so ist, ist es eben so! Und das ist auch gut so ;-). Also demnach, lieber springen ...

Ich nehme an, die durch angenehme Alkoholintoxikation heraufbeschworene Freude und ein damit manchmals einhergehendes durchdringendes, freudiges und erhebendes  „Wohlseinsgefühl“, im heutigen Falle meine freudigen Gefühle, sind ein nicht zu unterschätzendes und höchst subjektives Qualitätsmerkmal für einen Wein. Warum ich diesen durchaus etwas eigen anmutenden Satz, was bei mir ja sehr selten vorkommen mag, allem voranstelle, hängt wohl damit zusammen, dass ich schon lange, also doch immerhin seit mehreren Monaten, nicht mehr so ein angenehmes und psychisch wie physisches durchdringendes „Wohlseinsgefühl“ beim konsumieren eines Weines erleben durfte. Jedem, vom Wein besessenen, dürfte hin und wieder das Gefühl nicht fremd sein - nehme ich dreisterweise zumindest an -, zwar einen großartigen Wein zu verkosten und auch sicherlich zu schätzen, aber auf der Gefühlsebene nicht wirklich einen Zugang zu finden oder sogar ein, von mir aus, wahrhaftiges „Wohlseinsgefühl“ mit diesem Wein zu entwickeln. Mein heutiger Wein hat mir diesen speziellen Zugang, obwohl er in meinen Augen nicht mal ganz ein fantastischer Wein war, zu solch einem „Wohlseinsgefühl“ ermöglicht. Aber genug davon. Schmalziger sollte ich wirklich nicht werden ohne den eigentlichen Wein überhaupt erwähnt zu haben! Welcher Wein ist es denn nun …?

Na ja, wie man es bei mir erwarten dürfte, hat ein Pinot Noir solche bei mir seltenen Effekte ausgelöst. Einen Pinot Noir aus einer Region der Welt die all zu gerne mit klischeehaften und stereotypisch ausformulierten Einstellungen, selbstverständlich durchweg stets negativ konnotierten, überhäuft wird. Ich erlaube mir, was den heutigen Wein betrifft, anzunehmen, dass dieser über ein sehr hohes Vermögen verfügt, solche, meiner Meinung nach ignoranten Einstellungen, hinwegzufegen. Damit will ich nicht zum Ausdruck bringen, dass dieser Wein repräsentativ für eine Weinregion oder gar einen ganzen „Weinstaat“ stehen soll. Natürlich gibt es in Kalifornien, das ist der Ort auf den ich schwaflerisch vorbereiten möchte und ständig unerwähnt lasse, genügend Durchkonzipierten-(UndVonMirAusAuch)-Industrialisierten-Alko-Pop-Marmeladen-Weine! Ohne Zweifel! Die gibt es aber auch zur genüge aus heimatlichen Gefilden (was die heutige Rebsorte betrifft)! Um das Vorstellen von Weinen, die für ganze Weinregionen stehen sollen geht es mir aber nicht! In letzter Konsequenz, gepaart mit ernstzunehmender Aufrichtigkeit, geht es mir eigentlich um rein gar nichts! Wer bin ich den sowas von mir zu verlangen ...!? Und dennoch möchte ich hin und wieder Weine thematisieren, wie es vielleicht dem einen oder anderen aufgefallen ist, die es möglicherweise vermögen solche festgefahrenen Einstellung und Meinungen etwas aufweichen zu können oder zumindest in frage zu stellen. Jetzt reicht es aber wirklich mit meinem Herumgeschwafel!!! Und nochmals, welcher Wein ist es denn nun …?

So! Es ist soweit … endlich Wein! Mein heutiger „Pinot weit weg“ kommt aus der Santa Maria Valley AVA nord-westlich von Santa Barbara. Hergestellt wurde er von Arcadian Winery. Einer der bestrenommierten Pinot Noir Produzenten der südlichen Central Coast. Joe Davis, der Gründer und Weinmacher bei Arcadian, bekennt sich zu burgundischen Traditionen, was auch immer das inhaltlich im Detail bedeuten mag aber unschwer an seinen verwendeten Korken und deren Bedruckung (siehe Foto unten) feststellbar ist, und ist ein ergebener Freund der Weine, insbesondere des Clos de la Roche, der Domaine Dujac.

