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24.12.24

Ridgecrest Vineyards Estate Pinot Noir 2019, Ribbon Ridge


Alle Jahre wieder … und mir fällt mal wieder nichts besseres ein als ein Pinot aus Oregon öffentlich zu trinken. Das hört sich aber wirklich zu autokritisch an! Sogar für meine Verhältnisse! Insbesondere hinsichtlich dessen, dass der heutige und sehr weihnachtlich anmutende „Pinot weit weg“ solche anfänglich konstruierten Schmähungen ganz sicher nicht verdient hat! Zunächt aber so viel: von Ridgecrest Vineyards aus der Ribbon Ridge AVA habe ich bis vor kurzem noch nie etwas gehört. Demnach handelt es sich fälschlicherweise sogar um eine Premiere bei meinem heutigen Oregonesen. Warum ich von diesem Weinproduzenten noch nie etwas gehört habe, mag sich mit dem Umstand erklären, dass deren Weine bis vor kurzem unter dem Label RR Wines oder Ribbon Ridge Wines vermarktet wurden obwohl es das Weingut Ridgecrest Vineyards schon seit 1980 gibt. Harry Peterson-Nedry, eine äußert bedeutende Person des Weinbaus im Willamette Valley, und seine Tochter Wynne waren mir natürlich ein Begriff. Harry, wenn ich das so schreiben darf, könnte man ohne viel Pathos verlieren zu wollen, sogar als den „Vater“ der Ribbon Ridge AVA bezeichnen. Aber genug mit diesen Irrungen und Wirrungen bezüglich der Namensgebungen, welche ich mir offen gestanden selbst nicht so ganz erklären kann! Bevor meine Zunge endlich gewisse Anfeuchtung erfahren darf, nur noch ein paar weihnachtsfremd faktische Nüchternheiten zum Ribbon Ridge Estate 2019: gekeltert häuptsächlich aus Pommard und Dijon Klonen. Nur noch ein kleinerer Teil stammt aus Anlagen mit alten Wädenswil Klonen. Vergoren – bis zu 15% Ganztraubenvergärung - und ausgebaut wurde dieser Pinot in ca 50% neutralem und zu 50% neuerem französischem Eichenholz (bis zu einem Jahr alt). Geprägt wurde der Pinot durch seine sedimentreichen Willakenzie Böden mit ausgesprochener Inselbegabung im Meer der stark von vulkanischen Böden geprägten Chehalem Mountains.

24.12.23

Frohe Weihnachten mit Lingua Franca Avni Pinot Noir 2017, Willamette Valley

 
Zu WeinAchten - ich befürchte dieses kümmerliche Wortspiel ist mir schon ein paar mal an genau dieser Stelle im Jahr über die Finger gerutscht - darf sich meine Zunge nun endlich mal wieder nach Oregon verlaufen! Meine Achtsamkeit hinsichtlich Pinot Noir aus dem amerikanischen Burgunderland hat in den letzten Monaten, und wahrscheinlich auch darüber hinaus, in schändlicher Weise gelitten! Damit soll zumindest an Weihnachten schluss sein! Dieses Weihnachten schicke ich meine Zunge in die Eola Amity Hills zu einem von burgundischen Antrieben befeuertem Joint Venture! Seit 2012 produzieren Larry Stone, Thomas Savre und ein gewisser Dominique Lafon Weine aus Chardonnay und Pinot Noir. Nachdem diese Stelle im Internetz für gewöhnlich sehr von Pinot verwöhnt ist, musste ich natürlich zu einem Gewächs aus besagter Rebsorte greifen. Ein Unterfangen das mir bei der Domaine Comtes Lafon wahrscheinlich eher nicht passieren würde. Egal, ich schweife wie so oft viel zu weit ab und laufe gefahr mich um Kopf und Kragen zu schreiben! Bei Lingua Francas Avni Pinot Noir 2017 handelt es sich um den Einstiegswein der Domaine. Gewachsen ist das Traubengut fast ausschließlich auf Weinguts eigenen Flächen die mit einer Mischung aus Dijon und Pommard Klonen bestückt sind. Bei den Bodenformationen herrschen die alten vulkanisch feurigen Bekannten Jory und Nekia vor. Aber auch Gelderman (!) - eine stärker von Tuffstein in niedrigeren und abflachenden Lagen geprägtem Bodenformation, ist bei Lingua Franca vorzufinden. Der 2017er wurde zu einem ¼ mit ganzen Trauben in kleinen Stahltanks vergoren um anschließend zu 22% in neuen und 78% gebrauchten Barriques einen 12 monatigen Reifeschlaf zu nehmen ... um widerrum vorgestern in meinem Glase aufzuwachen ...

