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29.12.22

"Confrontational Therapy" Protocol 2022

Throughout the past year I confronted my palate with grape varieties I usually do not enjoy all too much. Diplomatically put! Yes, I very much “enjoy” to confront myself with personal prejudice or other not all too pleasurable matters. In case of fermented grape juice, it might be a rather easy undertaking. In case other engagements, objects, affairs etc it is most certainly much more challenging. Anyway, I digress ... as always! For my palatal confrontation 2022 I've tried to select wines very carefully. Most of them have been consumed fully and over several days. A few were limitedly consumed over at least two days and subsequently these ones continue their rest-existence elsewhere. For instance the existence in a not all too shabby sauce or just venturing out into world of the discharge pipes and beyond. Furthermore I do not wish to bore the engaged reader longer than absolutely necessary – hence this time I will try to keep my tasting notes as concise as possible. Sometimes probably insufficiently short. I suppose a correlation between enthusiasm towards a specific wine and the length of the corresponding tasting note might be rather evident. Enough! Let's get it over with ...

8.6.19

Und ein weiterer wilder Mix von "Pinots weit ... naja, oder auch nicht ganz so weit ... weg"

 
Nach mittlerweile gewohnt langwierig anhaltender Schreibabstinez, soll es heute meiner Zunge mal wieder gestattet sein, den einen oder anderen Ausflug, in mehr oder weniger weite Pinot Länder, zu unternehmen. Dieses mal geht es als erstes nach Portugal – naja, wahrscheinlich nicht so sehr für seine wenigen, aber dennoch erwähnenswerten, Pinots berühmt! Danach nach Italien – und das weder nach Südtirol noch ins Trentino. Dann Polen – Jaa, welches sicherlich noch viel weniger durch international pinotisierende Berühmtheit glänzt. Weiter ab nach Argentinien – auch nicht so ganz das Pinot'dorado, wenn ich das mal so schreiben darf! Dann gehn Norden steuernd nach Oregon – immerhin mal was eher Herkömmliches und nicht ganz so Pinotxotisches! Und zu guter Letzt geht es zu einer mehrheitlich pinotträchtigen Unbekannten - ins nachbarschaftliche Luxemburg!


Cortes de Cima Pinot Noir 2014, Alentejano



Beginnen möchte ich mit Portugal! Wie schon erwähnt sicherlich kein sonderlich pinot-zentriertes Weinbauland. So langsam dürfte ich von jedem Pinot Portugals ein oder zwei Schluck probiert haben. Naja, fast möchte ich annehmen. Wie dem auch sei! Um dem Ganzen die außergewöhnliche Krone aufzusetzen geht es auch noch in die Region Alentejano. Einem der berüchtigten Wein-Glutöfen Portugals! Doch nicht ganz! In Alentejano gibt es überschaubar viele Weingärten, die weit ab vom Kerngebiet an der kühlenden Atlantikküste angelegt wurden. Seit 2008 kultiviert das nicht ganz unbekannte Weingut Cortes de Cima in der Nähe von Vila Nova de Milfontes Rebsorten, die im heißen Kerngebiet von Alentejano wohl kaum eine Chance hätten. Darunter auch mein erster Pinot Noir!


Farblich zeigte sich der Cortes de Cima Pinot 2014 sehr mustergültig. Enorm transparent und sehr dem optimalen Rubinrot entgegen strebend. Den etwas ungewöhnlich breit angelegten Wasserrand sollte ich wohl nicht unterschlagen. In der Nase zeigte er viel Rauch, der sich mit der Zeit glücklicherweise ins nasale Gesamtbild ein- und unterordnete. Weiter zeigten sich reichlich saftige Schwarzkirschen, etwas Zartbitterschokolade, Zimt und interessanterweise auch Etwas, dass mich an Rosenwasser erinnerte - glücklicherweise aber nicht all zu kräftig und schon gar nicht kitschig-penetrant wie auf so mancher Oma-Toilette. Nun gut, weiter im Text. Darüber hinaus zeigte sich auch viel Jod - was wiederum aufgrund seiner Herkunft nicht sonderlich überraschend war, etwas Minze und im Falle Pinots eine überraschende Prägung von schwarzer Oliven. Am Gaumen zeigten sich ähnliche Attribute, wobei hier das Jod mit reichlich Meersalz ergänzt wurde und noch wesentlich kraftvoller auftrat. Auch die letztgenannten Oliven waren am Gaumen etwas intensiver. Sonst zeigten sich ein stürmischer Hauch an recht staubiger Erde und nach einigen Stunden Aromen, die an Orangenschale und hie und da die eine oder andere Pflaume erinnerten. Von seiner Struktur her, zeigte sich der Cortes de Cima angenehm feingliedrig und irgendwie auch ein wenig leichtfüßig, sowie beschwingt. Warum "irgendwie"? Nun ja. Diese Aussagen mögen auch ein wenig durch perspektivisches Kopfkino bedingt sein, denn das momentan vorhandene zünftig-scharffkantige Tannin, lässt sicherlich nicht geradewegs auf solche luftig-galanten Eigenschaften schließen. Insgesamt ein durchaus anständiger**** Pinot Noir, den man sogar mit gewisser Phantasiefähigkeit als ein solchen erschmecken könnte. 


