Auch italienisch sprechenden Pinot
Noirs, ähm ... natürlich Pinot Neros, sollen an meiner virtuellen
Verkostungsstation nicht zu kurz kommen! Leider kann ich einen Wein,
wie den heutigen, meiner Zunge eher selten aussetzen, da Elisabetta
Dalzzochio's Pinot Nero im Trentino, und seit einigen Jahren weit darüber hinaus, einen ganz
besonderen Ruf genießt. Wie ich (erst) jetzt weiß … durchaus
zurecht! Aufgrund überschaubarer Menge, insgesamt werden
durchschnittlich jedes Jahr nur rund 8000 Flaschen produziert, ist es eher ein
seltenes Vergnügen diesen Wein verkosten zu dürfen. Auf ihrem
gerade mal 2 Hektar kleinen Weinberg, in der Nähe von Rovereto unweit der
nördlichen Spitze des Gardasees, baut Elisabetta nur Pinot Noir –
für nur diesen einzigen Wein - an. Die vorort herrschende Höhenlage und
Bodenformation eignet sich laut Elisabetta sehr gut für Pinot. Ihr erster Jahrgang war 1995 und seit 2001 wird ihr Weinberg durchgehend nach biologischen Richtlinien
bewirtschaftet. Die Trauben für meinen noch jungen 2009er Pinot Nero wurden für
18 bis 20 Tage entrappt und im unzerdrückten Zustand in großen offenen
Eichenholzbottichen vergoren und anschließend für 18 Monate in
Allier und Troncais Barriques ausgebaut. Bevor ich mich zum
wiederholten male in den gewohnten Floskelwolken verstricke, sollte ich lieber anfangen mir den ersten
Schluck zu genehmigen …
25.9.15
20.9.15
Happening Now Tasting 32: António Bernardino Paulo da Silva Cazal da Azenha Tinto 2006, Colares
My
tongue's voyage to explore wine-growing regions with hyper autochthonous
and scarcely existing
grape varietals is about to come to an end. The origins of my final wine are the sandy
dunes of Sintra in Colares region north-west of Lisbon. The home to the
legendary and nowadays super scare Ramisco grape! Only a very few hectares of
those sinkholed pre-phylloxera vines are left in Colares. Why sinkholed, and
why where those vines able to survive? Well, sinkholed because all vines in
this region of the Extremadura need protection from the salty winds which are
constantly „crashing“ in from the neighboring Atlantic. And survived? Jus because of
the sandy soils and cliff'y terrain on Sintra's coast which prevented the phylloxera
bug from spreading. So, let's recap: Today I will have wine from very old vines, which was
produced by António Bernardino Paulo da Silva, a respectfully well
aged vintner, which is "ultimately" - at least at the moment - a downright infant! The frequent absorbers of my blog might be aware of such ill guided practices in case of António Bernardino Paulo da Silva wines. So, let’s
have a first sip of toady’s “Happening Now Tasting” wine:
17.9.15
Shea Wine Cellars Shea Vineyard Pinot Noir 2011, Willamette Valley
Nach ungesund langer Abwesenheit führt
mich meine Zunge heute endlich mal wieder in das Willamette Valley!
Da es sich beim heutigen Wein um einen Pinot Noir aus dem
ungewöhnlichen Jahr 2011 handelt, möchte ich heute auch etwas
ungewohnt mit einem Zitat beginnen:
„In 2011 we experienced the coolest
growing season since the birth of Oregon’s wine industry in the
1960s. Fortunately, autumn rain held off allowing us to harvest dry
fruit from mid - October into early November – our latest harvest
ever. Long, slow flavor development is what winemakers hope for, and
we got it in spades. Cool - vintage wines retain lots of acidity.
That’s a good thing. Acidity makes the wine bright, food friendly
and long - lived in the cellar. Our 2011 wines are full of elegant,
old world complexity and character.“
Meiner – zugegeben kaum anhand
erwähnenswerten Zungenerfahrungen belegbarer – Meinung nach, gibt
diese Einschätzung von Shea Wine Cellars die Verhältnisse im Jahr
2011 ziemlich gut wieder. Wobei die Aussage des letzten Satzes sich
gleich noch zeigen dürfte.
