Kurzer Blick nach oben! Kommt das
irgendwie bekannt vor? Die schlicht wirkenden und zurückhaltend
stilvoll eingebrachten Farben und Verzierungen auf der Flasche im
Vordergrund gibt’s doch nochmal? Irgendwo! Hmmm ... wo war das
nochmal?! Na, egal. Das mein heutiger Wein herzlich wenig – naja,
bis auf die übereinstimmende Rebsorte Pinot Noir - mit den
„Original“ zu tun hat, dürfte so komplett abwegig nicht sein.
Schon alleine die Herkunft des heutigen "Pinot weit weg" könnte kaum
unterschiedlicher sein. Der Mayer The Doktor Pinot Noir 2012 von dem Remstäler
Timo Mayer stammt nämlich aus dem nordöstlich von Melbourne gelegenen
von vulkanischen-sandsteinig-lehmig-tonhaltigen Böden dominierten Yarra Valley.
Da ich mir aus Wiederholungen sehr wenig mache, findet ihr mehr zu
Timo Mayer und seinen Pinots hier. Ist ja schließlich nicht der
erste Wein von ihm auf meinem Blog. Zurück zum Mayer The Doktor
2012! Beim Mayer The Doktor handelt es sich um Timo's Flaggschiff
Pinot Noir. Der Unterschied zu seinen anderen Pinot Noirs macht seine
Ganztraubenvergärung. Angebaut wurden die Trauben auf dem sehr steilen Bloody Hill Vineyard am Fuße von Mount Toolebewoong nahe der Ortschaft Healesville. Ausgebaut wurde der Wein
mehrheitlich in gebrauchten französischen Barriques für ca. 11
Monate. Filtriert oder Geschönt wurde der The Doktor natürlich
nicht. Sowas brauchen promovierte Pinot Noirs natürlich nicht! Lasst
uns mal kosten wie ein Wein mit reichlich institutionalisierten
kulturellem Kapital so schmeckt …
24.8.16
Frederiksdal Kirsebaer Vin 2013, Lolland
At last, wine from
Scandinavia! Don't worry - today's one is not made of grapes! I know
there are plenty of wines made from grapes in Denmark and Sweden. The
very few ones I've tried over the years were not as convincing as
I've wished them to be. So it might be better to have a wine made
from a more indigenous fruit, I guess. How about cherries? Let me
tell you, for this one I surely can drop the diplomatic "transcription"
of just two sentences ago. The Frederiksdal Kirsebaer Vin 2013 doesn't
require tactful treatment. It was just simply outstanding! Okay,
enough of my excitement induced anticipation. First, some quick info
before it is getting really juicy.
Not so many years ago
Harald Krabbe – the proprietor of Frederiksdal manor, the cook Jan
Friis-Mikkelsen and the journalist Morten Brink Iwersen came up with
the idea to start a production of premium wines made from cherries.
Frederiksdal on the western coast of Lolland Island in the Baltic Sea
seemed to be a magnificent spot to „give it a try“. Most of their
wines are produced from Stevensbear cherries. Stevensbear is an old
indigenous cherry varietal which can be found all over Scandinavia.
It was (and still is) widely used for the production of fruit juices
for generations - well and now it is used for wine. Nice one!
Frederiksdal's oldest ochard is called Nielstrupmark (planted in
1993, wine production since 2006). The fruit of this plantation used
to be sold in bulk to the juice industry. In 2009 the three partners
started to plant Stevensbaer cherries in another orchard called
Skelstrupmark. There, for the solely premeditated purpose of wine
production in following quite a lot of principles which are very well
known from “actual” viticulture.
