Heute stelle ich mich ausnahmsweise mal als ein williges und neugieriges Opfer von gekonntem, wenn auch nicht subtilen, Product Placement zu Verfügung. Über das vergangene Jahrzehnt konnte man allwöchentlich wahrnehmen, wenn man das nun wollte, dass in Chalie Harper's Malibu Beach House, neben dem guten alten Radeberger Bier, oft ganz halb-diskret Produkte der Firma Kendall-Jackson auf dem Küchetisch vorzufinden waren. Ich muss zugeben, noch nie zuvor von KJ je einen Wein probiert zu haben, da diese auf dem deutschen Markt nicht sonderlich gut distribuiert sind. Obwohl, wie an der Farbe zu erkennen war meist eher Califonia Chardonnay von Chalie's "herausgevordertem" Bruder Allen oder seinen Mikro-Lebensabschnitts-Genossinen konsumiert wurde, musste / durfte ich - man wird am Ende sehen wie sich meine Zufriedenheit äußern wird - zum wiederholten male ein Opfer meines "Pinot weit weg" Neugierismus werden und zu einem selbigen greifen. Daher gibt es heute Kendall-Jackson Vintner's Reserve Pinot Noir aus dem Jahr 2010! Lasst uns mal schauen ob es eher eine "Pflichtaufgabe" oder doch ein Vernügen war ...
30.4.15
23.4.15
Moser Family Cabernet Sauvignon Changyu Winery 2010, Ningxia
你们好
und ein zünftiges SERVUS der sich fortschreitend
konzentrierenden Leserschaft dieses Weinblogs ;-)! Endlich geht es mal
wieder um Wein der nicht alle Tage auf mitteleuropäischen
Mittagstischen zu entdecken ist. Nun ja, letzteres dürfte sich doch
auf mehrere vorgestellte Weine dieses Blog's beziehen. Aber genug der Faselei!
Bei meinem heutigen Wein handelt es
sich um einen chinesischen Österreicher oder einen österreichischen
Chinesen oder einen Volksrepublikanischen Homo
austriacus oder
einfach nur um Cabernet Sauvignon aus der Provinz Ningxia der unter
der Mitarbeit von Lenz Moser, einem nicht ganz unbekannten Weinhändler und Produzenten, in einem Chateau von China's traditionsreicher
Changyu Winery entstanden ist. Gegründet wurde Changyu in Yantai
schon vor mehr als 100 Jahren. Doch erst seit gut 20 Jahren im Zuge
der Öffnung der chinesischen Wirtschaft expandiert das mittlerweile
gigantische Unternehmen in die unterschiedlichsten Landesteile des
Reichs der Mitte (aktueller Stand sechs Chateaus – was wörtlich zu
nehmen ist - in unterschiedlichen Provinzen). Die Trauben für den Moser Family Cabernet Sauvignon 2010, den
man getrost als einen Zweitwein des Hauses bezeichnen könnte, stammen
aus der weinbezogen sehr aufstrebenden zentral-chinesischen Provinz Ningxia. Das eigentliche Weingut
Changyu Moser XV wird nach der Ningxia Klassifikation (angeleht an die 1855er Klassifizierung), ja
die gibt es seit dem Frühjahr 2014 wirklich, als eines von zehn 5th
Growth Weingütern gelistet. Seit eingen Jahren werden auf
ca. 75 Hektaren werden in einer Höhe von 1100 Metern über dem
Meeresspiegel Cabernet Sauvignon und Merlot Trauben nach ECOCERT
Richtlinien angebaut. Na dann lasst uns doch mal schauen wie er denn nun
war ...
17.4.15
Happening Now Tasting 25: Līgatne Vīna Brūkleņu pussaldais vīns, Gauja Latvia
I am not quiet sure how
to start this post. I better keep it short and let the tasting note speak for
itself. Might be the best way to handle something like that! Just a few facts in advance: First – I never ever had
something like that before in my life, which makes me a perfect
expert to assess this indeed pretty special stuff; Second: I really
don't know what to expect from this stuff, haven't encountered too
many cowberry wines so far; Third: the berries for this "wine" from Līgatne Vīna
were harvested in the area of the National Park of Gauja, mostly woods and swamps, in central
Latvia, were fermented for approx. 12 months and the juice haven't been enriched at all; Fourth: What the hell ... let's see how
this stuff is rocking ….
9.4.15
Beaux Frères Pinot Noir 1993, Willamette Valley
Eins vorab! Ich habe (leider) keine Ahnung wie das Jahr 1993 in
Oregon hinsichtlich Wetter, Ernte und weiteres so gewesen sein mag …
und ich bin, wie es der gelegentliche Leser verstehen mag, viel zu
faul solche mühsamen Recherchen anzustrengen. Nur eins: es soll wohl nicht das aller beste Jahr gewesen sein ... Nun ja ... wichtiger ist was dem pinot-beflissenen
Weinfreund bei seiner Grundausbildung hin zum Pinot-"Fanatiker"
möglicherweise nicht entgangen sein mag. Sprich, die Kenntnis darüber,
dass es sich bei einem dieser Beaux Frères (franz. für Schwäger),
die dem Weingut den Namen verliehen haben, um eine nicht ganz
unbekannte Persönlichkeiten des Weinkosmos handelt. Diese
Persönlichkeit ist niemand geringeres als Robert M. Parker Jr.
Seines Zeichen Weinpapst oder Ähnliches. Der andere, und
mittlerweile auch nicht gerade unbekannte, beau-frère ist Michael
Etzel. Zweiterer, also Michael Etzel, war es, der 1986 beschloss auf
dem Grund einer ehemaligen Schweinefarm in Ribbon Ridge Weinreben
anbauen zu wollen. Dazu benötigte er finanzielle Unterstützung, die
er dank der Hilfe seines beau-frère aus Maryland erhielt. Die ersten
Jahre verkaufte Etzel, der auch als Weinmacher fungiert, den Großteil
seiner Ernten an namenhafte Nachbarn wie Ken Wright oder Dick Ponzi.
Erst im Jahr 1991 begannen die Beaux Frères eigenen Wein im größeren
Stil zu produzieren. Schon ab dem ersten Jahrgang zeichneten sich
ihre Weine durch hohe Konzentration, durch viel Extraktion und durch
lange Fasslagerung (im Schnitt 36 Monate) mit hohem Neuholzanteil aus.
Eine Herangehensweise die mir in den meisten Fällen persönlich nicht sonderlich entgegenkommt. Da ich bis zu meinem heutigen „Pinot weit weg“ nur junge
Weine von Beaux Frères verkosten konnte - die mir nicht sonderlich zusagten, habe ich mich um so mehr
gefreut – gefreut im Sinne von pseudowissenschaftlichem
Neugierigkeitswahn - einen sehr gereiften Beaux Frères Pinot Noir aus dem Jahr
1993 in die Hände zu bekommen. Na genug gefaselt, dann lasst uns doch mal gucken wie er so war dieser "Parker Pinot" …
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