Heute gibt’s mal eine kurze und
unkomplizierte Online-Depesche von meinem Oregon Trail. Da ich von
Westrey schon mal den Oracle Vineyard Pinot Noir vorgestellt habe,
bin mal so dreist und verweise zwecks einer sehr knappgehaltenen
Weingutseinordnung auf diesen Klick! Was den heutigen Wein im
Speziellen angeht, kann ich nur so begrenzt weit ausholen, dass es
sich beim Willamette Valley Pinot Noir 2008 um den Einstiegs Pinot
der Westrey Wine Company in McMinneville aus einem der hervorstechensden Weinjahre der letzten Zeit handelt.
Abgesehen davon, dass ich den Wein heuer in einem viel zu jungem Alter
geöffnet habe, fällt mir nicht viel Berichtesswertes, als ob ich
das je gehabt hätte, ein, dass ich noch bereit bin zu berichten. Wie schon implizit erwähnt - heute bin ich faul! Los
geht’s …
Die Farbe des regional ausgelegten
Oregonesen erschien mir äußerst lebendig, zwar farblich leicht (?),
aber nicht wirklich hell und ziemlich transparent. Am Rande zeigte
sich sein mittleres Alter in keinster Weise. Auch Schwebeteilchen und
Ähnliches konnte ich trotz ausgewiesener Unfiltrierung nicht
entdecken. Die anfänglichen Eindrücke in der Nase, wie auch am
Gaumen, verleiteten mich direkt zu einem mir sonst nicht so lieben
Vergleich in Richtung rebgleicher Produkte aus dem 21isten
Département. Im vorstehenden Fall ergab der Inhalt meines Glases
eine solche „Bourgogne Rouge Frappanz“, die ich einfach nicht
unerwähnt lassen wollte. Die Nase war schlank, kühl, angereichert
mit schlanken und reif wirkenden Erdbeergerüchen, einer Tendenz in Richtung
grün-stängelige Aromen, etwas Tropfwasser von sauren Gurken und einer aufrichtig, streng wirkenden
kalkigen Aromatik, die ich mir aufgrund der willamette'ischen
Unterlage nicht wirklich erklären kann. Vom oft erwähnten "Oregon Funk" und ausgeprägten Unterlaubaromen konnte nichts erriechen. Am Gaumen zeigte sich ein
ähnlicher und nicht sonderlich oregonesischer Eindruck. Viel super klare, reife Erdbeerfrucht gepaart mit leichten
Anklängen von dunklen Kirschen, elegant proportionierter Rauch, eine stramme gut abgestimmte
kalkige Mineralik, tolle lebendige Säure, einige grüne
Taninne, ein recht "feingliedriger" Körper und ein mittlerer Abgang. Sicherlich nicht viel Komplexität und
überbordender Anspruch, was wohl auch nicht der Anspruch dieses Pinots sein sollte. Dafür viel seriöser, gut balancierter und
leichtfüßiger Pinot-Spass von absolut anständiger **** Qualität,
den man in dieser Form, die ganz sicher nicht jedem gefällt da so Mancher dem Wein etwas Dünnlichkeit vorwerfen dürfte,
außerhalb des Burgunds eher selten aufzufinden ist. Mir hat er sehr gefallen und als dünn empfand ich ihn überhaupt nicht. Nur die „Bourgogne Rouge Frappanz“ erstaunt mich immernoch.
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