Das Traubengut des Dierberg Vineyard Pinot Noir 2006 stammt aus dem gleichnamigen im Jahr 1997 angelegten Weinberg der Familie Dierberg. ... Hierzu sei angemerkt, dass Arcadian seine Trauben von Weinbergen unterschiedlicher Familien und Weinbauern bezieht, aber selbst über keine Weinberge verfügt. Aus dieser in Kalifornien recht verbreiteten Praxis sollte man lieber nicht auf generell minderwertiges zugekauftes Traubengut schließen. Die würde entschieden zu kurz greifen ... Aber nun weiter im Text und lieber nicht wieder ins Geschwafel abgleiten! - Auf dem gen Süden gerichteten Weinberg herrschen von Meeressedimenten durchsetzte sandig-lehmige Tonböden vor. Die für diesen Wein verwendeten Klone erweisen sich als erstaunlich unterschiedlich. Neben den weit verbreiteten Dijon Klonen 115, 667 und 777, und dem altbekannten fruchtigen Martini Klon werden hier auch Champagner Klone, in dem Fall 31, angebaut. Letzterer wurde mit dem mit Ziel angepflanzt höhere Säurewerte für diese spezielle Art von Unterlage zu erreichen. Ob die sehr ansprechende und balancierte Säure im Dierberg Vineyards Pinot nur auf diese weise erreicht wurde oder doch Aufsäuerung von Nöten war entzeiht sich meiner Kenntnis. Geerntet wurden Trauben zur frühen Morgenstunde am 22. und 29. September 2006, anschließend einer schon fast frostigen Mazeration bei ca. 7 C ausgesetzt, in offenen Holzbottichen vergoren und anschließend für 26 Monate in 50 % neuen Sirugue „extra dichten“ Eichenholzfässern ausgebaut. Geschönt und Gefiltert wurde nichts. Und jetzt, jetzt endlich kommt es …


24.8.14

Stolpman Vineyards L'Avion 2008, Santa Ynez Valley



So wie dieser L'Avion 2008 muss sich eine behandschuhte Ohrfeige von Nastassia Fillipowna aus Dostojewski's Der Idiot angefühlt haben. Keine Ahnung wie auf diesen Bezug spontan gekommen bin. Es war einfach der erte Gedanke der sich auf meiner Zunge entwickelte. Seine bestimmte Kraft, die gehörig Arroganz, der gewisse Hang zum Hysterischen, die elegant protzend Zurschaustellung und seine wunderbare Bissigkeit gepaart mit einer Erhabenheit die den januar'ischer Newski-Prospekt dahinschmelzen könnte, mögen mich wohl zu dieser seltsamen Assoziation. Nur die enorme Tiefgründigkeit dürfte der nicht all zu schlauen Nastassia Fillipowna etwas abgegangen sein. Mein heutiger Wein wiederum, ein 100 %iger Roussane von Stolpman Vineyards aus durchschnittlich 75 Jahre alten Anlagen im Santa Ynez Valley – genauer aus dem Ballard Canyon, zeigte beeindruckende und fast übermannende Tiefgründigkeit! Vielleicht das Beste was ich je von dieser mir nicht sonderlich geliebten Rebsorte getrunken habe! So, jetzt wird es spannend …oder auch nicht merh ganz so spannend!

