Das aktuelle Schauer-liche Wetter lädt
zum Brechen meiner schon länger anhaltenden sommerinduzierten
Enthaltsamkeit von oregonesischen Pinot-Elixieren ein. Heute möchte ich
meine Aufmerksamkeit schon zum zweiten Mal einem Wein von St.
Innocent aka Mark Vlossak widmen. Die erste öffentliche Verkostung ist
mittlerweile schon mehr als ein Jahr her. Damals genoss ich den
Justice Vineyard Pinot Noir 2007 aus den Eola-Amity Hills. Heute
soll es nun meinem letzten 2007er Pinot aus Oregon überhaupt, dem Momtazi Vineyard Pinot Noir 2007 aus McMinnville, an den
Korken gehen. Wie schon öfters erwähnt war der Jahrgang 2007 vom
Wetter her sehr herausfordernd und darüber hinaus nicht mit viel
journalistischem Enthusiasmus und Liebe bedacht worden. Bezüglich
des Wichtigem, also dem Wetter sowie dem eigentlichen Reifeverlauf der Reben, möchte ich
heute zum Abschluss meiner 2007er Verkostungen es mir heute mal ganz einfach machen und Mark Vlossak nüchterne und
präzise Einschätzung zum Jahrgang zitieren:
„2007 was one of the more challenging
harvests in the past decade. The season began early with sunny and
dry weather in May and June. Bloom was about a week earlier than
normal indicating that we would expect to begin picking in late
September. The crop level was thinned significantly in late July
targeting yields of between 2.1 and 2.7 tons per acre for Pinot noir.
September was cooler than normal and the cool weather continued
into October. Intermittent rains slowed maturity and increased the
risk of rot. Sunny periods between the rain events allowed the
critical process of ripening and flavor development to continue. The
tension mounted as waited and prayed for sun watching the acids
soften, the tannin sweeten, and the flavors gain complexity. The
first grapes were finally picked on October 4th, ten days later than
expected. By October 15th, all of the fruit was picked, making 2007
our shortest harvest.“
Was die damalige journalistische Einschätzung betrifft enthalte ich mich meiner Meinung mal ganz elegant. Nur soviel sei erwähnt: leider war einmal mehr nicht all zu viel dran an den voreiligen Jahrgangseinschätzungen … Nun aber zum Wein! Beim Momtazi Vineyard handelt es sich um einen steilen gen Südwesten ausgerichteten biodynamisch bewirtschafteten von Nekia- und Joryböden geprägten Weinberg der Familie Momtazi in der McMinnville AVA. Seit 2006 bezieht Mark Vlossak unter Eigenregie aus dem Momtazi Vineyard Traubengut. Den Jahrgang 2007 hat der in Edelstahl inklusive einer eintägigen Kaltmazeration vergoren um ihn anschließend für 16 Monate in 31 % neuem französischem Eichenholz, der Rest im gebrauchten, auszubauen. Also, auf nach McMinnville …
Was die damalige journalistische Einschätzung betrifft enthalte ich mich meiner Meinung mal ganz elegant. Nur soviel sei erwähnt: leider war einmal mehr nicht all zu viel dran an den voreiligen Jahrgangseinschätzungen … Nun aber zum Wein! Beim Momtazi Vineyard handelt es sich um einen steilen gen Südwesten ausgerichteten biodynamisch bewirtschafteten von Nekia- und Joryböden geprägten Weinberg der Familie Momtazi in der McMinnville AVA. Seit 2006 bezieht Mark Vlossak unter Eigenregie aus dem Momtazi Vineyard Traubengut. Den Jahrgang 2007 hat der in Edelstahl inklusive einer eintägigen Kaltmazeration vergoren um ihn anschließend für 16 Monate in 31 % neuem französischem Eichenholz, der Rest im gebrauchten, auszubauen. Also, auf nach McMinnville …
Die Farbe des Momtazi Pinot zeigte
schon eine ganze Menge von altersbedingten Verfärbungen. In den
äußeren Regionen meines Glases herrschten ziegelrote Tönungen vor.
Im Kern wirkte er hingegen noch sehr satt und erstaunlich dunkel. Die
Nase zeigte für einen etwas gereiften Wein immer noch ein
verstärktes Momentum an typischen Oregon Funk sous-bois. Darüber
hinaus war der Eindruck von den etwas zu über proportionierten und
etwas alt wirkenden Eichenholzaromen mir nicht ganz so genehm. Die
Frucht, größtenteils angenehm reife und etwas diffus wirkende
Waldbeeren, sowie mild wirkende würzige olfaktorische
Komponenten von strengem grünen Pfeffer, Brenesseln, Gewürzgurken und
Liebstöckel, konnten mit tiefeverleihender Raffinesse und Gefallen, meinerseits
natürlich, aufwarten. Geschmacklich überwogen beim Momtazi die ernsten und herben Charaktereigen-schaften des Weines. Aromen
von feuchtem herbstlichen Waldboden, ein Hauch von
Gewürzgurken(wasser), milden grünen Kräutern, einer Spur Piment
und dem einen oder anderen getrocknetem Pilz zeigten ein für Oregon recht typisches Geschmacksbild. Frucht, dunkle nicht
überreife Herzkirschen und Waldbeeren, war sicherlich ebenfalls noch
zu gegen, doch eher ein wenig in den Hintergrund gerückt. Auch am
Gaumen störte mich der Einfluss von holzbedingten Röstaromen,
inklusive der Idee des später auftretendem Karamells, ein wenig. Das
Holz wirkte ein wenig rau und gealtert. Sonst zeigte sich der Wein
strukturell schön gealtert, mit elegant wirkender Säure, einem
nicht all zu kräftigem Körper und mit angenehm zungenanspringenden
Tannin ausgestattet. Am zweiten Tag veränderte sich im
Geschmacksbild nicht all zu erheblich. Vielleicht wirkte er auf mich
ein wenig stahlig und etwas rauchiger. Alles in allem war der Momtazi
Vineyard 2007 für mich ein ernster, solider und durchweg anständiger **** Pinot Noir mit typischen oregonesischen Eigenschaften. Meiner
Meinung nach befindet sich der Wein im letzten Drittel seiner
Hochphase. Er wird es wohl sicher noch einige wenige Jahre auf gutem
Niveau machen, doch all zu lange würde ich ihn auch nicht mehr im
Keller eingekerkert lassen. In Anbetracht von Wetter und Temperatur ein wahrlich schönes Einläuten des Herbst!
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