20.12.21

Swick Wines Willamette Valley Pinot Noir 2019, Willamette Valley


Haven't had all too many Pinots from Oregon lately! I guess it's about time to have my probably first veritable Natural Pinot Noir from the Willamette Valley. Not quite sure it is, however thinking of this, not so much is all too sure about this wine-sub-category anyway. Today my tongue is off to an old Christmas tree farm in Gaston in the northern part of the Willamette Valley. Actually not too far away from Portland. Just a hop south-west. In the mid 2000/2010s - took a while -  Joseph Swick, a native Oregonian, moved back to the Willamette Valley to start a wine business after working in wine retail and working several harvests around the globe. With help – mostly fruity help - from Ken Cancilla from Cancilla Vineyards Joe produced his first vinatge in 2008. Cancilla Vineyards plantings are mostly located in the elevated northern Patton Valley (500 – 600 ft.) on Melbourne soils - which is a very deep, well drained soil formation in residuum and colluvium weathered from siltstone and sandstone. The rather young vines (planted between: 1999-2005) for the 2019 Willamette Valley Pinot Noir have been cultivated in a wild mix of clones on very - not Mosel steep, but respectably steep - steep slopes. Now, I fear I might stress your attention with far too many details which I hardly - maybe a bit - understand myself, therefore only numbers: 667, 777, 114, 115 (Wädenswil) and 3309 as well as some 101-14 (Pommard). Okay, that was certainly enough stress … let's give it a go!

16.4.21

Big Table Farm Pinot Noir 2016 (aka Buttercup), Willamette Valley

Back in Oregon! It's been more than just a while ... I am afraid! I hope this will change in the near future! This time I have had the pleasure to make acquaintance with rather big Buttercup! Buttercup might be a big one! The Pinot Noir right “behind“ Buttercup wasn't like that at all! Originating from eight quite different sites of the northern Willamette Valley Buttercup – or rather boringly stiff and formal: Big Table Farm's Willamette Valley Pinot Noir 2016 – showed wonderfully gentle, super sappy and cool Willamette Valley characteristics! Buttercup's theine was a bit faint and unusually dark ruby for a Pinot Noir. Its nose showed plenty of funky Oregon Pinot spices, rose petals, nutmeg, a hint of mocha, maybe some dark pepper, a whiff of oaky vanilla, fresh juicy plums and dried dark cherries. On the palate the Oregon funk voluptuousness – in this very case quite a good and becoming expression I assume; normally voluptuous vibes are not really me– showed tons of moist undergrowth, volcanic fire, flint, dried roses etc. The fruit aromas of plums, dark cherries and some pomegranate were super sappy and crystal clear ... in case this is somehow possile to have ... oh nooo, I better shut my sceptical mug! The tannins were already suprisingly silky! However there was some solid and convincing structure to Buttercup. The touch of vanilla and 0.3 to 0.5 % dispensable alcohlol … Well, I chose to ignore! It was simply too much fun and the quaffability qualities were faar to persuasive! A downright very decent ***** Pinot pleasure!

31.12.17

Evesham Wood Cuvée J Pinot Noir 2010, Eola-Amity Hills



In the past year – well, in some places we already are in 2018 – I've really been one hell of a lazy Pinot prick around here. I hope this will change in 2018. Well, "we'll see what happens …“ Aaanyway, I don't want to slide away into the next year without mentioning one more Pinot Noir! In early November Joy, Chas and Dan from Portland came over to Teutonia to a have a drink or two or most probably more. Today's Pinot was by far the most memorbale of these drinks. The Cuvée J Pinot Noir 2010 from Evesham Wood showed combined characteristics some might find in "Old“ and "New“ World Pinots …!? The vines for the Cuvée J were cultivated in the Eola-Amity Hills on Nekia, Jory and Woodburn soils. It is a barrel selection from the best barrels of each vintage. Btw the "J“ derives from Jayer – Henri Jayer … it is an honor thing! The assorted Pommard clones were all planted in 1986. So, quite seasoned ones. The ageing took place in about 40% new French oak. So, let's go ...

