Ohne viel Vorrede möchte ich heute ein
paar kürzlich erworbene Schweizer „Weinerfahrungswerte“ system-
und ordnungsfrei, wie man anhand des konfusen Fotos schon erkennen kann,
weitervermitteln. Insgesamt habe ich zehn mehrheitlich junge Weine von vermeintlich mittlerer Qualität
aus allen Landesteilen der Schweiz verkostet um mir ein besseres - und
natürlich sehr eingeschränktes wie auch wohl vollkommen
unzureichendes - Bild über die Weinlandschaft unseres südlichen
Nachbarn anzueignen. Verkostet habe ich die Weine mehrheitlich aus 0,375 und 0,35 Liter (eine Waadter Größe) Flaschen. Ich nehme an meine Leber wird es zu schätzen wissen. Teil Eins von Zwei gibt es heute. Den zweiten in
ein paar Wochen. Los geht's ...
30.11.13
Schweizer Allerlei - Teil Eins von Zwei
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27.11.13
Groote Post Pinot Noir Reserve 2009, Darling
Und gleich noch eine südafrikanische Pinot-Verkostungs-Station hinterdrein! Heute auf etwas weniger ausgetretenen Pinot-Pfaden. Darling, was für ein netter Name, im südlichen Swartland
gibt es zwar schon seit Jahrhunderten, doch erst in letzter Zeit
schafften es einige Erzeuger Weine auf die Flasche zu zaubern, die
sogar so manchem Weinenthusiasten ein Hauch an Interesse abringen
konnten. Der heutige Wein kommt von dem historisch bedeutenden
landwirtschaftlichem Gut Groote Post. Doch erst seit den 1970er
Jahren werden unter der Regie der Pentz Familie auch Weintrauben
angebaut. Doch erst 1999 konnten sich Vater und Sohn, Peter und Nick Pentz, durchringen
eine Kellerrei aufzubauen um ihren Wein selber herzustellen und zu vermarkten. Von Beginn an
konnten sie so manche nationale und internationale Fachjury von ihrem
Sauvignon Blanc überzeugen. Mein Interesse, wie verwunderlich,
galt natürlich dem Pinot Noir Reserve 2009. Die Trauben für diesen
Pinot wuchsen auf stark lehmhaltigen und mit Steinen versetzten
Hutton und Oakleaf Böden. Diese spezifische Art von Lehmböden sind im Swartland sehr häufig
aufzufinden. Die eigentlichen Weinberge befinden am gen Süden
ausgerichteten Kapokberg in den Darling Hills auf 250 bis 400 m über dem Meeresspiegel.
Neben dem Pinot der Großen Post konnte ich noch
einen etwas vom Idealbild abweichlerischen Chambolle-Musigny 2006 von Dujac Fils
& Pére und eine vermutlich leicht angenockte Bombacher
Sommerhalde 2005 vom Weingut Huber in Malterdingen probieren.
22.11.13
Michel R's Supermarkt BDX 2012 und zwei stattliche halbe Portionen
Herrje, jetzt gibt es an dieser Stelle endlich doch einmal etwas
Bordeaux. Anlass war eine spontane Entscheidung bei einer virtuellen Cyber-Verkostung
bei dasweinforum.de mitzumachen. Der Wein, Bordeaux A.O.P M. Rolland
2012 von Raymond Huet (laut EDEKA Webseite aus Merlot, Cabernet Sauvignon,
Cabernet Franc und Petit Verdot), zeichnete sich für mich durch seine brutale
und an schwerer Anstößigkeit kaum zu überbietenden Verpackung aus. Zum Rest
später! In den Raum gestellte Fragen wie, warum und wieso so ein Wein gemacht und
verkauft wird können gerne an anderer Stelle diskutiert werden. Ich spare mir solche
Anstrengungen, da der Inhalt dieser Verpackung eine solche Anstrengung meinerseits
nicht rechtfertigt. Um diesen jugendlichen BDX mit berühmter Handschrift etwas freudvoller genießen zu können, habe ich noch zwei halbe Portionen entkorkt. Natürlich
sehr unpassende und im Grunde gemeine halben Portionen die zu keinem Zeitpunkt als Vergleichsobjekt gedacht waren. Die beiden haben mir in meinem
Keller so nett zugeblinzelt. Da konnte ich einfach nicht widerstehen. Zwar immer noch junges
Gemüse, aber dafür richtig knackig. Da war zum einen der von den Côtes de
Castillon stammende Clos Puy Arnaud aus 2005 (60% Merlot, 25% Cabernet Franc, 10%
Cabernet Sauvignon, 5% Malbec) und zum anderen der aus dem kleinen Dörfchen St.
Julien stammende Chateau Leoville Barton 2007 (72% Cabernet
Sauvignon, 20% Merlot, 8% Cabernet Franc). Genug der Vorrede …
17.11.13
Haute Cabrière Pinot Noir 2009, Frankschoek
Ich glaube es ist schon eine ganz schön
lange Weile her das ich mich im schönen Südafrika getummelt habe. Per
Zufall bin ich vor nicht all zu langer Zeit dem heutigen Pinot Noir 2009
aus Franschoek in einer gut sortierten Weinhandlung, schon wieder, über den Weg gelaufen. Vom Namen her war mir der
Pinot Noir vom Traditionsbetrieb Haute Cabrière in Franschoek schon
lange ein Begriff. Insbesondere wegen seiner für Südafrika angeblich ein
wenig ungewöhnlichen visuellen und körperlichen Leichtigkeit ist mir dieser nie ganz aus dem Gedächtnis enthüpft. Das
Gut an sich besteht schon seit über 300 Jahren. Damals, im Jahr 1694
siedelte sich der hugenottischen "Bauer" Pierre Jourdan in Franschoek
an. Um ein wenig abzukürzen wage ich bewusst einen gewaltigen Zeitsprung um nicht noch mehr mit Trockenheit zu langweilen! Im
Jahr 1982 begann eine neue Zeitrechnung für Haute Cabrière. Seit diesem
Zeitpunkt konzentriert sich das Weingut unter der Regie des
deutschstämmigen Achim von Arnim auf die klassischen burgundischen
Rebsorten Chardonnay und Pinot Noir. Diese werden bei Haute Cabrière auch vermehrt in Schaumweinproduktion verwendet. Die Trauben für unseren heutigen Pinot Noir
stammen aus gen Westen gerichteten Lagen in den steinigen Ausläufern
des Franschhoekpass am westlichen Kap. Weiter mag die Ausbauzeit interessant ein. Diese betrung ca. 10 Monate in
französischer Troncais und Allier Eiche.
Neben diesem nun
reichhaltig genug geschriebenen Südafrikaner hat es mich noch nach
etwas Chardonnay gedürstet. Dafür musste eine Flasche des
vortrefflichen Bourgogne Chardonnay 2010 von Benoît Ente aus
Puligny-Montrachet herhalten. Jetzt bin ich aber mal gespannt. Beim
Zweiten war ich ja mal wieder ein wenig sehr voreilig mit meiner
Einschätzung …
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12.11.13
Henschke Giles Pinot Noir 2010, Lenswood SA
Von Henschke mögen schon Viele was
gehört haben. Hoffe ich zumindest! Neben Penfold's Grange mag Hanschke's "Hill of Grace",
von bald jahrhundertealten Shiraz-Reben, der australische Icon-Wine
schlecht hin sein. Da ich von beiden Weinen in der Vergangenheit viel
zu wenige Exemplare verkosten durfte, sollte ich mir eigentlich kein
Urteil darüber erlauben welcher nun der ikonischte aller Weine aus dem Lande Oz ist.
Sollten, sollte man viel - natürlich zweifelsohne der "Hill of Grace".
Ich merke, dass ich mal wieder, wie nicht selten, kräftig abschweife. Heute in eine
Ecke, die EtikettenOrientierteTrinkerecke, in welche ich mich voller Hoffnung
eher selten zurückziehen möchte. Einfach viel zu langweilig! Aber jetzt schleunigst zurück zum
Wein! Heute soll es um einen Pinot Noir von Henschke gehen, der sich
seine Meriten wohl noch verdienen muss.
Der seit den 1980er Jahren produzierte Giles Pinot Noir 2010 stammt aus der Subregion Lenswood in den vom sehr kühlen südlichen Indischen Ozean, dessen bissig kalte Strömungen ich auch schon einige male widerwillig selbst genießen durfte, stark beeinflussten Adelaide Hills. Wie an Kühle, mangelte es den Adelaide Hills auch nicht an Feuchtigkeit. Dies macht die Region neben Tasmanien zu einer der nicht so vielen in Australien vorhandenen Regionen, die auf künstliche Bewässerung verzichten können. Gewachsen ist das Traubengut in ca. 550 m Höhe auf einer Vielzahl von Unterlagen die sich von Lehm über Ton bis hin zu Schiefer erstreckt. Ausgebaut wurde der Giles, der Name rührt übrigens von den vorherigen Besitzern des damaligen Obstgartens her, für ca. 9 Monate in 23% in neuem und 77% gebrauchtem französischem Eichenholz. Ein Mehr an trockenen Informationen weiß ich gerade nicht mehr über diesen Wein zu berichten. Was für ein Glück! Los geht's ...
Der seit den 1980er Jahren produzierte Giles Pinot Noir 2010 stammt aus der Subregion Lenswood in den vom sehr kühlen südlichen Indischen Ozean, dessen bissig kalte Strömungen ich auch schon einige male widerwillig selbst genießen durfte, stark beeinflussten Adelaide Hills. Wie an Kühle, mangelte es den Adelaide Hills auch nicht an Feuchtigkeit. Dies macht die Region neben Tasmanien zu einer der nicht so vielen in Australien vorhandenen Regionen, die auf künstliche Bewässerung verzichten können. Gewachsen ist das Traubengut in ca. 550 m Höhe auf einer Vielzahl von Unterlagen die sich von Lehm über Ton bis hin zu Schiefer erstreckt. Ausgebaut wurde der Giles, der Name rührt übrigens von den vorherigen Besitzern des damaligen Obstgartens her, für ca. 9 Monate in 23% in neuem und 77% gebrauchtem französischem Eichenholz. Ein Mehr an trockenen Informationen weiß ich gerade nicht mehr über diesen Wein zu berichten. Was für ein Glück! Los geht's ...
10.11.13
E. & J. Gallo Northern Sonoma Chardonnay 1994, Northern Sonoma
I admit this time I
go too far with my adventurism. Gallo! Chardonnay! Close to 20 years
old! I guess I really don't know what I am doing here! Should I do
something like that? Probably not ... anyway, at least it is not a
regular standard Gallo Chardonnay from the Central Valley or
wherever. In today's “Happening Now Tasting” I would like to give
a 1994 single vineyard Chardonnay from Northern Sonoma AVA, perhaps from
the Laguna Ranch Vineyards (couldn't find proper input about this
oldie) a chance. I always wanted to try out some prime stuff from
California’s biggest wine tycoon. So far I never had the chance to
do so. Now the time has come …
4.11.13
Westrey Wine Company Pinot Noir 2008, Willamette Valley
Heute gibt’s mal eine kurze und
unkomplizierte Online-Depesche von meinem Oregon Trail. Da ich von
Westrey schon mal den Oracle Vineyard Pinot Noir vorgestellt habe,
bin mal so dreist und verweise zwecks einer sehr knappgehaltenen
Weingutseinordnung auf diesen Klick! Was den heutigen Wein im
Speziellen angeht, kann ich nur so begrenzt weit ausholen, dass es
sich beim Willamette Valley Pinot Noir 2008 um den Einstiegs Pinot
der Westrey Wine Company in McMinneville aus einem der hervorstechensden Weinjahre der letzten Zeit handelt.
Abgesehen davon, dass ich den Wein heuer in einem viel zu jungem Alter
geöffnet habe, fällt mir nicht viel Berichtesswertes, als ob ich
das je gehabt hätte, ein, dass ich noch bereit bin zu berichten. Wie schon implizit erwähnt - heute bin ich faul! Los
geht’s …
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