你们好
und ein zünftiges SERVUS der sich fortschreitend
konzentrierenden Leserschaft dieses Weinblogs ;-)! Endlich geht es mal
wieder um Wein der nicht alle Tage auf mitteleuropäischen
Mittagstischen zu entdecken ist. Nun ja, letzteres dürfte sich doch
auf mehrere vorgestellte Weine dieses Blog's beziehen. Aber genug der Faselei!
Bei meinem heutigen Wein handelt es
sich um einen chinesischen Österreicher oder einen österreichischen
Chinesen oder einen Volksrepublikanischen Homo
austriacus oder
einfach nur um Cabernet Sauvignon aus der Provinz Ningxia der unter
der Mitarbeit von Lenz Moser, einem nicht ganz unbekannten Weinhändler und Produzenten, in einem Chateau von China's traditionsreicher
Changyu Winery entstanden ist. Gegründet wurde Changyu in Yantai
schon vor mehr als 100 Jahren. Doch erst seit gut 20 Jahren im Zuge
der Öffnung der chinesischen Wirtschaft expandiert das mittlerweile
gigantische Unternehmen in die unterschiedlichsten Landesteile des
Reichs der Mitte (aktueller Stand sechs Chateaus – was wörtlich zu
nehmen ist - in unterschiedlichen Provinzen). Die Trauben für den Moser Family Cabernet Sauvignon 2010, den
man getrost als einen Zweitwein des Hauses bezeichnen könnte, stammen
aus der weinbezogen sehr aufstrebenden zentral-chinesischen Provinz Ningxia. Das eigentliche Weingut
Changyu Moser XV wird nach der Ningxia Klassifikation (angeleht an die 1855er Klassifizierung), ja
die gibt es seit dem Frühjahr 2014 wirklich, als eines von zehn 5th
Growth Weingütern gelistet. Seit eingen Jahren werden auf
ca. 75 Hektaren werden in einer Höhe von 1100 Metern über dem
Meeresspiegel Cabernet Sauvignon und Merlot Trauben nach ECOCERT
Richtlinien angebaut. Na dann lasst uns doch mal schauen wie er denn nun
war ...
Die
Farbe des Cabernet Sauvignon 2010 von Changyu Moser zeigte ein
äußerst transparentes, durchweg klares und mit viel Glanz
angereichertes Granatrot. Seine Nase war über den kompletten
Verkostungszeitraum von ca. fünf Stunden ungemein fruchtbetont.
Satte und reife rote sowie schwarze Johannisbeeren bestimmten das
Nasenbild. Daneben zeigten sich Aromen die an Thymian, etwas
rauchiges Holz, mildem Lakritz, zerstoßenem Pfeffer, Kautschuk und
ganz eindeutig an Eukalyptus erinnerten. Am Gaumen fiel mir zunächst
die sehr leichte und etwas spielerisch wirkende Struktur des Weines
auf. Fruchtorientiertes und leicht verspieltes Leichtgewicht dürfte den Wein ganz gut
zusammenfassen. Auch hier zeigten sich in erster Linie satte und wohl
pointierte Aromen von roten und schwarzen Johannisbeeren. Recht fein
wirkende und dennoch eher simpel anmutende Gaumenechos von
schüchternem Karamell, sehr frischem Eukalyptus, etwas schwächlichem Lakritz
und reichlich mildem Pfeffer verliehen dem dem Cabernet Sauvignon
glücklicherweise etwas mehr Facettenreichtum. Zu erwähnen ist noch
die äußerst frische und kraftvolle Säure die dem Chinesen mit österreichischer Inspiration eine gewisse straffe Contenance ermöglichte. Für
mich ein moderner, fruchtorinetierter, sich zwischen den Weinwelten
bewegender und sicherlich anständiger**** Cabernet Sauvignon zu einem
leider etwas sehr ambitionierten Preis. Ja mei, auf meinem Mittagstisch hat er mir doch recht gut gefallen dieser ...
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