Heidi Heida was
hab'n wir denn da … einen Heida! Oh je oh je, wenn das schon so
anfängt, dann wird die heutig Post wirklich ziemlich bescheuert. Na
ja, daran hat man sich als Leser dieses Blogs wohl schon gewöhnt!
Jetzt aber Wein!
Auf der heutigen
Speisekarte steht ein Heida aus der Collection Chandra Kurt. Die von
der bekannten Weinschreiberin und -beraterin Chandra Kurt und der
Provins Valais ins Leben gerufene Kollektion hat sich der Würdigung
und Bewahrung autochthoner Walliser Rebsorten verschrieben. Meiner
Ansicht nach eine tolle Unternehmung die anderen Ortes, vielleicht
auch deutschen Ortes, ebenfalls angebracht wäre. Neben dem Heida
werden auch Weine aus Humagne Blanc und Rouge, Petite Arvine und
einige anderen Rebsorten hergestellt. Unser heutiger Heida aus dem
Jahr 2009, der sicherlich im Moment etwas zu jung für den Konsum
ist, wurde aus der Rebsorte Savagnin Blanc, einem Mitglied der
großen Traminerfamilie, hergestellt. Wenn ich so
schreiben und gleichzeitig auch ein wenig antizipativ sein darf: Für
mich ein richtiger Essensbegleiter!
Die Farbe des Heida
zeigte sich schon sehr kräftig stroh-gelb, war etwas matter als ich
erwartet hatte und obwohl er filtriert und geschönt wurde schwammen
hier und da einige Kleinstpartikel herum. Das Bouquet konnte mich mit
sehr frisch wirkenden Armomen von grünen Zitronen, darüber hinaus
vielleicht auch ein wenig Zitronat, Anklängen etwas mehr exotischen
Früchten wie Mandarinen und Litschi, einer eher verhaltenen
Nussigkeit und ausgeprägten Eindrücken von frisch geschnittenen
jungen Zweigen überzeugen. Sicherlich ein eher sehr würziges und
etwas kantiges Geruchsbild das nicht so sehr von Eleganz und
höchster Raffinesse geprägt war. Dennoch eine sehr beeindruckende
und eigenständige Nase! Der Geschmack zeigte ein gutes Maß an sehr
ähnlichen Fruchtaromen. Ich meine die exotischen Früchte waren hier
vielleicht ein wenig stärker ausgeprägt. Die Säure kam mir sehr
magenfreundlich vor! Was den frischen Charakter des Weines aber nicht
beeinflussen sollte. Die Konzentration bestach durch Kraft und
Volumen. Mir persönlich war der Alkohol mit spürbaren 14% ganz
sicher etwas zu viel und im Geschmacksbild zu präsent. Auch die
leichte grüne Bitterkeit im Abgang war nicht nach meinem
persönlichen Geschmack. Immerhin, natürlich nur für mich immerhin,
hat der Wein nicht wie ein „typischer“ Traminer aus dem Südtirol
geschmeckt. Das rosige, oft rustikale, seifige und vermehrt
alkoholstarke am Traminer habe ich noch nicht wirklich zu schätzen
gelernt. Seltsamerweise kamen bei dem Verzehr dieses Heida's einige
Assoziationen auf die mich stark an Assyrtiko von Santorin
erinnerten!?! Schwierig zu sagen warum …! Letztendlich war der Wein
als Solist, eine Form die ich beim eigentlichen Verkostungsvorgang
entschieden bevorzuge, mir etwas zu anstrengend, grob würzig,
alkoholgeprägt und kantig. Einige Stunden später habe ich es dann
doch, trotz gewisser Vorbehalte, gewagt einmal an den Herd zu stehen
um ein Züricher Geschnetzeltes zu fertigen (bzw. eher zu
verpfuschen). In dieser Verbindung kam der Wein wesentlich mehr zu
Geltung und konnte seinen eigenen Charakter sehr gut ausspielen!
Meiner Meinung nach ein sehr eigenständiger aus einer absolut
erhaltenswerten Rebsorte hergestellter Wein, der nach meiner ebenfalls etwas eigenen
Einschätzungsskala, sicherlich anständig **** war.
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