1.2.17

Mouton Noir Lieu-Dit Pinot Noir 2011, Willamette Valley



Aufgrund einer in dieser Jahreszeit häufig auftretender Heimsuchung bin ich momentan dazu verdammt eher über Wein zu schreiben als ihn eigentlich zu trinken. Naja, es könnte mich sicherlich schlimmer treffen, zumal es bei dem heutigen Wein visuell äußerst amüsant zugehen dürfte (seht selbst auf dem Foto ;-)). Endlich hat es meine Zunge mal wieder nach Oregon für etwas „Pinot weit weg“ verschlagen. Seit 2007 produziert der in den Vereinigten Staaten recht berühmte Sommelier André Hueston Mack unter dem Label Mouton Noir (sein eigener recht zwiespältiger Spitznahme) unterschiedliche Weine aus verschiedenen Regionen in Oregon und mittlerweile sogar Washington. Die Karriere des gebürtigen New Yorkers entwickelte sich so, wie man sie wahrscheinlich nur in den USA durchleben kann. Sein Weg vom Investmentbanker hin zum Chefsommelier in Thomas Keller's The French Laundary in Napa und weiter zum Grafikdesigner mutet ungewöhnlich erfrischend an. Aber jetzt zum Wein. Beim Lieu-Dit von der Garage-d'Or handelt es sich um den Mittelklasse-Pinot von Mouton Noir. Sein Traubengut stammt aus der ältesten Lage die Mouton-Noir in Oregon zur Verfügung steht. Und ausgebaut wurde er in gebrauchten französischen Barriques. Mal sehen wie er sich so gemacht hat ….

21.10.16

Evening Land Vineyards Willamette Valley Pinot Noir 2013



Weine des Sommeliers Rajat Parr und des Weinmachers Sashi Moorman wurden bei wine-zeit schon einige Male erwähnt. Stets auf die mittlerweile nicht selten besprochenen Projekte in Kalifornien beschränkt. Diese mögen wohl insgesamt auch ein wenig mehr Aufmerksamkeit erregt haben. Doch in das etwas nördlichere Oregon hat es die beide, samt dem quasi Vorort-Manager Ben DiCristina, ebenfalls verschlagen. Aus Lagen der Evening Land Vineyards in den Eola Amity Hills werden seit einigen Jahren unterschiedliche Pinot Noirs, ein Chardonnay und ein Gamay produziert. Ich machte vor kurzem meine erste Bekanntschaft mit dem Einstiegswein der Drei namens Evening Land Willamette Valley Pinot Noir 2013. Der Jahrgang 2013 zeichnete sich durch einen ungewöhnlich warmen und trockenen Sommer aus. Sowohl Blüte, als auch Ernte, fanden für oregonesische Verhältnisse enorm früh statt. Schon Mitte September kam es zu den ersten Lesegängen. Dummerweise knallten während dieser heißen Phase der Ernte ergiebige Regenfälle, die bis zu vier Tagen anhielten, im Willamette Valley runter. Die dadurch hervorgerufenen Probleme und die Hitze im Sommer gingen auch an der Qualität der Trauben von Evening Land nicht spurlos vorbei. Doch insgesamt war man noch durchaus zufrieden. Die Trauben für meinen heutigen Wein stammen sowohl aus Lagen in den Eola Amity Hills (alte Reben aus dem Eola Springs Vineyard, Rocky Hill Vineyard und junge Reben aus dem Seven Springs Vineyard) und aus von Lemelson Vineyards zugekauften Trauben aus Yamhill-Carlton. In allen Weinbergen herrschen vornehmlich, dem Stammleser wohl mittlerweile bekannten, Jory-Bodenformationen vor. Weiter wurden alle Weinberge nach bio und teilweise biodynamischen Richtllinien bewirtschaftet. Alle Trauben wurden entrappt, für vier bis fünf Tage einer Kaltmazeration unterzogen und anschließend in offenen Eichen- und Betonbottichen spontan vergoren. Gereift wurde der Wein für ein Jahr in gebrauchten und gewollt neutral wirkenden Barriques. Na, und so war er dann …


14.6.16

Kelley Fox Mirabai Pinot Noir 2012, Willamette Valley



Genügend Zeugnis bezüglich meiner Begeisterung der Pinot Noirs von Kelley Fox habe ich hie und da und sogar hier genügend abgelegt! Kelley's Einstiegspinot namens Mirabai, im heutigen Fall aus 2012, habe ich vor wenigen Wochen zum ersten mal getrunken. Bei diesem handelt es sich um einen Verschnitt aus Blöcken des Maresh Vineyard (Dundee Hills AVA, Pflanzjahre in den frühen 1970ern) und des Momtazi Vineyard (McMinniville AVA, Pflanzjahre in den späten 1990ern). Der Jahrgang 2012 war aufgrund des ungewöhnlich heißen und trockenen Sommers, der seinen Höhepunkt hinsichtlich pinotabträglicher Umständen im September fand (anscheinend der trockenste September seit Wetteraufzeichnung), eine ganz besondere Herausforderung. Die „reiferen“ Anlagen im Maresh Vineyard kamen mit der Trockenheit erstaunlich gut zurecht. Die Ernte fand wie gewohnt in der Mitte und der zweiten Hälfte des Oktobers statt. Kelley selbst, war über die erreichten Säurewerte, die mit denen von 2011 vergleichbar waren, selbst sehr erstaunt. Ebenfalls zeigte sich, dass die Zuckerwerte und die eigentliche Reife der Trauben glücklicherweise nicht übermäßig hoch waren (die einzelnen Lagen ergaben Alkoholwerte zwischen 13,0 und 13,5%). Diese eher staubtrockenen Werte deckten sich auch mit meinen zungengestützten Eindrücken … würde ich mal ganz verwegen behaupten wollen.

