21.7.14

Castello di Ama Il Chiuso 1993, Vino da Tavola di Toscana



Il Chiuso – der Geschlossene, der Engstirnige oder im vorliegenden Fall wahrscheinlich am besten der Verschlossene - der Verschlossene vor noch einigen Jahren wohlgemerkt – ist meiner Ansicht nach ein nicht ganz unpassender Name für toskanisch/umbrische Pinot Neri. In ihrer Jugend und weitere Jahre darüber hinaus wirken diese gern abweisend, wild, astringierend und ruppig, doch nach langer Reifezeit entwickeln sich um so "gerner" erstaunlich intensive wie prägnante erdige, würzige und dunkelfruchtige Aromen. Solch eine kurze Entwicklungs-Umschreibung dürfte auch auf meinen heutigen sehr gereiften „Pinot weit weg“ aus dem Jahr 1993 zutreffen. Natürlich handelt es sich bei dem Namen Il Chiuso nicht nur um eine etwas dürftige Heranleitung zum eigentlichen Thema. Viel wichtiger ist, dass Il Chiuso auch eine ca. 4,1 Hektar kleine im Jahr 1984 mit burgundischen Pinot Nero Klonen bepflanzte Parzelle im berühmten Vigneto San Lorenzo von Castello di Ama ist. Die Reben in dieser Parzelle stehen in ca. 500 m Höhe auf sehr kalkhaltigen und mit Schieferton durchzogenen Weinberglagen. Obwohl ich einge vermutbare "Ergebnisse" schon vorweg genommen habe, dürfte es trotzdem interessant sein, wie sich dieser Castello di Ama Il Chiuso 1993 in meinem Glas präsentiert hat ...

13.7.14

Mein WM Finale 2014!



Heute gibt es bekanntlich wichtigeres als das Lesen meiner ständig zu langen Posts über Wein! Heute ist König Fußball angesagt. Zum Vorglühen, und natürlich auch begleiten, habe ich mir für das Finale heute Abend zwei Weine ausgesucht die unterschiedlicher kaum sein können. Der Grund für die Wahl ist rein persönlicher Natur. Meiner Meinung nach sind beide Weine würdige Vertreter für die Weinkultur ihrer jeweiligen Heimatländer. Was gibt es aus Deutschland schon besseres als restsüßen Mosel- oder Saarriesling, und was gibt es besseres aus Argentinien als Malbec?! Was meine Zunge betrifft – nichts! Des weiteren schätze ich viele Weine der jeweiligen Erzeuger. Herrn Christoffel's seine in der Breite etwas mehr. Bei Catena Zapata beschränke ich mich sehr gerne auf die Spitze. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Grund für meine Wahl der beiden Weine mag auch die radikal unterschiedliche Spielweise der jeweiligen Fußballmannschaften bis zum heutigen Finale gewesen sein. Jetzt ist aber genug der unnötigen Rechtfertigerei! Ich will ja nicht schon wieder alles in die Länge ziehen …

10.7.14

Happening Now Tasting 15: Ca' del Bosco Sebino 1996, Lombardia



It's been a while since my last “Happening Now Tasting”. Soave and assorted World Cup Pinots enjoyed priority in the past weeks. Reason enough to celebrate my live tasting comeback with a risky, due to its age, vintage and provenance, and hopefully in the best case extraordinary Pinot Noir from Italy. Ca' del Bosco from Lombardia region is a melodiously name in the world of sparkling wine. No doubt about that! Their still wines however do not have the widespread reputation and more importantly the distribution as their sparklers from Franciacorta region have. Especially Ca' del Bosco' s Chardonnay and Pinot Nero, named Pinéro, belong to the best of their kind in Italy. Today's Pinot Nero is a rather special one with the name Sebino 1996. What is so special? Sebino is the name of the IGT in which the grapes for Ca' del Bosco's Pinéro are cultivated. So, Sebino 1996 is actually the Pinéro 1996. Again ... so – why then the change of names? For a better and more precise explanation I'd like to quote from the technical sheet on Ca' del Bosco's website:

The 1996 vintage for Pinot Nero will be remembered for its abundant production of grapes. We practiced a drastic thinning out of the bunches, but remaining grapes when harvested showed a dishomogeneous phenolic maturation. The result of vinification and aging created an interesting wine with a peculiar aromatic profile. The structure still holds up in its depth for the best vintages. As in the past, for "Maurizio Zanella", Ca' del Bosco has decided to not use the name "Pinero", but solely identifying it by the denomination that in Franciacorta emulates it: Sebino".

Well then, let's see how this “ dishomogeneous phenolic maturation” might have affected the actual quality and longevity of good old Sebino ... 

8.7.14

Discovery of Soave Part 3: The Epitome of Cru - Pieropan's La Rocca 2012, Soave Classico DOC


Haven't forgot Part 3 of my “Discovery of Soave”! Don't worry! Still in Soave! Still full with 100% Garganega! Still really surprised! However, this time to the out-most. So far, most of my Soaves were in Andante molto mosso or Andante con moto style. The following one had more of good old bonafide Allegro con brio style! Wow, quite a lot of screamers today, right! Anyway, ...! For such an experience I did not even have to leave town! Next to Castello Scaligero on Monte Rocchetta hill in Soave there is a vineyard of prominence and quality: La Rocca! This south west facing, chalk and clay dominated vineyard is situated at 200 to 300 m above sea level. Since the late 1970s the Azienda Vitivinicola Leonildo Pieropan is producing a most of the time very late picked (end of October ) single cru wine from this distinct place in Soave. Today Pieropan belongs to the most renowned and well distributed vintners from Soave. As I've already told you - their “simlple” Soave Classico 2013 was quite fine. La Rocca 2012 was downright spectacular. It conveyed what kind of quality can be won out of the Garganega grape …

2.7.14

Copa do Pinot: Bodega Familia Schroeder Saurus Barrel Fermented Pinot Noir 2010, Patagonia



Eigentlich wollte ich heute mit meinem letzten „Copa do Pinot“ Beitrag einen vinophilen Nachruf auf die bis dato eher schläfrig lustlos wirkende argentinische Nationalmannschaft schreiben. Obwohl die Schweizer Nati so wunderbar gekämpft und auch taktisch sowohl mit- als auch entgegenhalten konnte, sollte es am Ende doch nicht so weit kommen. Abgebrühtheit setzt sich eben doch nicht all zu selten durch … leider! Doch nun zurück zum Wein. Der argentinische Bewerber um den Gewinn meiner „Copa do Pinot“ kommt aus der Region San Patricio del Chanar im nördlichen Patagonien. Dort begann die vor einigen Generationen ausgewanderte deutsche Familie Schroeder im Jahr 2002 auf insgesamt 120 Hektar Global-Player-Rebsorten wie Malbec, Merlot, Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Sauvignon Blanc und Chardonnay nach biologischen Richtlinien (GAP) zu kultivieren. Der Saurus Pinot Noir Barrel Fermented 2010 aus 777 Dijon Klonen gilt als eines der Flaggschiffe des Weinguts. Wie schon andere patagonische Produzenten, darunter auch Sassicaia's Chacra Weingut, es seit einigen Jahren versuchen zu zeigen, erweisen sich die klimatischen Bedingungen und die äußerst kargen Böden um Neuquén dem Pinot Noir als sehr zuträglich. Mal schaun' ob das auch bei meinem heutigen Pinot Noir so ist ...