Tenuta Mazzolino Pinot Nero 2013, Oltrepò Pavese




Aus der Lombardei konnte ich einen jungen Klassiker zuletzt trinken. Die Tenuta Mazzolino aus Oltrepò Pavese ist zwar wesentlich bekannter für ihre Spumante – was ja nicht weiter verwunderlich ist – und ihren holzwürzigen-kräftigen Chardonnay. Der Pinot Nero 2013 zeigte Reflexe von Rubin, im Kern doch noch etwas dunkler und am Rand schon ganz leicht ins ziegelfarbenengehende verfärbend. Im Vergleich zu allen anderen Pinots war er wohl der dunkelste und schleierhafteste Vertreter. In der Nase präsentierte er sich sehr duftig und expressiv. Granatapfel, Pilze, getrocknetes Laub, lehmige Erde in Hülle und Fülle, Jod, Eisen und leicht dörrig-rosinige Noten standen im Vordergrund. Am ersten Tag waren auch die Röstaromen vom 30% neuen französischen Holz recht deutlich zu erriechen. Am zweiten Tag konnte sich die Substanz des Weines durchsetzen und das Holz dort hin verweisen, wo es hingehört. In den Hintergrund! Am Gaumen zeigten sich neben dem Granatapfel Aromen von Hagebutte und reifen Himbeeren. Dazu die schon erwähnten Pilze, das Laub, gar nicht so wenig Kaffee, Thymian lastige Würze, etwas Blut, Jod und Eisen und ebenfalls recht viel Röstaromen. Dass erwartbar kräftige und recht krude Tannin gepaart mit einer für 2013 typisch zünftigen Säure konnte so erwartet werden. Am zweiten Tag war alles, wie auch das Holz, nicht mehr so wild und ungestüm, wie direkt nach dem Öffnen. Seine kräftige Erdigkeit präsentierte sich am Gaumen weniger schlammig und von Anbeginn dem Gesamtbild eher unterordnend. Insgesamt ein rustikal-robuster, erdiger und kraftvoller Rough-Neck Pinot Noir, der mich zeitweise an ein Morey-St-Denis Village aus einem warmen Jahrgang erinnerte. Ich würde ihm noch einige Jahre Flaschenruhe geben. Momentan, trotz aller zupackenden Rustikalität, ein sicherlich durchweg anständiger**** Pinot Nero aus der südlichen von Herbstgefühlen geprägten Lombardei … doch angemerkt sei, für Freunde von sehr fruchtlastigen und samtigen Pinots welche zudemauch noch reich an ärmlicher Struktur sind, wird ein solcher Pinot nie wirklich viel Freude entfachen.


Adoria Vineyards Pinot Noir 2016, Zachowice



Vorab erwähnt sollte ich wohl zugeben, dass dieser Adoria Vineyards Pinot Noir 2016 aus Zachowice - die wohl traditionsreichste Weinbauregion Polens, erst mein zweiter polnischer Pinot überhaupt war. Der erste war halt eben der erste, dieser sollte - nein muss - keine weitere öffentliche Erwähnung finden! So überaus begeisternd war dieser! Solche eine verdrießliche Anspielung muss ich bei meinem zweiten polnischen Pinot, also dem heutigen, nicht bemühen. Der Adoria Pinot Noir 2016 zeigte sich in meinem Glas sehr transparent, mit ganz leichtem Schleier und einer Tönung die mehr ins Granat als ins Rubin ging. Die Nase wirkte auf mich zunächst sehr vom Rauch geprägt. Darüber hinaus zeigten sich sehr kräftige Düfte die mich an rote Johannisbeeren, leicht diffus wirkende kühle grüne Würze, Shitake-Pilze und leider ein wenig zu viel Karamell erinnerten. Nach einigen Stunden intergrierte sich das Karamell ein wenig. Dazu gesellten sich auch auch schüchtern wirkendes feuchtes Moos und eine gewisse Salzigkeit (ja ja, ich weiß: Salz riecht nicht ... was soll's). Am Gaumen fiel mir zu aller erst die überaus intensive und heftigst-knackige Säure auf. Nichts für schwache Mägen! Mir hat sie sehr gefallen, aber auch ein klein wenig zu Schaffen gemacht. Sonst zeigten sich zur Nase ziemlich deckungsgleiche Attribute. Die roten Johannisbeeren waren kühl und präzise. Die Würze ebenfalls ein wenig diffus. Das Karamell zeigte sich glücklicherweise eindeutig schwächer. Dafür schlich sich ein mir etwas zu aufgesetzter Vanilleton ins Gesamtbild. Matschige Erdigkeit und ein kräftiges Stückchen Eisen trugen ihr rustikales Bißchen zum Ganzen bei. Insgesamt wirkte der polnische Pinot am Gaumen wesentlich kommunikationsfreudiger als es die Nase zunächst ankündigte. Gefallen hat er mir, wenn auch weniger aufgrund seiner unterentwickelten Charmeur-Qualitäten oder seiner eher bäuerlichen Eleganz. Er präsentierte sich eben als ein kerniges und rustikales Mitglied der Pinot Familie. Ohne weiteres ein sicherlich noch anständiges**** Pinoterlebnis.