14.3.16

"Pinot weit weg" goes Prowein ... inkl. ein wenig Koshu


Nach gar nicht so wenigen Jahren der Abwesenheit hat es mich endlich mal wieder auf die Prowein verschlagen! Da habe ich mir gedacht: eine gute Gelegenheit viele potentiell interessante „Pinots weit weg“ probieren zu können! Leider, wie nicht selten bei solchen Großmessen, gab es viel Schatten und nur all zu wenige Lichtstrahlen, die sich durch die Wolkendecke der pinot'igen Belanglosigkeit  hindurch kämpfen konnten.



4.2.16

Argyle Winery Nusshaus Riesling 2009, Eola-Amity-Hills



Nach wochenlanger, mehrheitlich schmerzhaft weinfreier und von nicht zu überschätzenden Erklätungssymptomen durchzogener Weinfaselpause, soll es heute endlich mal wieder eine meiner wunderbar content-freien und durchweg sinnfernen Posts geben. Zu alledem soll diese auch noch ungewöhnlich mosel'ig ausfallen, obwohl ihr flüssiges Fundament genaue 8395 km westlich von Bernkastel verortet ist. Dieser im Fernen Westen befindliche Ort ist die Heimat des Weingutes Argyle in Dundee / Oregon. Seit 1987 werden von den Argyle Gründern Brian Croser – ja, genau der - und Rollin Soles außerordentlich kräftige Pinots und mittlerweile auch durchaus überregional bekannte Schaumweinspezialitäten hergestellt. Das Geschäft mit Riesling geht zurück bis in die späten 1990er Jahre. Mit dem Nusshaus Riesling, welcher seit wenigen Jahrgängen nunmehr Nuthouse Riesling heißt, beabsichtigte man einige Jahre einen gewissen „Tribut“ an die große Riesling Tradition der Mosel in Form eines halbtrockenen Rieslings aus dem Lone Star Vineyard - Mitbegründer Rollin Soles stammt aus Texas - in den Eola-Amity Hills zu errichten. Im Unterschied dazu streben die aktuelleren Jahrgänge eine eher trockenere Charakteristik an. Nebenbei sollte ich vielleicht erwähnen, dass der Name Nusshaus sich auf den vormaligen Zweck des Kellergebäudes bezieht. Dieses war in früherer Zeit ein Teil einer Haselnussfarm. Also hat die Namensgebung nichts mit dem englischen Begriff zu tun, der mir beim erstmaligen Lesen in den Sinn kam. Wie auch immer. Bevor ich die ganze Weingelegenheit wieder in all zu sehr in zähe Länge ziehe, sollte ich doch lieber auf das Flüssige eingehen

26.10.15

Oregon Pinot ... Gris, nur mal so zur Abwechslung



Meine vinophilen „On the Oregon Trail“ Ausgüsse sind bekanntlich hinsichtlich verschiedener Eigenschaften eher von Rot geprägt. Pinot geht aber auch „grau“ … oder,  besser bleich. Aus purer Neugier habe ich mich letztens auf zwei Pinot Gris von zwei der namhaftesten Weinhersteller des Willamette Valley eingelassen. Zum einen auf den Three Vinyards Pinot Gris 2011 von Chehalem Wines und zum anderen auf Den lokale Klassiker, den Dundee Hills Oregon Pinot Gris 2012 von The Eyrie Vineyards.

Das Traubengut für den Pinot Gris 2011 von Chehalem stammt aus den Lagen Ridgecrest Vineyard (17%, Ribbon Ridge AVA), Stoller Vineyard (64%, Dundee Hills AVA) und Corral Creek Vineyard (19%, Chehalem Mountains AVA). Die Ernte der Trauben erfolgte im Jahr 2011 etwa drei Wochen später (Ende Oktober bis Anfang November 2011) als in durchschnittlichen Jahren. Doch glücklicherweise hielt sich der im Herbst aufkommenden Regen in Grenzen und führte nach der Meinung von Chehalem Weinmachers Harry Peterson-Nedry zu:

„... one of the best vintages of the last twenty years emerge. Resulting wines are fully ripe, rich, deep, dark AND carry low pHs/high acids and low alcohols, which bodes exceptionally well for long aging, food friendliness and a reputation that makes similar years, like 1999 and 2008, humble“

Nach der Ernte wurden die Trauben entrappt und im Stahltank vergoren (mit den Reinzuchthefen VL3 und X5) und für eine kurze Zeit ausgebaut.

