22.6.16

Iwanohara Vineyard Zen Muscat Bailey A Red N.V., Niigata



Vor einigen Wochen habe ich mir erlaubt euch einen "Klassiker" des japanischen Weinbaus vorzustellen. Neben Weinen aus der autochtonen Rebsorte Koshu, gelten auch Weine aus der Hybridrebe Muscat Bailey A oder Japanese Muscat mittlerweile zu den klassischen Weinen Japans. Diese Muscat Bailey A Rebe wurde von Zenbei Kawakami in der Mitte der 1920er Jahre durch eine Kreuzung der Rebensorten Bailey und Hamburg Muscat erzeugt. Gerade dieser Zenbei Kawakami gilt mit seinem in den 1890er Jahren gegründeten Weingut Iwanohara (Niigata Präfektur im nordwestlichen Teil Honshu's) als einer der Weinpioniere, die dem modernen europäisch-inspirierten Weinbau Japans nach der Meiji-Restauration maßgeblich auf die Sprünge geholfen hat. Schon damals kam "moderne" Technik nicht zu kurz. Schon im ausgehenden 19. Jahrhundert konstruierte Kawakami einen Schnee gekühlten Keller (bekannt als Yukimuro Konstruktion), welcher nach Jahrzehnten der Vernachlässigung (ca. 1950 wurde dieser stillgelegt) seit 2005 wieder in Betrieb ist. Hauptbeweggrund für diese Reaktivierung des Kellers war nicht ein spezieller Effekt während der Weinbereitung, sondern vielmehr eine beträchtliche Verringerung der vorher durch Elektrizität erzeugten Kühlung entstandenen Kohlenstoffdioxidemissionen. In diesem Keller wurde auch mein heutiger Zen Muscat Bailey A Red erzeugt. Mal schaun wie sich dieser präsentiert hat ...

14.6.16

Kelley Fox Mirabai Pinot Noir 2012, Willamette Valley



Genügend Zeugnis bezüglich meiner Begeisterung der Pinot Noirs von Kelley Fox habe ich hie und da und sogar hier genügend abgelegt! Kelley's Einstiegspinot namens Mirabai, im heutigen Fall aus 2012, habe ich vor wenigen Wochen zum ersten mal getrunken. Bei diesem handelt es sich um einen Verschnitt aus Blöcken des Maresh Vineyard (Dundee Hills AVA, Pflanzjahre in den frühen 1970ern) und des Momtazi Vineyard (McMinniville AVA, Pflanzjahre in den späten 1990ern). Der Jahrgang 2012 war aufgrund des ungewöhnlich heißen und trockenen Sommers, der seinen Höhepunkt hinsichtlich pinotabträglicher Umständen im September fand (anscheinend der trockenste September seit Wetteraufzeichnung), eine ganz besondere Herausforderung. Die „reiferen“ Anlagen im Maresh Vineyard kamen mit der Trockenheit erstaunlich gut zurecht. Die Ernte fand wie gewohnt in der Mitte und der zweiten Hälfte des Oktobers statt. Kelley selbst, war über die erreichten Säurewerte, die mit denen von 2011 vergleichbar waren, selbst sehr erstaunt. Ebenfalls zeigte sich, dass die Zuckerwerte und die eigentliche Reife der Trauben glücklicherweise nicht übermäßig hoch waren (die einzelnen Lagen ergaben Alkoholwerte zwischen 13,0 und 13,5%). Diese eher staubtrockenen Werte deckten sich auch mit meinen zungengestützten Eindrücken … würde ich mal ganz verwegen behaupten wollen.

8.6.16

Happening Now Tasting 34: Sella & Mosca Torbato Terre Bianche Cuvée 161 2014, Alghero



One thing is more than just sure: there are doubtlessly niente problemi to find wines from super scarce, super autochthonous and super great grape varieties in super bella Italia! In combination with the right – well, actually not the best term to use in this case, I guess ;-)music, this Happening Now Tasting must be a real ripper! Like last year I'd like to pay a visit to bellissima Sardegna. More precise, to Alghero on the north western coast of the island. This area of of Sardinia was, and still is - at least in respect of the local language, influenced by Catalan-Aragonese culture. This certain influence even applies to today's super scarce varity called Torbato. Some wine historians suggest that Torbato,was brought to Sardinia in the middle ages by settlers – or, if you like conquerors - from Aragon. Today just about 50 hectares of Torbato are still alive and kicking, Besides Sardinia it is only cultivated on a few hectares in Côtes du Roussillon area. There it is called Tourbat or Malvoisie du Roussillon. My Torbato was produced by the local wine giant Sella & Mosca. Actually so far the only producer who dedicated itself to the "restoration“ of this old traditional variety. The vines for today's Torbato Terre Bianchi Cuvée 161 2014 were cultivated on highly meagre coastal white limestone and assorted white marine sediments. Well, after all it is called Terre Bianchi. Harvest was between late September and early October 2014. Plenty of skin contact and temperature controlled fermentatio for 20 days in stainless steel (approx. 90%) and used oak barrique barrels (approx. 10%) were the next steps of vinification. The subsequent aging in stainless steel was quite short. Let's have the first sip ...