Bodegas Chacra Sin Azufre Pinot Noir 2016, Patagonia




Wenn die Rede von Pinot Noir aus Patagonien ist, kommt man an Bodegas Chacra der Familie Incisa della Rocchetta kaum vorbei. Seit Jahren produzieren sie wohl die bemerkenswertesten Pinots aus der Region Neuquén im nördlichen Teil Patagoniens. Der Sin Azufre - der Name ist hier Programm, also kein Schwefel - ist das jüngste Mitglied der Pinot Familie von Chacra. Für argentinische Pinots, auch die anderen Gewächse von Chacra, kommt der Sin Azufre 2016 enorm transparent und orange-rubinrot daher. In der Nase zeigten sich energiegeladene Erdbeeren. Auch sehr würzige von vermeintlichem Feuerstein - die Reben sind auf eisenhaltigen Lehmböden kultiviert worden, geprägte Attribute stechen hervor. Im würzigen Zentrum tummeln sich Aromen die mich an Melisse und schüchterne Minze erinnern. Neigungen die an das Erbrochene von Erzgebiergsziegen erinnern - eine bei mir nicht ganz so selten vorkommende Assoziation bei Natural Wines - schucht man bei dem Sin Azufre glücklicherweise vergebens! Diese nicht vorhandene Wahrnehmung kommt ebenfalls am Gaumen zum tragen. Rein aromatisch ist die Erdigkeit etwas ausgeprägter und die eine oder andere geröstete Kaffeebohne lässt sich auch entdecken. Der restliche Eindruck ist sonst ziemlich deckungsgleich mit der Nase. Die kühle Charakteristik, beträchtliche Spannung und seine Leichtigkeit, die der Natural-Argentinier ausstrahlt, sind überzeugend und animierend. Die Säure zwar auch, doch ist sie momentan noch etwas sehr nervös und jugendlich widerborstig. Ein wenig sollte sich das in den nächsten Jahren noch legen. Für mich gehört der Sin Azufre zu den spannenderen und erinnerungswürdigeren Pinots aus dem Hause Chacra. Sicherlich ein anständiger****, wenn nicht sogar in einiger Zeit sehr anständiger***** Pinot mit viel Frische und wenigen naturalen Schattenseiten - was überhaupt und keinensfalls nicht heißen soll, dass Natural Wines generell von Schatten geplagt sind, doch wie jeder weiß, gibt es leider sehr sehr viele sehr zweifelhafte Weine in dieser nicht weiter klar definierten Produktionskategorie/-philosophie ....


Winderlea Vineyards and Winery Dundee Hills Vineyard Pinot Noir 2014, Dundee Hills




Der Winderlea Dundee Hills Vineyards Pinot Noir 2014 zeigte sich am ersten Tag nicht von seiner besten Seite. Am zweiten Tag präsentierte er um so mehr freudeerzeugende Oregon-Funk-lastige herkunftstypische Eigenschaften die mich versöhnen konnten. Farblich blieb er über die zwei Verkostungstage natürlich unverändert. Sehr transparent, eher etwas dunkler und mit einer recht knallig-leuchtenden Farbe ausgestattet. Was die Nase betrifft war er am ersten Tag sehr sehr zurückhaltend. Abgesehen von Laub, Pilzen, ganz schüchtern wirkende dunkle Kirschen - dafür aber etwas verwirrende grüne Banane, war der Wein zunächst sehr stark vom Holz geprägt. Ähnliches spielte sich auch am Gaumen ab. Hier zwar mit etwas mehr Frucht, mehr dunkelbeerig als kirschig, und leider mit erstaunlich softem Tannin und magenfreundlicher Säure „verwöhnt“. Glücklicherweise entwickelte sich der Dundee Hills Pinot Noir  über Nacht in eine wesentlich ansprechendere Richtung. In der Nase wesentlich mehr Expression von dunklen Kirschen, etwas Cassis, viel Laub, wild(-schweinisch)em Wacholder und Thymian, auch etwas Pfeffer und feinen getrockneten Pilzen. Auch am Gaumen in ähnlicherer Richtung verwandelt. Das Holz war ebenfalls ein wenig stärker aus dem Fokus gerückt. Am zweiten Tag insgesamt ein harmoniegeprägter, saft-und kraftbetonter Dundee Hills Pinot mit durchaus richtig anständigen**** Qualitäten. Versöhnen konnte er mich am zweiten Tag. Begeistern eher weniger ...