Das Traubengut für den Eyrie Pinot Gris 2012 stammt von unterschiedlichen gen Süden und Südosten ausgerichteten Weinbergen in den Dundee Hills (The Eyrie, Sisters, Rolling Green, Daphne und Tukwilla Vineyards). In diesen herrschen zumeist die an anderen Stellen schon mehrfach erwähnten Jory- und Woodburn Böden vor. Vor dem vierstündigen Pressvorgang in klassischen Korbpressen wurden die Trauben entrappt. Vergoren (mit eigenen Hefen) und ausgebaut wurde der Pinot Gris in kleinen Stahltankbehältern. Genug dem Vorgeplänkel, lasst uns jetzt mal schauen wie mir die beiden gefallen haben ...


17.9.15

Shea Wine Cellars Shea Vineyard Pinot Noir 2011, Willamette Valley



Nach ungesund langer Abwesenheit führt mich meine Zunge heute endlich mal wieder in das Willamette Valley! Da es sich beim heutigen Wein um einen Pinot Noir aus dem ungewöhnlichen Jahr 2011 handelt, möchte ich heute auch etwas ungewohnt mit einem Zitat beginnen:

„In 2011 we experienced the coolest growing season since the birth of Oregon’s wine industry in the 1960s. Fortunately, autumn rain held off allowing us to harvest dry fruit from mid - October into early November – our latest harvest ever. Long, slow flavor development is what winemakers hope for, and we got it in spades. Cool - vintage wines retain lots of acidity. That’s a good thing. Acidity makes the wine bright, food friendly and long - lived in the cellar. Our 2011 wines are full of elegant, old world complexity and character.“

Meiner – zugegeben kaum anhand erwähnenswerten Zungenerfahrungen belegbarer – Meinung nach, gibt diese Einschätzung von Shea Wine Cellars die Verhältnisse im Jahr 2011 ziemlich gut wieder. Wobei die Aussage des letzten Satzes sich gleich noch zeigen dürfte.

Aber jetzt nochmal von vorne! Wie gewohnt: Bei meinem heutigen „Pinot weit weg“ handelt es sich um den Estate Pinot 2011 von dem eben schon erwähnten Produzenten Shea Wine Cellars. Hergestellt wurde dieser aus zwölf unterschiedlichen Blocks des mittlerweile in Oregon sehr berühmten ca. 55 ha großen Shea Vineyard nahe Newberg zwischen den AVAs Dundee Hills und Yamhill-Carlton. Doch nur in etwa 25 % der Ernte werden von Shea Wine Cellars selber in meist fünf unterschiedlichen Pinots verwertet. Wie in den USA nicht unüblich wird der große Teil der Trauben an andere Weinproduzenten in Oregon und sogar in Kalifornien verkauft (bzw. nach spezifischen Kundenvorgaben auch kultiviert). Jetzt aber wirklich zurück zu meinem Pino! Geerntet wurde das Traubenmaterial zwischen dem 23. Oktober und 2. November 2011. Sogar für oregonesischen Verhältnisse eine recht späte Ernte würde ich meinen. Bei den geernteten Klonen handelte es sich hauptsächlich um Wädenswil- (was man meiner nicht ganz so unerfahrenen Meinung nach klar spürte) und Pommardklone. Aber auch einige eher jüngere Dijon Klone 777, 114 und 115 haben den Weg für den Estate in die Presse gefunden. Ausgebaut wurde er in zu 48 % neuem französischem Holz. Genug der Informationen! Nach so langer Oregon Pinot Durststrecke sollte ich es mit meiner zielfreien Info-Ansammlung nicht übertreiben:

18.5.15

De Ponte Cellars Dundee Hills Pinot Noir 2010, Dundee Hills



Aufgrund vorzüglicher Verbindungen pinotphiler Art gen Nordwesten der Vereinigten Staaten von Amerika, ist mir vor wenigen Tagen dank Dan und Chas von wineisseriousbussiness.com ein weiterer sehr erwähnenswerter oregonesischer Pinot Noir zu Teil geworden. Zwar nötigte mich das Wetter, eine sicherlich so nicht eingeplante und mehrheitlich pinotfeindliche Dreissiggradhitze, in die Tiefen meines kühlen Weinkellers, doch die äußeren Umstände konnten mich nicht ins „Schwitzen“ bringen. Die erwartete Qualität des Weines vielleicht doch ein wenig …! Genug dem Vorgeplänkel. Sechs Zeilen des gewohnten Geschwafels dürften ausreichend sein!



