11.12.15

Domaine Carneros Avant Garde Pinot Noir 2002, Carneros



Über einen Stillwein eines Champagnerhauses, dass zumal nicht wirklich zu meinen Favorisierten gehört und um dem allen noch eine Krönung aufzusetzen mal nicht aus der Champagne stammt, würde ich normalerweise mir nicht die Mühe machen etwas schreiben zu wollen. Im heutigen Fall ist Lage eine etwas andere. Dehalb eine ungewoht kurze VKN (oh je, die Kürze beginnt jetzt schon ...). Warum das so ist erzähle ich vielleicht etwas später. Vielleicht auch nicht ... (was wahrscheinlicher ist, da ich es sicherlich vergessen werde ... das Alter eben)

Um mein gewohnt rätselhaftes Gefasel vom Anfang zu lüften komme ich besser erst einmal zu der Vorstellung des besagten Stillweins. Wie es zu erwarten war handelt es sich bei ihm um einen Pinot Noir. Ein Pinot Noir aus dem Hause Taittinger. Naja, um etwas korrekter zu sein, von dem zumeist schäumenden Projekt von Taittinger in Kalifornien: der Domaine Carneros im Napa Valley. In den späten 1980er Jahren, nach fast zehn Jahre unermüdlicher Suche, erwarb Claude Taittinger ca. 55 Hektar Weinland in Carneros. Auch in Carneros liegt der Fokus auf Schaumweinen aus traditionellen Champangner Rebsorten. Nachvollziehbar würde ich meinen! Doch auch Stillweine aus Pinot Noir, sowie ein paar eher vernachlassungswürdigen Rebsorten, machen einen respektablen Teil der Produktion aus. Nachdem ich nun endlich den Bogen geschlagen habe kann ich mit dem eigentlichen Objekt der „Untersuchung“ fortfahren: dem Domaine Carneros Pinot Noir Avant Garde 2002. Viel zu sagen habe ich über den Wein nicht wirklich. Endlich mal! Nur soviel: das Traubengut stammt aus nicht weiter spezifizierten Lagen in Carneros, nach der Lese wurde es in großen offenen Holzbottichen vergoren und anschließend für 10 Monate in gebrauchten französischen Barriques ausgebaut. Wie der erfahrene Weinfreund anhand dieser spärlichen Informationen schon lesen kann, mag es sich wohl eher um einen Wein handeln der in der hausinternen Hierarchie in Kniehöhe angesiedelt ist. Trotz alledem, also Alter - Herkunft - Hierarchie - etc., stand er bombig gut da ...



Seine Farbe erinnerte in den Randregionen schon etwas an transparente kleine Euro Cent Münzen. Doch sein Kern war immer noch in ein stabiles Rubinrot gehüllt. Die Nase zeigte sich sehr parfümisiert-fruchtvoll und fleischig. Sein Alter riechte man ihm nicht an. Er wirkte eher sehr wollüstig, drall und eindeutig napa'nesisch ohne es mit diesen Ausprägungen all zu sehr übertreiben zu wollen. Am Gaumen kam er gar nicht so reichhaltig und fruchtbombig daher. Seine Erdbeerfrucht wirkte durchweg kühl, also für einen Pinot aus Carneros, und überraschend vital. Seine sehr balanciert eingebundenen Laubwaldaromen und die kräftigere Spur süßnussiges Resteichenholz sollte ich nicht unerwähnt lassen. Wie schon angedroht! Heute verweile ich im kurz angebunden Schreibmodus. Es gibt eigentlich auch keinen weiteren Grund mehr zu schreiben. Der Avant Garde 2002 war nicht sonderlich komplex - was bei ihm wohl nicht angedacht war, dafür sehr gut ausbalanciert, er war sehr kalifornisch, aber auch erstaunlich trinkanimierend und nicht sättigend. Sogar für mich! Einfach ein einfacher, anständiger **** Pinot Noir ohne Komplexe. 

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