Domaine Henri Ruppert Pinot Noir Barrique 2015, Coteaux de Schengen




Der zweifelsohne naheste aller heutigen „Pinots weit weg“ - genauer, nur ein beachtlichen Steinwurf über die Mosel bei Schengen weg, ist der Pinot Noir Barrique 2015 der Domaine Henri Ruppert. Für mit der Region Vertraute: Das Raumschiff links neben der Autobahnbrücke! Dieser ziemlich dunkle und etwas trübe wirkende Pinot kam in den ersten Stunden relativ teutonisch anmutend um die Ecke. Mit viel Holz, viel Rauchspeck und samtiger Fruchtigkeit forderte er meine Zunge heraus. Eine Neigung zur süßlichen Zuckrigkeit fehlte ihm glücklicherweise schon von Beginn an. Wie dem auch sei! Nach ca. sechs Stunden und am Folgetag legte sich die schreinerphile Neigung beträchtlich und das rauchige Fleisch verschwand komplett! Jetzt zeigte sich viel saftig Pflaume, feine und durchaus passende Würze, leicht matschige Erdigkeit, angenehmer Rauch und ganz guter Druck. Das präsente, aber nicht weiter sonderlich harte Tannin und die lebendige Säure konnten micht durchaus überzeugen. Von eigentlicher Komplexität konnte beim Pinot Noir Barrique kaum die Rede sein. Von solider und gradliniger Qualität mit nun eher französischem Einschlag ganz sicher. Mit genügend Belüftung ein durchaus anständiges**** Pinotvergnügen!

5.9.15

Schweizer Allerlei Spezial: MÉMOIRE & FRIENDS 2015



Schon eine geraume Weile seit meinem letzten „Schweizer Allerlei“ Verkostungsbericht her, odr! Leider ... „Schuld“ mag wohl die sich für mich wein-fatal auswirkende Aufhebung der Mindestwechselkursbindung zum schwachen Euro sein. Demnach konnte ich in den vergangenen Monaten zur Steigerung der eher reserviert-dynamischen 1,8 prozentigen Exportrate Schweizer Weins kaum etwas beitragen. Zu meinem Glück gab es am vergangenen Montag ein weiteres Mémoire & Friends Grand Tasting der Swiss Wine Connection im altehrwürdigen Kongresshaus zu Zürich. Wohl einer der besten Möglichkeit eines jeden Jahres bzw. Jahrgangs literweise neue Eindrücke in Sachen Schweizer Wein zu absorbieren. Bei über 170 anwesenden Weinproduzenten aus allen Landesteilen und einem gerade mal fünfstündigen Verkostungszeitfenster aufgrund Fehlplanung meinerseits, musste ich bei dem dieses jährigen Grand Tasting hart umrissene Prioritäten setzen. Abgesehen von einigen evergreen'isch anmutenden Vorspeisen weißer Couleur von Louis Bovard, Luc Massy und der Domaine La Colombe aus dem Waadt und der einen oder anderen süßen Nachspeise in Form von Grain Noble Marsanne aus dem Wallis musste ich mich dazu anhalten meine bei leicht mollig warmen Temperaturen geforderte Zungenkonzentration auf die Roten Schweizer auszurichten. Im Zungenfokus standen in erster Linie Pinot Noir aus deutschsprachigen Kantonen, dem Wallis und natürlich der Drei-Seen-Region, Merlot (inkl. Cuvées) aus dem Tessin sowie nur leider einem reinsortigen Gamay aus dem Kanton Genf. Die zum teil oft großartigen Syrah aus dem Wallis und der restlichen Romandie musste ich leider nahezu auslassen. Am Rande erwähnt seinen aber die viel versprechenden und durchweg kühl-kernig wirkenden 2013er Syrah von Simon Maye, Histoire d'Enfere und der Domaine Les Hutins. Zugegeben keine wirklich großen Überraschungen für Kenner der Schweizer Weinszene. Ich muss vorwarnen, dass es zu ähnlichen Nicht-Überraschungen für besagte Fachleute im weiteren Verlauf meines kurzen Verkostungsberichts kommen wird. Bevor ich nun im Stakkatostil meine Eindrücke wiedergeben möchte, sollte ich darauf hinweisen, dass ich mich nur auf meine rein subjektiven und positiven Zungenerlebnisse beschränken möchte. Eine weitergehende Auseinandersetzung mit so mancher Enttäuschungen von mir bekannten und unbekannten Erzeugnissen würde an dieser Stelle ganz einfach den Rahmen sprengen.