11.6.14

Calera Wine Company Mills Pinot Noir 1992, Mount Harlan



Es ist heiß! Ich liebe es! Ab 35 Grad Celsius erwacht mein Kreislauf erst so richtig und entwickelt so manche Neigung zu diversifizierendem Aktionismus, der diesem sonst im Übermaße fremd ist. Der einzige Nachteil für mich, und nicht für meinen Kreislauf, bei solch einer Hitze sind die abträglichen Umweltbedingungen beim Genießen von Weinen meiner stark bevorzugten Rebsorte: Pinot Noir. Abgesehen vom Verschanzen im Keller oder dem Hochfahren einer nicht vorhandenen Klimaanlage habe ich noch keine akzeptable Möglichkeit für mich erarbeiten können, die zu einem erhöhten Pinot-Genuss bei Hitzewellen geführt hätte. Doch glücklicherweise gibt es die Vergangenheit und die Erinnerungen an diese. In solch einer vor guten vier Wochen passierten, als noch pinot-freundlichere Zeiten herrschten, haben sich einige freundschaftlich verbundene und wichtiger kompetente Weinnasen - und ich, der wirklich nichts Erhellendes oder kompetentes über Wein zu sagen hat, in einer Küche im Zentrum der „Bronx“ eingefunden um einige amerikanische Pinot Noir Flaschen ihres Inhalts zu berauben. Ich möchte mich heute nur auf das „Diebesgut“ eines dieser Flaschen beschränken, da ich die meisten der anderen schon vor einiger Zeit an entsprechenden Stellen versucht habe zu beschreiben. Eine kurze Erwähnung am Ende soll ihnen trotzdem vergönnt sein. Doch jetzt erst mal nach Mount Harlan ...

2.4.14

Cuvaison Estate Pinot Noir 2009, Carneros



Und wieder einmal geht es in das sonnige Kalifornien zum Pinot Noir "süffeln"! Dieses Mal  in eine etwas ungewöhnliche, für Pinot ungewöhnliche, AVA. Die Region Napa und ihre Unterregion Carneros waren zwar in den Frühzeiten des kalifornischen Pinot Noir-Weinbaus im ausgehenden 19. Jahrhundert sehr beliebte Anbauorte, doch in den letzten Jahrzehnten hat sich dies zu Gunsten von Central Coast and Sonoma (inkl. Coast) gründlich geändert. Auch heute gibt es zwar noch einige Produzenten, darunter offensichtlich auch der Produzent meines heutigen „Pinot weit weg“, doch auf breiter Basis ist man von diesem (Pinot-)Weg in Napa abgekommen. Bei Cuvaison, der Produzent des heutigen Pinots – falls ich es noch nicht erwähnt habe, handelt es sich um ein Weingut, dass in den späten 1960er Jahren von zwei (ziemlich frühen) Silicon Valley Boom Profiteuren gegründet wurde. Seit dem haben die Besitzer des Weinguts mehrmals gewechselt. Seit 1979 befindet sich das Weingut nun durchgängig in Schweizer Hand und wurde seit dem zu seiner heutigen beeindruckenden Größe ausgebaut. Neben Pinot Noir, der im Sortiment des Weinguts mit verschiedenen Weinen eine durchaus wichtige Rolle spielt, werden auch Sauvignon Blanc, Zinfandel, Chardonnay, Syrah und seit einigen Jahren aus Lagen in Mount Veeder auch ein Merlot-Cabernet Cuvée angeboten. Bei meinem heutigen Estate Pinot Noir 2009 handelt es sich um den Einstiegspinot - um einen recht kostspieligen, wie es sich für Napa natürlich ziemt, Einstiegspinot des Weinguts

Lasst uns mal schauen wie dieser Einstieg so war … Ach ja, neben dem Cuvaison gab es noch eine paar Burgunder, Nebbiolos und Rieslinge! Diese wurden selbstverfreilich nicht gesüffelt sondern tiefgehend "analysiert"! Die dürft ihr euch nicht entgehen lassen ….