The cherries for today's
Frederiksdal Kirsebaer Vin 2013 were mostly cultivated on the older
Nielstrupmark plantation. These cherries provide the wine with
fruitful and fresh characteristics. Only a small share of cherries was cultivated on the
younger Skelstrupmark plantation. The cherries from this plantation
are supposed to provide more intensity and a proper backbone. After the harvest – which is
quite similar to modern olive harvest in many areas in southern
Europe – the cherries underwent a spontaneous fermentation for 2 to
4 days and subsequent aging in stainless steel tanks for
approximately one year. I suppose, I shouldn't stretch the
tech-attention to the utmost! So, let's have some cherry wine …
22.8.16
Brotherhood Winery Pinot Noir 2013, New York
Weinbau in den USA findet auch nicht
erst seit vorgestern statt. Dürfte einem gestandenen Winegeek
durchaus bekannt sein. Nehme ich mal an … Im Hudson Valley
nord/nord-östlich von New York City begannen die ersten Versuche mit
Rebkultivierung schon im 18. Jahrhundert. Ganz so alt ist Amerika's
ältestes durchgängig bewirtschaftetes Weingut Brotherhood in
Washingtonville, NY nicht ganz. Um das Jahr 1810 herum begann der
Hugenottische Auswanderer Jean Jaques seine ersten Versuche mit dem
Anbau unterschiedlicher europäischer Rebsorten. Keine dreißig Jahre
später – auch vor 200 Jahren war im Weingeschäft wohl sehr viel
Geduld erforderlich – etablierte sich Jean Jaques's Weingut mit
Hilfe einiger Geschäftspartner in der Region um New York. Einer
dieser Geschäftspartner waren die Brüder Jesse und Edward Emerson.
Diese waren sowohl im Weinhandel in der City als auch im Weinbau, in
New York's anderer bekannter Weinregion Finger Lakes, engagiert. So
kam es, wie es nicht selten kommt: der Geschäftspartner übernahm
Jean Jaques Weingut und gab ihm sein heutigen Namen Brotherhood. Die
Ära der Emerson's hatte bis zu einem austrocknenden
Paradigmenwechsel in der amerikanischen (Trinker-)Geschichte bestand.
Doch erstaunlicherweise konnte Brotherhood auch diese sehr trockene
Zeit namens Prohibition überleben. Im Jahr 1921 kaufte Louis Farrell
das Weingut und produzierte von da an bis ins Jahr 1933 nur noch
„Messwein“. Dieser war von der Prohibition ausgenommen. Es
versteht sich von selbst, das der Bedarf an „Messwein“ in dieser
Zeit dramatisch anstieg. Bis 1987 verblieb Brotherhood in den Händen
der Familie Farrell. Erst dann kam das große Geld in Form von
Investoren unter der Führung des chilenischen Weinmachers Cesar
Baeza. Diese verhalfen Brotherhood mit enormen Investitionen zur
nationalen und sogar etwas internationalen Bekanntheit über die
Grenzen des Nord-Ostens der USA hinaus. Seit 2005, nach einigen
wirtschaftlichen Turbulenzen, befindet sich das älteste durchgängig
bewirtschaftete Weingut der USA komplett in chilenischer Hand.
Bekannte Namen wie Chadwick und Castro haben heute bei Brotherhood
das Sagen.
Das war jetzt etwas viel
Unternehmensgeschichte nehme ich an! Fand ich im Fall des heutigen
Weinguts einfach mal interessant zu erwähnen. Aber jetzt ist genug!
Schnell zum eigentlichen Wein! Wie nicht anders bei mir zu erwarten
gibt es auch von Brotherhood einen Pinot Noir. Die Trauben für den
Pinot Noir 2013 stammen sowohl aus dem hauseigenen Weinberg im Hudson
Valley, als auch aus Zukauf. Ausgebaut wurde der Wein für kurze
sechs Monate in gebrauchten französischen Barriquefässern. Nun
lasst uns mal erschmecken wie er war …
8.8.16
Montepulciano d'Abruzzo auf Budi's Foodblog Teil 1: Anteprima Montepulciano d'Abruzzo 2016 in Chieti
Momentan findet ihr den ersten Teil meines kleinen Abstecher-Berichtes über so manche Montepulcianos der Abruzzen auf Budi's Foodblog.
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