24.3.14

Schweizer Allerlei Teil Vier



Man könnte der Vermutung erlegen das ich ein fauler Hund bin! Abstreiten wollte ich das nicht. Mit einem guten Monat Verspätung habe ich es nun endlich geschafft den vierten Teil von Schweizer Allerlei zusammen zu trinken und wie man sehen kann mehr oder weniger gut zusammen zu schreiben. Um nicht noch mehr Zeit mit sinnfreiem Vorgeplänkel zu vergeuden schlage ich vor gleich zum Wesentlichen überzugehen! Wie auch in den drei vorangestellten Teilen geht es auch dieses Mal in die verschiedensten Landesteile der Schweiz. Etwas detailgenauer formuliert: jeweils zweimal geht es unter jeweils gleichsortigen Vorzeichen in den Kanton Waadt und an den Alpenrhein des Kantons Graubünden. Wie gewohnt findet auch diesmal der Ausklang im Tessin statt. Wieder handelt es sich bei den vorgestellten Weinen um mehr oder weniger aktuelle Jahrgänge aus der mittleren „Qualitätsschiene“ der jeweiligen Weingüter.  Im Gegensatz zum letzten Mal wurden die meisten der Weine wieder aus Halbflaschen verkostet. Die vernunftgelenkte Neigung zum eingeschränkten Überfluss hat bei mir glücklicherweise wieder Einzug gehalten ;-). Also los geht’s …

28.1.14

Schweizer Allerlei Teil Drei



Endlich! Endlich habe ich es geschafft meine Notizen von Teil Drei von Schweizer Allerlei zu sortieren um sie dem virtuellen Kosmos zur Verfügung stellen zu können! Dieses Mal gibt es kleine Abweichung im Vergleich zu den vorangegangenen Schweizer Allerlei Verkostungen. Es wurde mehrheitlich aus 0,75 Flaschen genossen. Zur Hölle mit der Leber und all den Vorsätzen! Darüber hinaus entstammten die meisten der verkosteten Weine aus der Oberklasse des jeweiligen Weingutes. Auch dieses Mal soll meine Allerlei Exkursion mit einem Chasselas aus dem Kanton Waadt beginnen. Im Waadt verweilend kommt es mit einem Saint-Saphorin zu einem beträchtlichen Farbwechsel. Anschließend geht es hoch hinauf in die Bergwelt des Wallis. Dann tief herunter an den Zürichsee. Um schließlich wie immer im Tessin ein gebührenden Abschluss zu finden. Genug der Worte! Her mit dem Wein …

21.12.13

Schweizer Allerlei - Teil Zwei von Zwei



Weiter geht es mit meinen kürzlich erworbenen pan-helvetischen „Weinerfahrungswerten“. Im Vergleich zu Teil Eins von zwei bei Schweizer Allerlei sollte es noch abwechslungsreicher, intensiver und genussvoller werden. Wie letztes Mal möchte ich mit einem Chasselas beginnen. Dieses mal aus der AOC Yvorne im Chablais. Auch eine leicht exzentrische Petite Arvine aus dem Wallis durfte bei meiner Verkostung natürlich nicht fehlen. So verhielt es sich auch mit Dem Klassiker aus dem Kanton Neuchâtel: dem Œil de Perdrix. Ein weiterer, und überaus erfreulicher, Pinot Noir kam aus dem Thurgau über den Bodensee nach Deutschland gesegelt. Zum Abschluss hatte ich, wie auch bei Teil eins meiner Allerlei Verkostung, einen Merlot aus dem Tessin. Zu weiteren kurzen Erklärung sollte ich nochmals erwähnen, dass wieder die meisten Weine aus der (gehobenen) Mittelklasse der jeweiligen Weingüter entstammten und wiederum zu 4/5 aus Halbflaschen verkostet wurden. Genug der Präliminarien! Darum auf, zu den Gabriel Gläsern …

30.11.13

Schweizer Allerlei - Teil Eins von Zwei





Ohne viel Vorrede möchte ich heute ein paar kürzlich erworbene Schweizer „Weinerfahrungswerte“ system- und ordnungsfrei, wie man anhand des konfusen Fotos schon erkennen kann, weitervermitteln. Insgesamt habe ich zehn mehrheitlich junge Weine von vermeintlich mittlerer Qualität aus allen Landesteilen der Schweiz verkostet um mir ein besseres - und natürlich sehr eingeschränktes wie auch wohl vollkommen unzureichendes - Bild über die Weinlandschaft unseres südlichen Nachbarn anzueignen. Verkostet habe ich die Weine mehrheitlich aus 0,375 und 0,35 Liter (eine Waadter Größe) Flaschen. Ich nehme an meine Leber wird es zu schätzen wissen. Teil Eins von Zwei gibt es heute. Den zweiten in ein paar Wochen. Los geht's ...