Aber jetzt nochmal von vorne! Wie
gewohnt: Bei meinem heutigen „Pinot weit weg“ handelt es sich um
den Estate Pinot 2011 von dem eben schon erwähnten Produzenten Shea Wine
Cellars. Hergestellt wurde dieser aus zwölf unterschiedlichen Blocks
des mittlerweile in Oregon sehr berühmten ca. 55 ha großen Shea
Vineyard nahe Newberg zwischen den AVAs Dundee Hills und Yamhill-Carlton. Doch nur in etwa 25 % der Ernte werden von
Shea Wine Cellars selber in meist fünf unterschiedlichen Pinots verwertet. Wie in den USA nicht unüblich
wird der große Teil der Trauben an andere Weinproduzenten in Oregon
und sogar in Kalifornien verkauft (bzw. nach spezifischen Kundenvorgaben auch
kultiviert). Jetzt aber wirklich zurück zu meinem Pino! Geerntet wurde das
Traubenmaterial zwischen dem 23. Oktober und 2. November 2011. Sogar
für oregonesischen Verhältnisse eine recht späte Ernte würde ich meinen. Bei den
geernteten Klonen handelte es sich hauptsächlich um Wädenswil- (was
man meiner nicht ganz so unerfahrenen Meinung nach klar spürte) und
Pommardklone. Aber auch einige eher jüngere Dijon Klone 777, 114 und
115 haben den Weg für den Estate in die Presse gefunden. Ausgebaut
wurde er in zu 48 % neuem französischem Holz. Genug der Informationen!
Nach so langer Oregon Pinot Durststrecke sollte ich es mit meiner
zielfreien Info-Ansammlung nicht übertreiben:
5.9.15
Schweizer Allerlei Spezial: MÉMOIRE & FRIENDS 2015
Schon eine geraume Weile seit meinem
letzten „Schweizer Allerlei“ Verkostungsbericht her, odr! Leider
... „Schuld“ mag wohl die sich für mich wein-fatal auswirkende
Aufhebung der Mindestwechselkursbindung zum schwachen Euro sein.
Demnach konnte ich in den vergangenen Monaten zur Steigerung der eher
reserviert-dynamischen 1,8 prozentigen Exportrate Schweizer Weins
kaum etwas beitragen. Zu meinem Glück gab es am vergangenen Montag
ein weiteres Mémoire & Friends Grand Tasting der Swiss Wine
Connection im altehrwürdigen Kongresshaus zu Zürich. Wohl einer der
besten Möglichkeit eines jeden Jahres bzw. Jahrgangs literweise neue
Eindrücke in Sachen Schweizer Wein zu absorbieren. Bei über 170
anwesenden Weinproduzenten aus allen Landesteilen und einem gerade
mal fünfstündigen Verkostungszeitfenster aufgrund Fehlplanung
meinerseits, musste ich bei dem dieses jährigen Grand Tasting hart
umrissene Prioritäten setzen. Abgesehen von einigen evergreen'isch
anmutenden Vorspeisen weißer Couleur
von Louis Bovard, Luc Massy und der Domaine La Colombe aus dem Waadt
und der einen oder anderen süßen Nachspeise in Form von Grain Noble
Marsanne aus dem Wallis musste ich mich dazu anhalten meine bei
leicht mollig warmen Temperaturen geforderte Zungenkonzentration auf
die Roten Schweizer auszurichten. Im Zungenfokus standen in erster
Linie Pinot Noir aus deutschsprachigen Kantonen, dem Wallis und
natürlich der Drei-Seen-Region, Merlot (inkl. Cuvées) aus dem Tessin sowie nur
leider einem reinsortigen Gamay aus dem Kanton Genf. Die zum teil oft
großartigen Syrah aus dem Wallis und der restlichen Romandie musste
ich leider nahezu auslassen. Am Rande erwähnt seinen aber die viel
versprechenden und durchweg kühl-kernig wirkenden 2013er Syrah von
Simon Maye, Histoire d'Enfere und der Domaine Les Hutins. Zugegeben
keine wirklich großen Überraschungen für Kenner der Schweizer
Weinszene. Ich muss vorwarnen, dass es zu ähnlichen
Nicht-Überraschungen für besagte Fachleute im weiteren Verlauf
meines kurzen Verkostungsberichts kommen wird. Bevor ich nun im
Stakkatostil meine Eindrücke wiedergeben möchte, sollte ich darauf
hinweisen, dass ich mich nur auf meine rein subjektiven und positiven
Zungenerlebnisse beschränken möchte. Eine weitergehende
Auseinandersetzung mit so mancher Enttäuschungen von mir bekannten
und unbekannten Erzeugnissen würde an dieser Stelle ganz einfach den
Rahmen sprengen.
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