Mit meinem heutigen „Pinot weit weg“ begebe ich mich nach längerer Pause zurück in die Dundee Hills. Der Einstiegswein von De Ponte Cellars, einem von Scott und Rae Baldwin im Jahr 2001 mit wenigen Hektaren Dijon Klonen und Melon den Bourgogne - mittlerweile ist es ein wenig mehr - gegründeten Weingut, aus dem Jahr 2010 wurde auf für die Dundee Hills typischen Jory Böden kultiviert und für 12 Monate in 20 % neuem Holz ausgebaut. Direkt nach dem Einschenken (und ehrlich geschrieben auch schon davor, Dank der gelegentlichen Analysen der De Pont Weine von Dan und Chas) wurde mir klar, dass es sich bei diesem Wein um eine wirklich gelungene oregonesisch-burgundische Symbiose handelt. Diese Behauptung ist all zu weit hergeholt, da die Weinmacherin Isabelle Dutartre eine umtriebige Bourguignonne ist. Jetzt aber zum flüssigen Teil der Post ….

9.4.15

Beaux Frères Pinot Noir 1993, Willamette Valley




Eins vorab! Ich habe (leider) keine Ahnung wie das Jahr 1993 in Oregon hinsichtlich Wetter, Ernte und weiteres so gewesen sein mag … und ich bin, wie es der gelegentliche Leser verstehen mag, viel zu faul solche mühsamen Recherchen anzustrengen. Nur eins: es soll wohl nicht das aller beste Jahr gewesen sein ... Nun ja ... wichtiger ist was dem pinot-beflissenen Weinfreund bei seiner Grundausbildung hin zum Pinot-"Fanatiker" möglicherweise nicht entgangen sein mag. Sprich, die Kenntnis darüber, dass es sich bei einem dieser Beaux Frères (franz. für Schwäger), die dem Weingut den Namen verliehen haben, um eine nicht ganz unbekannte Persönlichkeiten des Weinkosmos handelt. Diese Persönlichkeit ist niemand geringeres als Robert M. Parker Jr. Seines Zeichen Weinpapst oder Ähnliches. Der andere, und mittlerweile auch nicht gerade unbekannte, beau-frère ist Michael Etzel. Zweiterer, also Michael Etzel, war es, der 1986 beschloss auf dem Grund einer ehemaligen Schweinefarm in Ribbon Ridge Weinreben anbauen zu wollen. Dazu benötigte er finanzielle Unterstützung, die er dank der Hilfe seines beau-frère aus Maryland erhielt. Die ersten Jahre verkaufte Etzel, der auch als Weinmacher fungiert, den Großteil seiner Ernten an namenhafte Nachbarn wie Ken Wright oder Dick Ponzi. Erst im Jahr 1991 begannen die Beaux Frères eigenen Wein im größeren Stil zu produzieren. Schon ab dem ersten Jahrgang zeichneten sich ihre Weine durch hohe Konzentration, durch viel Extraktion und durch lange Fasslagerung (im Schnitt 36 Monate) mit hohem Neuholzanteil aus. Eine Herangehensweise die mir in den meisten Fällen persönlich nicht sonderlich entgegenkommt. Da ich bis zu meinem heutigen „Pinot weit weg“ nur junge Weine von Beaux Frères verkosten konnte - die mir nicht sonderlich zusagten, habe ich mich um so mehr gefreut – gefreut im Sinne von pseudowissenschaftlichem Neugierigkeitswahn - einen sehr gereiften Beaux Frères Pinot Noir aus dem Jahr 1993 in die Hände zu bekommen. Na genug gefaselt, dann lasst uns doch mal gucken wie er so war dieser "Parker Pinot" …

20.2.15

Lumos Wine Company Temperance Hill Pinot Noir 2008, Eola-Amity Hills



Diesen Februar soll es nach längere Pause endlich mal wieder in die duftigen Eola-Amity Hills gehen. Der heutige Oregonese stammt von der im Jahr 2000 vom „dashing grape grower and winemaker“ Dai Crisp und seiner „groovy wife and business partner“ PK McCoy„ gegründeten Lumos Wine Company in McMinnville. Das Traubengut des Temperance Hill Pinot Noir 2008 stammt aus dem gleichnamigen 40 Hektar großen Weinberg, der seit 1999 nach Bio- (Oregon Tilth organic standards) und Salmon Safe (http://www.salmonsafe.org) Richtlinien bewirtschaftet wird. Die ältesten Dijon Klone in diesem von Nekia-, Rittner- und Joryböden dominierten Weinberg sind mittlerweile ca. 35 Jahre alt. Bewirtschaftet wird der komplette Weinberg von Dai Crisp. Ein kleiner Teil des Traubenguts wanderte in meinen heutigen Wein. Der große Rest des Traubenguts wurde und wird an namenhafte Weinproduzenten wie Adelsheim, Bergström, Brooks, Evesham Wood und einige mehr verkauft. Na dann lasst uns mal schauen wie sich der „hauseigene“ Pinot so auf meiner Zunge präsentiert hat ...