5.7.13

Exploring Signuradi Part 3.3: The Voyage - Eichholz, Pelizzatti and Studach





So far its been a long exploration throughout different stages spreading from the Adolecents, to Middle-Agers and those visits we've already paid to various Grisons wineries including Cicero Weinbau, Weingut Donatsch, Weinbau Christian Hermann and the Gantenbeins. Today this extended trilogy will find a fortunate and blissful end with my visit impressions of Weingut Eichholz (Irene Grünenferlder) in Jenins, Weinbau Annatina Pelizzatti also in Jenins and finally the very surprising visit of Thomas Studach's winery in Malans. Let's begin with the current releases of Weingut Eichholz ...


25.6.13

Exploring Signuradi Part 3.2: The Voyage - Hermann and Gantenbein




So far we visited Cicero Weinbau and Weingut Donatsch. Today I'd like to start with a little peek into a real poster-garage-winery just like a lot of people might imagine a place like this to be. The name of the winery? Well, for sure one of the most famous names in the valley: Weinbau Christian Hermann in Fläsch! Following my humble impressions of Hermann's impressive and dense crus I'd like perform my customarily insufficient tasting notes to the wines of a winery which doesn't need any extensive introduction. If there is one internationally and nationally downright famous Pinot Noir and Chardonnay producer in Grisons - then it had to be the winery of the Gantenbeins from Fläsch. But first things …Hermann it is!


16.6.13

Exploring Signuradi Part 3.1: The Voyage - Cicero and Donatsch





So far we had the Adolescent Entry Level and The Mature Middle-Agers. What else could be better than hitting the road to Switzerland with three other wine obsessed fellows and give those Alpine Pinots another try or two!?
... for Part 3: The Voyage.  Over two days we have been visiting seven wineries to get closer insights of the people, the actual wineries, their wine making process and of course their wines. For the sake of conciseness I'd like to highlight my most impressive wine experiences in not so flamboyant and dissipated ways like I normally tend to do. I ask for your understanding!

Before I start with my never ending blather I'd like to start with a most sincere Thank You  to all wineries we've visited! I guess, I never experienced such a large amount of openness, respectfulness and friendliness throughout a wine journey! Great Job!

Today I'd like to start with my wine impressions of Cicero Weinbau in Zizers and Weingut Donatsch in Malans. The following two parts will include well known wineries like: Weinbau Christian Hermann in Fläsch, the wines from Daniel & Martha Gantenbein, Weingut Eichholz (Irene Grünenfelder), Weinbau Annatina Pelizatti and the wines of Thomas Studach in Malans.


26.5.13

Exploring Signuradi Part 2: The Mature Middle-Agers



Last month I started to explore the grandeur of Grisons Pinot Noir with the adolescent entry level. This time I'd like to continue with a few mature middle-age'ers from 2005 and 2006. Apart of the aged ones I also had the pleasure to taste two other rather adolescent Pinots from Fläsch. One entry level from Andrea Davaz and one big shot Pinot from the Gantenbeins. As if that was not enough two other Pinot Noirs, one from Lake Constance region (Thurgau) and one from Burgenland in Austria had to take the role as possible counterpoints. Let's check them fellows out ….

29.4.13

Exploring Signuradi Pinot Part 1: The Adolecent Entry Level






Signuradi? What …? Co din ins quai per englais? Difficil! Apparently, Grisons Lordships!?! Betg idea! Correct? Well, let’s stop my pretentious and deeply pathetic attempt to socialize with the native language of Girsons. The Rumantsch Grischun speaking south-eastern canton of Switzerland! In the coming weeks I would like to familiarise you guys out there with a fair amount of the Pinot Noir spectrum of the Bündner Herrschaft (aka Signuradi). Probably another pathetic attempt. This viticulture area might be small (approx. 400 ha), but a few post won’t be able to give you a comprehensive view on local Pinot anyway! Whatever, substance wasn't and won't be and will never be the strong suit of this very blog anyway. No change here then ;-)

With my first post I’d like to give you a few tasting notes of young entry level Pinot Noirs from three renowned wineries. In the forthcoming weeks there will be more to come! As you already may have realized – no background education in this Wine-Zeit zone. The author is lazy by nature after all! At least today! Only this: 80%-Pinot Noir land (besides some minorieties of Sauvignon Blanc, Pinot Gris, Chardonnay, Sylvaner x Riesling, Completer and a few others), average elevation of 500 m, warm Alpine chinook wind climate along the Baby Rhine River, predominantly limey schist soils and a longm, old wine growing tradition (Pinot Noir since the 17th century).

