31.5.15

Vinařství Kraus Rulandské Modré Roučí Mělincké 2004, Mělincké



Da sitze ich nun, zur inspirativen Gedankenlubrikation mit einem Glas recht nettem bayrischen Bodensee Pinot – ja, sowas gibt es wirklich, dazu aber später mehr - neben meiner linken Hand drappiert – und natürlich auch trinkend, und versuche vergeblich meinen unerschöpflichen Vorrat an Pinot Expertise anzuzapfen. Doch bei meinem heutigen „Pinot weit weg“ mag dieses lubrikierte Anzapfen leider nicht so ganz gelingen. Auch nicht weiter verwunderlich, da ich zum einen keinerlei Pinot-Erfahrung im Degustationsfeld Nordböhmen habe und zum anderen zeigen sich erhebliche Defizite meinerseits bei der Entzifferung des möglicherweise sehr informativen Rückenetiketts sowie den meisten internetgestützten Informationsquellen. Ich enttäusche mal wieder mit meiner Unfähigkeit auf ganzer Linie… ich weiß! Aber nicht weiter überraschend für den regelmäßigen Leser! Wenn ich schon keine – zumindest für mich verwertbaren - Informationen über den heutigen Rulandské Modré Roučí Mělincké 2004 von Vinařství Kraus aus Mĕlnik finden konnte, so habe ich immerhin wenige Spuren an Information über die Weinregion und das eigentliche Weingut einsammeln können. Mĕlnik, nicht zu verwechseln mit dem wahrscheinlich berühmteren bulgarischen Melnik oder dessen regionaler Rebsorte, ist eine Kreisstadt am Zusammenfluß von Elbe und Moldau ca. 40 km nördlich von Prag. Die meisten Weinberge liegen auf einer durchschnittlichen Höhe von 200 m über dem Meeresspiegel. Karge Kalksteinböden mit höheren Anteilen an sandigem Ton sind in der Gegend  um Mĕlnik vorherrschend. Das Weingut von Vilém Kraus, nebenbei erwähnt eines der namenhaftesten Weingüter in Nordböhmen, verfügt mittlerweile wieder über ca. 22 Hektar Anbaufläche. Auf dieser werden vornehmlich klassisch mitteleuropäische Rebsorten wie Riesling (Ryzlink rýnský), Traminer, Grauburgunder und Pinot Noir kultiviert. Weitere einstens zeitgenössische Klassiker wie Dornfelder lass ich mal lieber unerwähnt. Genug dem unverhohlenen Anführen meines Nichtwissen! Jetzt gibt's Pinot aus Tschechien ...
 

18.5.15

De Ponte Cellars Dundee Hills Pinot Noir 2010, Dundee Hills



Aufgrund vorzüglicher Verbindungen pinotphiler Art gen Nordwesten der Vereinigten Staaten von Amerika, ist mir vor wenigen Tagen dank Dan und Chas von wineisseriousbussiness.com ein weiterer sehr erwähnenswerter oregonesischer Pinot Noir zu Teil geworden. Zwar nötigte mich das Wetter, eine sicherlich so nicht eingeplante und mehrheitlich pinotfeindliche Dreissiggradhitze, in die Tiefen meines kühlen Weinkellers, doch die äußeren Umstände konnten mich nicht ins „Schwitzen“ bringen. Die erwartete Qualität des Weines vielleicht doch ein wenig …! Genug dem Vorgeplänkel. Sechs Zeilen des gewohnten Geschwafels dürften ausreichend sein!



Mit meinem heutigen „Pinot weit weg“ begebe ich mich nach längerer Pause zurück in die Dundee Hills. Der Einstiegswein von De Ponte Cellars, einem von Scott und Rae Baldwin im Jahr 2001 mit wenigen Hektaren Dijon Klonen und Melon den Bourgogne - mittlerweile ist es ein wenig mehr - gegründeten Weingut, aus dem Jahr 2010 wurde auf für die Dundee Hills typischen Jory Böden kultiviert und für 12 Monate in 20 % neuem Holz ausgebaut. Direkt nach dem Einschenken (und ehrlich geschrieben auch schon davor, Dank der gelegentlichen Analysen der De Pont Weine von Dan und Chas) wurde mir klar, dass es sich bei diesem Wein um eine wirklich gelungene oregonesisch-burgundische Symbiose handelt. Diese Behauptung ist all zu weit hergeholt, da die Weinmacherin Isabelle Dutartre eine umtriebige Bourguignonne ist. Jetzt aber zum flüssigen Teil der Post ….

14.5.15

Happening Now Tasting 26: Domaine Plageoles Le Prunelart 2009, Gaillac




On the “Happening Now Tasting” posts ahead I plan to send my tongue on a voyage of discovery to wine-growing regions with hyper autochthonous and scarcely existing grape varietals. Today I'd like to start with a “test subject” from the South-West of France. In Galliac there is a variety named Prunelart. Prunelart is a small-berry and dark blue variety which is almost extinct. Until the phylloxera crisis Prunelart was one of the most widespread varietals in Galliac. Today only 10 to 12 hectares are still in cultivation in the entire Sud-Ouest. Prunelart shows distinct similarities to Malbec. Genetically (alongside Magdeleine Noire des Charentes the co parent of Malbec) as well as aromatically (I'll taste the possible resemblance soon). The main reason for Prunelart's imminent extiction - besides the effects of phylloxera - might be its capricious nature. Especially Plasmopara viticola and Botrytis cinerea are two of its unfortunate frequent visitors.

Today's “test object” was produced by Bernard Plageoles of Domaine des Tres Cantous (or just Domaine Plageoles). The densely cultivated vines (approx. 5000 vines per hectare) are growing on gravely loamy soils in Galliac region. After fermentation the „Le Prunelart“ 2009 was aged for 12 months in concrete tanks on its lees. Well, let's have a curious look …