7.1.15

Brooks Winery Janus Pinot Noir 2011, Willamette Valley



Der „Pinot weit weg“ Start ins neue Jahr muss erfahrungsgemäß mit einem Oregon Pinot vollzogen werden! Erst vor wenigen Monaten konnte ich meinen ersten Wein von Brooks verkosten. Da war es noch Riesling. Heute soll es dem noch sehr jungen Janus Pinot Noir 2011 an den Korken gehen. Bei dem Janus handelt es sich um einen Verschnitt aus Einzellagen (en detail: 66% Brooks Estate Vineyard, 21% Muska Vineyard, 10% Sunny Mountain Vineyard und 3% Momtazi Vineyard) die über das Willamette Valley verstreut sind. Der Janus - immerhin der Römische Gott der Balance sowie des Neubeginns, des Endes und des Anfangs - soll laut Brooks Webseite „The ultimate expression of Pinot Noir! Janus is our flagship...the richest, most vibrant and intense blend that we produce“ darstellen. Insbesondere was die göttliche, und bei Pinot Noir nie zu unterschätzende, Eigenschaft der Balance betrifft, zeigte der Janus vielversprechende Qualitäten. Auch was die wein'igen Beschreibungen „vibrant“ und „intense“ angeht bin ich bei der Aussage durchaus dabei. Die Beschreibung „rich(est)“, naja, die kann ich nicht ganz nachvollziehen, da ich zum einen keine anderen Brooks Pinots kenne und zum anderen mir dieser Janus glücklicherweise aber überhaupt nicht rich vorkam. Aber genug der unheilvollen Vorwegnehmungen! Jetzt gibt’s den ersten „Pinot weit weg“ im Jahr 2015 …

23.9.14

Antica Terra Willamette Valley Pinot Noir 2009




Jahr ein, Jahr aus gibt es einen Tag im September der am Vorabend gewisser „Vorbereitung“ meinerseits bedarf um den darauffolgenden Tag mit seinen unerfreulichen Feierzwängen besser überstehen zu können. Letztes Jahr stand im Zentrum dieser „Vorbereitung“ ein durchaus sehr angenehmer Centgrafenberg R Spätburgunder von Paul Fürst. Dieses Jahr gestaltete ich diese spezielle  „Vorbereitung“  mit einem Pinot Noir von Antica Terra aus dem Willamette Valley.

Seit 2005 produziert Maggie Harrison, einst eine der langjährigen Weinmacher bei Manfred und Elaine Krankl's legendärer Sine Qua Non Winery im Ventura County, eine illustere Ansammlung von ziemlich ambitioniert bepreisten Weinen aus Pinot Noir und Chardonnay. Bei meinem heutigen Willamette Valley Pinot Noir aus dem etwas hedonistisch anmutenden Jahrgang 2009 handelt es sich um das Einstiegsmodell des Hauses. Hergestellt wurde dieses Cuvée zu ca. 50 % aus Trauben des Antica Terra Estate Vineyard in den Eola Amity Hills und zu unterschiedlichen Teilen aus zugekauften Trauben des Shea Vineyard in Yamhill-Carlton, des Croft Vineyard in den Eola-Amity Hills und des Cherry Grove Vineyard wiederum in Yamhill-Carlton. Nahezu alle Trauben wurden entrappt und ohne sie anzupressen in kleinen offenen Eichenholzbehältern vergoren um den "Output" anschließend in ca. 50 % neuem französischem Eichenholz reifen zu lassen. Na lasst uns mal schauen wie die Qualität der diesjährigen „Vorbereitung“ so gewesen ist ...


16.8.14

St. Innocent Winery Momtazi Vineyard Pinot Noir 2007, McMinnville



Das aktuelle Schauer-liche Wetter lädt zum Brechen meiner schon länger anhaltenden sommerinduzierten Enthaltsamkeit von oregonesischen Pinot-Elixieren ein. Heute möchte ich meine Aufmerksamkeit schon zum zweiten Mal einem Wein von St. Innocent aka Mark Vlossak widmen. Die erste öffentliche Verkostung ist mittlerweile schon mehr als ein Jahr her. Damals genoss ich den Justice Vineyard Pinot Noir 2007 aus den Eola-Amity Hills. Heute soll es nun meinem letzten 2007er Pinot aus Oregon überhaupt, dem Momtazi Vineyard Pinot Noir 2007 aus McMinnville, an den Korken gehen. Wie schon öfters erwähnt war der Jahrgang 2007 vom Wetter her sehr herausfordernd und darüber hinaus nicht mit viel journalistischem Enthusiasmus und Liebe bedacht worden. Bezüglich des Wichtigem, also dem Wetter sowie dem eigentlichen Reifeverlauf der Reben, möchte ich heute zum Abschluss meiner 2007er Verkostungen es mir heute mal ganz einfach machen und Mark Vlossak nüchterne und präzise Einschätzung zum Jahrgang zitieren:

„2007 was one of the more challenging harvests in the past decade. The season began early with sunny and dry weather in May and June. Bloom was about a week earlier than normal indicating that we would expect to begin picking in late September. The crop level was thinned significantly in late July targeting yields of between 2.1 and 2.7 tons per acre for Pinot noir.
September was cooler than normal and the cool weather continued into October. Intermittent rains slowed maturity and increased the risk of rot. Sunny periods between the rain events allowed the critical process of ripening and flavor development to continue. The tension mounted as waited and prayed for sun watching the acids soften, the tannin sweeten, and the flavors gain complexity. The first grapes were finally picked on October 4th, ten days later than expected. By October 15th, all of the fruit was picked, making 2007 our shortest harvest.“

Was die damalige journalistische Einschätzung betrifft enthalte ich mich meiner Meinung mal ganz elegant. Nur soviel sei erwähnt: leider war einmal mehr nicht all zu viel dran an den voreiligen Jahrgangseinschätzungen … Nun aber zum Wein! Beim Momtazi Vineyard handelt es sich um einen steilen gen Südwesten ausgerichteten biodynamisch bewirtschafteten von Nekia- und Joryböden geprägten Weinberg der Familie Momtazi in der McMinnville AVA. Seit 2006 bezieht Mark Vlossak unter Eigenregie aus dem Momtazi Vineyard Traubengut. Den Jahrgang 2007 hat der in Edelstahl inklusive einer eintägigen Kaltmazeration vergoren um ihn anschließend für 16 Monate in 31 % neuem französischem Eichenholz, der Rest im gebrauchten, auszubauen. Also, auf nach McMinnville …


11.6.14

Calera Wine Company Mills Pinot Noir 1992, Mount Harlan



Es ist heiß! Ich liebe es! Ab 35 Grad Celsius erwacht mein Kreislauf erst so richtig und entwickelt so manche Neigung zu diversifizierendem Aktionismus, der diesem sonst im Übermaße fremd ist. Der einzige Nachteil für mich, und nicht für meinen Kreislauf, bei solch einer Hitze sind die abträglichen Umweltbedingungen beim Genießen von Weinen meiner stark bevorzugten Rebsorte: Pinot Noir. Abgesehen vom Verschanzen im Keller oder dem Hochfahren einer nicht vorhandenen Klimaanlage habe ich noch keine akzeptable Möglichkeit für mich erarbeiten können, die zu einem erhöhten Pinot-Genuss bei Hitzewellen geführt hätte. Doch glücklicherweise gibt es die Vergangenheit und die Erinnerungen an diese. In solch einer vor guten vier Wochen passierten, als noch pinot-freundlichere Zeiten herrschten, haben sich einige freundschaftlich verbundene und wichtiger kompetente Weinnasen - und ich, der wirklich nichts Erhellendes oder kompetentes über Wein zu sagen hat, in einer Küche im Zentrum der „Bronx“ eingefunden um einige amerikanische Pinot Noir Flaschen ihres Inhalts zu berauben. Ich möchte mich heute nur auf das „Diebesgut“ eines dieser Flaschen beschränken, da ich die meisten der anderen schon vor einiger Zeit an entsprechenden Stellen versucht habe zu beschreiben. Eine kurze Erwähnung am Ende soll ihnen trotzdem vergönnt sein. Doch jetzt erst mal nach Mount Harlan ...

16.4.14

Patricia Green Cellars Ribbon Ridge Estate Pinot Noir 2008, Willamette Valley



Heute bin ich faul! Heute spare ich mir das langweilige Vorgeplänkel! Kommt in letzter Zeit öfters vor ... doch heute ist das ganz okay, denn heutiges Weingut habe ich euch schon vor einem guten Jahr vorgestellt. Damals war es der Croft Vineyard Pinot 2007 von Patricia Green Cellars und heute trifft es den Ribbon Ridge Estate Pinot Noir aus dem exzellenten und in diesem Fall, so viel darf ich vorab schon erwähnen um jegliche Lesensfreude zu unterminieren, total jugendlich wirkendem Jahrgang 2008. Auf geht’s …