10.11.13

E. & J. Gallo Northern Sonoma Chardonnay 1994, Northern Sonoma



I admit this time I go too far with my adventurism. Gallo! Chardonnay! Close to 20 years old! I guess I really don't know what I am doing here! Should I do something like that? Probably not ... anyway, at least it is not a regular standard Gallo Chardonnay from the Central Valley or wherever. In today's “Happening Now Tasting” I would like to give a 1994 single vineyard Chardonnay from Northern Sonoma AVA, perhaps from the Laguna Ranch Vineyards (couldn't find proper input about this oldie) a chance. I always wanted to try out some prime stuff from California’s biggest wine tycoon. So far I never had the chance to do so. Now the time has come …

7.3.13

Talley Vineyards Estate Pinot Noir 2008, Arroyo Grande Valley




Und weiter geht es mit noch einem kalifornischen Pinot Noir! Dieses Mal aus etwas südlicheren Regionen. Auf halben Weg zwischen Los Angeles und San Francisco liegt San Luis Opispo County. In diesem Landkreis befindet sich neben Paso Robles die nördlichste AVA der kalifornischen Central Coast. Die AVA Arroyo Grande Valley ist im Gegensatz zu anderen südlichen Central Coast AVAs kein ausgesprochenes Pinot und Chardonnay Land. Doch Talley Vineyards ist einer der Betriebe dieser Weinregion, die sich mit viel Erfolg an den beiden burgundischen Rebsorten seit Jahren bewähren konnten.  Weinbau wird von der alt eingesessenen Farmerfamilie Talley erst seit den 1970er Jahren, Pinot Noir seit 1986, betrieben. Seit einigen Jahren sogar nach ökologischen Richtlinien. Zur Vergärung werden nur noch wilde Hefen verwendet und Schönung wie Filtrierung werden nicht mehr praktiziert. Das Traubengut für den heutigen Estate Pinot Noir des ziemlich kühlen Jahr 2008 stammt zu 78% aus dem berühmten Rincon Vineyard und zu 22 % aus dem Rosemary’s Vineyard. Die Böden der beiden Weinberge sind geprägt durch Sand und Lehm. Ausgebaut wurde der Wein für 17 Monate in 30% neuen und 70 % gebrauchten Barriques. Aus irgendwelchen, und vielleicht übersteigerten, Gründen waren meine Erwartungen an diesen Wein sehr hoch. Nun ja, ich habe über verschiedenen Talley Pinots hier und da durchaus Gutes gelesen, was mich als Cali Pinot Skeptiker, neugierig gemacht hat. Dies mag wohl eine gute Erklärung für meine Erwartungshaltung sein. Mal schauen ob diese Erwartungen zu hoch angesetzt waren:

2.3.13

Keller Estate La Cruz Vineyard Pinot Noir 2009, Sonoma Coast





Nach einer geschlagenen Woche freiwillig gewählter Trockenzeit kam mir der Gedanke vom Enthaltsamkeitsolymp hinabzusteigen um mir einen Keller aus dem Keller zu holen. Natürlich nichts von DEM Keller! Solche Weine trinken vernünftige Menschen. So einer bin ich ja ganz sicher nicht, daher …! Wobei, bei Weinen aus der heutigen Rebsorte, der Pinot Noir Rebe, sehe ich persönlich bis jetzt nicht soviel Potential bei DEM Keller …! Ich schweife aber ab! Mein Keller Pinot war ein Keller von Arturo und Deborah Keller aus der etwas kühleren Weinbauregion Sonoma Coast. Keller Estate ist immer noch ein ziemlich junger Player in Sonoma. Erst seit dem Jahre 2000 wird unter eigenem Namen Wein produziert. Davor wurde das Traubengut, in erster Linie Chardonnay, an unterschiedliche namenhafte Weinproduzenten verkauft. Pinot Noir ist erst seit wenigen Jahren ein Thema auf dem Weingut. Alle Weinberglagen für die Pinot Noir Weine des Hauses sind in der bis dato eher unbekannten und recht feucht-kühlen Petaluma Gap in Sonoma Coast angesiedelt. So auch die Rebstöcke des La Cruz Vineyards mit seiner vielschichtige Ton/Lehm Unterlage, aus dem der heutige Pinot Noir stammt.

Neben dem La Cruz Pinot hatte ich noch einen gelungenen Counterpart! Einen Barbaresco "Cotta" 2005 des mir davor total unbekannten eher kleinen Produzenten Azienda Mainerdo aus Neive. Mal schaun’ wie die Weine waren: