28.6.14

Copa do Pinot: Viña Leyda Pinot Noir Single Vineyard Las Brisas 2011, Valle de Leyda




Der dritte Bewerber um meinen kleinen „Copa do Pinot“ kommt von der anderen Seite der Anden aus dem Valle de Leyda am, für Weinenthusiasten nicht ganz unbekannten, Fluss namens Maipo. Bei Viña Leyda, dem Produzenten des heutigen Pinot Negro, handelt es sich um ein recht junges Unternehmen. Erst 1998 begann das „Wein-Abenteuer“ in dem bis dahin eher für klassische Feldwirtschaft bekannten Leyda Tal. Heute baut Viña Leyda auf mehr als 230 Hektaren die in Chile weit verbreiteten Rebsorten wie Chardonnay, Merlot, Syrah usw. an. Doch Pinot Noir nimmt mit vier unterschiedlichen Weinen wahrscheinlich die zentrale Rolle der Produktpalette ein. Mein heutiger Pinot Noir kommt aus der leicht abfallende gen Südwesten ausgerichteten von roten Tonböden geprägten Einzellage Las Brisas aus dem Jahr 2011. Die Klone für diesen Pinot entstammen aus einer sélection massale von unterschiedlichen in Oregon verwendeten Klonen. Für mich ein Novum, welches mir so nicht bekannt war. Aber weiter im Text ... Jetzt schaun' wir mal wie er denn nun ist - dieser Chilene! Ob er mit kompromisslosem Krafteinsatz und bissigen Beharrlichkeit die Brasilianern im Glas - wie in Mineirão - ins Schwitzen bringen kann ...!?

24.6.14

Copa do Pinot: Bodegas Marichal Pinot Noir Reserve Collection 2009, Canelones




Heute geht es bei meinem kleinen Copa do Pinot in das kleine Land östlich des Uruguay Fluss. In der Weinbauregion Canelones etwas nördlich der Hauptstadt Montevideo nicht weit vom Rio de la Plata baut die 1910 von kanarischen Einwanderern gegründete Bodegas Marichal hauptsächlich - wie nicht anders zu erwarten in Uruguay - Tannat an. Aber auch Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Pinot Noir spielen eine tragende Rolle im Portfolio des 50 ha großen Weingutes. Insbesondere die ungewöhnliche Cuvée aus 70% Pinot Noir und 30% Tannat hört sich überaus spannend und experimentierfreudig an. Vielleicht traue ich mich in ferner Zukunft diese eigenwillige Mischung auch einmal zu verkosten. Dieses mal gibt es aber den reinsortigen Pinot Noir Reserve Collection 2009 von Marichal aus kalkreichen Weinberglagen in Etchevarría. Gereift ist der Reserve Pinot Noir 2009 für 12 Monate in 70 % gebrauchten Barriques. Mal sehen ob sich dieser südamerikanische Pinot gut schlägt oder doch eher so durchwachsen-zurückhaltend-hölzern spielt wie die Celeste in der ersten Halbzeit ... 

20.6.14

Copa do Pinot: Lidio Carraro Da'Divas Pinot Noir 2010, Serra Gaucha



Es wird mal wieder Fußball gespielt! Wollte es nur kurz erwähnt haben, falls es dem einen oder andern Weinfreund noch nicht aufgefallen sein sollte. Da kenne ich den einen oder anderen ... Wie dem auch sei! Vor vier Jahren habe ich mir die Hucke mit südafrikanischem Pinotage, Sauvignon Blanc und Syrah voll gehauen. Bei der diesjährigen Fußball WM soll es nicht so derbe zugehen. Daher möchte ich mich auf Weine der erhabensten und zweifelsohne genetisch wertvollsten Rebsorte konzentrieren. Wie sollte es auch sonst sein. Demnach kommt es in den nächsten Wochen zu spielbegleitenden Verkostungen von südamerikanischern Pinot Noirs in Form eine Copa do Pinot. Ich hoffe nur, dass die Celeste so lange im Wettbewerb ist, dass ich den Aspekt des Spielbegleitenden noch erfüllen kann. Seit gestern sieht es ja wieder etwas vielversprechender aus ...

