Aufgrund vorzüglicher Verbindungen
pinotphiler Art gen Nordwesten der Vereinigten Staaten von Amerika, ist mir vor
wenigen Tagen dank Dan und Chas von wineisseriousbussiness.com ein
weiterer sehr erwähnenswerter oregonesischer Pinot Noir zu Teil
geworden. Zwar nötigte mich das Wetter, eine sicherlich so nicht
eingeplante und mehrheitlich pinotfeindliche Dreissiggradhitze, in die
Tiefen meines kühlen Weinkellers, doch die äußeren Umstände
konnten mich nicht ins „Schwitzen“ bringen. Die erwartete
Qualität des Weines vielleicht doch ein wenig …! Genug dem
Vorgeplänkel. Sechs Zeilen des gewohnten Geschwafels dürften
ausreichend sein!
Mit meinem heutigen „Pinot weit weg“
begebe ich mich nach längerer Pause zurück in die Dundee Hills. Der
Einstiegswein von De Ponte Cellars, einem von Scott und Rae Baldwin
im Jahr 2001 mit wenigen Hektaren Dijon Klonen und Melon den
Bourgogne - mittlerweile ist es ein wenig mehr - gegründeten Weingut, aus dem Jahr 2010 wurde auf für die
Dundee Hills typischen Jory Böden kultiviert und für 12 Monate in
20 % neuem Holz ausgebaut. Direkt nach dem Einschenken (und ehrlich
geschrieben auch schon davor, Dank der gelegentlichen Analysen der De
Pont Weine von Dan und Chas) wurde mir klar, dass es sich bei diesem
Wein um eine wirklich gelungene oregonesisch-burgundische Symbiose
handelt. Diese Behauptung ist all zu weit hergeholt, da die
Weinmacherin Isabelle Dutartre eine umtriebige Bourguignonne ist.
Jetzt aber zum flüssigen Teil der Post ….
Ein wenig blass und am Rand
möglicherweise ganz leicht wässrig wirkte die rubinrote Färbung
des De Ponte Cellars Dundee Hills Pinot Noir 2010 schon, doch seine
Nase zeigte von Beginn an wo die wohltemperiert expressive Reise
hingeht sollte. Im Zentrum des Geschehens erroch beeindruckend
raffinierte und ganz minimal expressiv-parfümiert wirkende
Waldbeeren, später auch Aromen von Pflaumensaft, die keinesfalls
aufgesetzt wirkten. Sich an diesen fruchtigen Eindruck harmonisch
anschmiegend konnte die schüchtern wirkende fein-vanillige Idee von
Eichenholz und die für einen Dundee Hills Pinot erstaunlich zivil
ausgeprägten „Oregon Funk“ Noten. Am Gaumen herrschten Harmonie
und Klarheit vor! Attribute die mir bei Pinot Noir sehr wichtig
erscheinen. Diese überstrahlten die eher genügsam ausgelassen wirkende
Komplexität des Weines mit Leichtigkeit. Neben den von der Nase
schon bekannten Aromen erwiesen sich an der Zunge die Jory-typischen Aromen
von Waldboden, Blattwerk, getrockneten Pilzen etc. etwas
schwungvoller und weniger gezügelt. Auch die angenehm lebendige
Säure fügte sich in die Gesamtkomposition sehr gut ein. Meiner
Meinung nach einer tolle Symbiose meiner beiden liebsten
Pinot-Welten! Einfach „nur“ sehr anständig ***** trifft voll ins Rubinrote! Da bedarf es gar nicht so vieler Worte wie sonst ...
2 comments:
I'm glad to see this was enjoyable! Isabelle was one of the first to declare publicly that 2010 was going to be great for her Oregon Pinot Noir. Many others were worried about whether the grapes would be ripe enough, or not. She was confident all along, and 2010 is one of my favorite vintages from DePonte. I'm glad the acidity was showing well too!
It was really enjoyable! Thanks again for this great oppurtunity to try such great and very harmonious stuff. I guess I'd never been able to get a DePonte Pinot over here in Germany.
I am looking forward to a couple of other 2010 Oregon Pinots - hopefully ;-)
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