31.1.13

Collection Chandra Kurt Heida 2009, Valais



Heidi Heida was hab'n wir denn da … einen Heida! Oh je oh je, wenn das schon so anfängt, dann wird die heutig Post wirklich ziemlich bescheuert. Na ja, daran hat man sich als Leser dieses Blogs wohl schon gewöhnt! Jetzt aber Wein!

Auf der heutigen Speisekarte steht ein Heida aus der Collection Chandra Kurt. Die von der bekannten Weinschreiberin und -beraterin Chandra Kurt und der Provins Valais ins Leben gerufene Kollektion hat sich der Würdigung und Bewahrung autochthoner Walliser Rebsorten verschrieben. Meiner Ansicht nach eine tolle Unternehmung die anderen Ortes, vielleicht auch deutschen Ortes, ebenfalls angebracht wäre. Neben dem Heida werden auch Weine aus Humagne Blanc und Rouge, Petite Arvine und einige anderen Rebsorten hergestellt. Unser heutiger Heida aus dem Jahr 2009, der sicherlich im Moment etwas zu jung für den Konsum ist, wurde aus der Rebsorte Savagnin Blanc, einem Mitglied der großen Traminerfamilie, hergestellt. Wenn ich so schreiben und gleichzeitig auch ein wenig antizipativ sein darf: Für mich ein richtiger Essensbegleiter!

1.10.12

Lil' Corton-Charlemange? Paul Cluver Estate Chardonnay 2010, Elgin and a Wild Assortment of Some Other Chardonnays

On various occasions I’ve seen a concise description of this Chardonnay which always ended with the conclusion: “tastes like a little Corton-Charlemange”! Can that be true? If so, how? I anticipate a bit: No! At least not for me! I don't even know how to relocate this Chardonnay to Burgundy? The characteristics of this wine weren't all too "Burgundian-Style" (whatever that might mean). At least to me. I also don’t know what these references or insinuations might mean! Are there precise and typical characteristics to all Corton-Charlemagne wines? As far as I am concerned: not so much (perhaps anymore? If ever?)! Does that implicate high standard quality? And what the hell does “little” mean anyway? Sorry for those rude questions to an invisible addressee! I am just a bit peeved about these ongoing and totally useless marketing delusions! I can’t see any need for such comparisons! I anticipate again: It is a good wine with a certain amount of “unique” characteristics! There is no need for such marketing driven verbalisations! Guys, let the quality speak for itself! Considering its attractive price, accessibility and international ratings (for me a bit too high ones) there won’t be any problem in selling this Chardonnay! Sorry, enough bewildering bashing for today ;-)! Now the wine:




26.4.12

Duell of Quaffable Pintos: Matteo Braidot Pinot Nero Vecchio Confine 2009, Isonzo and some Teutonic Speaking Pinots


This time I got three very different and partly highly unusual Pinot Noirs for you. The headliner comes from Isonzo region in the east of Italy right on the border to Slovenia. Bedsides this one, I got a Swiss Pinot fellow made by Jürg Saxer from Zurich and an admittedly far more expensive German fellow from Pfalz region produced by Bernd Philippi from Koehler-Ruprecht. The last one has been called up as a late replacement for another more simple minded fellow from Pfalz region (-> cork).


28.11.11

A little beauty from Willamette: Domaine Drouhin Pinot Noir 2004 + some visiting friends


Today I got a New (partly Old) World, Old World Pinot Mash Up for you guys. Enjoy it ;-)

Domaine Drouhin Pinot Noir 2004, Willamette Valley
 
Well OK! I know this Pinot from Oregon isn’t all too extraordinary or somehow exotic. Anyway, I just wanna mention this one on my blog, because it was simple amazing. I had this one together with two other Pinots from Switzerland. Before I tried the reds I had two Rieslings and one Chardonnay in advance. At the end I’d like to mention the others as well. But for now back to Willamette Valley:


The colour of the Drouhin Pinot appeared to me as rather dark and a bit faint. The smell was simply fantastic. I got spring blossoms, some spice, maybe at first some pickled cucumber and a butt load of cherries and raspberries. A wonderfully elegant and muscular Pinot scent! It metaphorically jumped into my face and took a bite of my nose. Its taste was bewitching. I got lean, but forceful, flavours of raspberries, dark cherries, rose hip, mildly roasted almonds, a hint of cola, ethereal spice, some flowers and slight and gentle kisses of oak. It appeared to be a very gentle and sophisticated Pinot without a certain amount of strength and definitely not without pure elegance. Very well proportionated acid and mineral components weren’t missing either. Its fruitful sweetness had a precise and dry character. The higher alcohol (14%) did not make any trouble. The best of all: the length.  It went on for ages. Great experience! I guess now is a very good time for consumption.