Der heutige Pinot kommt natürlich vom Gastgeber Brasilien! Genauer: von Lidio Carraro im Vale dos Vinhedos im südlichen Bundesstaat Rio Grande do Sul!

15.6.14

Discovery of Soave Part 2: The Visits - Filippi, Sandro de Bruno and Le Battistelle



In Part One of “Discovery of Soave” there hasn been quite enough ado about history, agriculture practices, the actual enviroment and probably a bit too much stirring of personal emotions as well. Today I'd like to go straight to the actual matter of interest: the wine! Well, as a matter affect there will be a little bit of ado in form of a short approach to three wineries I have been visiting during my stay in Soave. Don't despair, I'll try to keep it as short as possible. So, off to Castelcerino on the steep slopes of Vale d'Illasi ...

11.6.14

Calera Wine Company Mills Pinot Noir 1992, Mount Harlan



Es ist heiß! Ich liebe es! Ab 35 Grad Celsius erwacht mein Kreislauf erst so richtig und entwickelt so manche Neigung zu diversifizierendem Aktionismus, der diesem sonst im Übermaße fremd ist. Der einzige Nachteil für mich, und nicht für meinen Kreislauf, bei solch einer Hitze sind die abträglichen Umweltbedingungen beim Genießen von Weinen meiner stark bevorzugten Rebsorte: Pinot Noir. Abgesehen vom Verschanzen im Keller oder dem Hochfahren einer nicht vorhandenen Klimaanlage habe ich noch keine akzeptable Möglichkeit für mich erarbeiten können, die zu einem erhöhten Pinot-Genuss bei Hitzewellen geführt hätte. Doch glücklicherweise gibt es die Vergangenheit und die Erinnerungen an diese. In solch einer vor guten vier Wochen passierten, als noch pinot-freundlichere Zeiten herrschten, haben sich einige freundschaftlich verbundene und wichtiger kompetente Weinnasen - und ich, der wirklich nichts Erhellendes oder kompetentes über Wein zu sagen hat, in einer Küche im Zentrum der „Bronx“ eingefunden um einige amerikanische Pinot Noir Flaschen ihres Inhalts zu berauben. Ich möchte mich heute nur auf das „Diebesgut“ eines dieser Flaschen beschränken, da ich die meisten der anderen schon vor einiger Zeit an entsprechenden Stellen versucht habe zu beschreiben. Eine kurze Erwähnung am Ende soll ihnen trotzdem vergönnt sein. Doch jetzt erst mal nach Mount Harlan ...

3.6.14

Hamilton Russell Pinot Noir 2007, Walker Bay



Im Normalfall versuche ich stets den Leser meiner Artikel, Verkostungsnotizen oder sogar bei wirklich Wichtigem ;-) nicht mit belanglosen persönlichen Gefühlsregungen oder biographischen Nichtigkeiten zu langweilen. Heute muss ich diese Grundhaltung etwas aufweichen, da es heute um einen Wein gehen soll, der gedankliche noch immer nachwirkende Sedimente an meinem Gaumen hinterlassen hat. Ich meine natürlich nicht genau exakt diesen Wein. Ich meine vielmehr eine Edition aus grauer prä-bloggosphärischer Vorzeit.

Es mag nunmehr um die neun Jahre her sein als ich den Hamilton Russell Vineyards Pinot Noir 2001 im virginen Zustand, im damals gerade noch jugendlichem Unverstand, mir die Kehle runter kippte. Auch damals schon, war neben einer ungesunden und verderbenden Sozialisation mit reichlich vielen Bordelaisern Weinen, meine Prä-Pinot-Destination evident. Doch mit Pinot Noirs aus der Neuen Welt kam ich bis zu diesem prägendem und nachhaltigen Erlebnis nur wenig in Kontakt. Was nun letztlich so prägend an diesem „Ur-Pinot-weit-weg“ war ist heute nur noch von belangloser Bedeutung und bestenfalls mit grauenvoll schmalzigen und lückenhaften Erinnerungen widergebbar. Diesen Anschlag in From von schlimmst möglicher Weinlyrik erspare ich dem geschätzten Leser sehr gerne. Nur soviel: es war sicherlich sehr schön! Genug dem Gesülze! Jetzt gibt es Flüssiges ... sogar mehr als nur den "Ur-Pinot-weit-weg"!