Weingut Scadenagut Wegelin Malenser Pinot Noir 2007, Bündner Herrschaft

Rather faint colour. At first my nose got earthy and smoky scents. A bit like from strongly smoked ham. Later aromas of cherries took the lead. The taste was very much the same. After a while the Wegelin Pinot showed very nice cherries flavours combined with some hearty, maybe even spicey, herbal flavours. Nothing to complain about. The slightly extravagant fruit sweetness or the acid proportion were just fine, but not more. Not a great Pinot, but very contenting quality. Nice wine!






Weingut Davaz Pinot Noir Fläsch 2008, Bündner Herrschaft


Very clear and fresh ruby red colour. At first the nose seemed pretty smokey, a bit earthy and slightly harsh. After some hours an extraordinary nose and taste of lime and hints of lemon evolved. Very astounding for a Pinot Noir. I assume! Very good structure and fine acid proportion. Medium length. More a cold and fresh style Pinot Noir! I could imagine this as a very dangerous wine for a blind tasting with tinted glasses. Chardonnay? Pinot? Something else?










There was some white stuff up front:

Weingut Fendel Riesling vom Klosterlay Kabinett trocken 2009, Rheingau
 
A bit crude, a bit harsh and very racy Riesling. On the first day not very enjoyable! It had very strong and unbalanced flavours of fennel and anis. On the second day the fennel remained, but in a more civilized way. Some lemon flavours appeared as well. A probably decent, but rather simple Kabinett Riesling. Still too young. 







Ökonomierat Rebholz Riesling vom Rotliegenden Spätlese trocken 2005, Pfalz

Very watery and thin. Almost no nose. Taste was disapointing as well. Apparantly rather old. Although hard to believe! I guess something must have been wrong with the bottle. No obvious faults or flaws.







Domaine Lamy-Pillot Chassange-Montrachet Pot Bois 2005, Chassange-Montrachet

Very fine and sturdy nose. Multi-layered fragrances of vanilla and lemon. Some gentle herbs, too. Very much the same with my first impression of the taste. Very well integrated oak flavours, beautiful lemon and very nice acid. A lean, mineral and fresh character. Not all too fat. At its finish it got a bit hard and impetuous. Green and harsh earthy aromas took the lead. Rahter unusual. The only (but for me important) negativ impression I go from this Chardonnay.



16.4.08

Pinot from Spain and Switzerland - What a combination!

Bodegas Miquel Gelabert Vi de Taule de Balears Vinya Des Moré Crianza 2002


This one is my second Pinot Noir from Spain (first one was Mas Borras 2002 from Torres) and once again it is a positive surprise. This Pinot Negro from Bodegas Gelabert doesn't belong to D.O. Pla i Llevant region because Pinot isn't covered by the wine law. Its colour was very dark for a Pinot. Its fragrance was similar to the Mas Borras. I could spot aged raspberries and very well balanced vanilla scents. Floral scents of hay flowers were present as well. Its taste was very dense, but not heavy or alcoholic at all. It was dominated by the taste of very ripe raspberries. In a certain way it had a quite sweet style, but not a sweetness which some New World Pinot Noirs demonstrate. Due to a very pleasent acid it appeared to be very well balanced. The new oak wasn't dominant at all. It showed a very classical performance. It surely was a very well made Pinot Noir and it was absolutely worth to try. I enjoyed it very much. Its price however is like most wines from Mallorca (respectively Pinot Noir from Spain) a bit too high (approx. 24 - 28 Euro).




 

Schlossgut Bachtobel (Hans-Ulrich Kesselring) Pinot Noir No. 2 2004, Thurgau


This Pinot Noir comes from the Kanton Thurgau in Northern Switzerland. The vinyards are relativly close to Lake Constance. It wasn't the first time for me to taste Hans-Ulrich Kesselring's wines. I am always amazed how he can create such impressive red wines in this region around Lake Constance which is normally only famous for its light white wines. In case of a blind tasting I always would bet that these Pinots might come from Volnay or Monthelie.

This Pinot Noir No. 2 was not heavily influenced by oak (800 l barrels) and could be described as medium bodied (12,5 % Alc.). Its colour was of a very intensive, quite dark, ruby red which persumably came from the Macération préfermentaire à froid (for normal 14 days). The fragrance of this wine was quite floral and showed notes of rasbperries as well as strawberries. The taste is still a bit tannic and slightly bitter. It was surely still too young. A pity, but I was too curious to keep it longer in the cellar. The acid was quiet well, which wasn't a surprise for the year 2004. This very fruity (in a mute fruit way) wine was characterized by various fruits dark berry fruits. But it wasn't modern fruity / sweet or heavy at all. It showed very dry and classical Burgundy features. I most certainly can recommend this wine to any Pinot Noir friend even though it might be a bit difficult to get Kesselring's wines outside Switzerland.