Yesterday I had the opportunity to enjoy a variety of very interesting, unusual and convincing wines from Spain. The tasting took place within the domains of a rather well known wine merchant in Stuttgart. The bulk of the presented wines were that unusual and incorruptible, I just have to mention them on my blog. Unfortunately I can't translate this post. Today I really haven't got the time for that. Sorry. Next time. I promise!
Heute möchte ich euch in kurzer Stakkato-Form von meinen Eindrücken der gestrigen Spanien Probe in der Weinhandlung Kreis in Stuttgart berichten. Meiner Ansicht nach wahrscheinlich eine der besten Verkostungen bei Herrn Kreis die ich miterleben durfte. Es gab zwar einige wenige Enttäuschungen, doch die Bandbreite an außergewöhnlichen, teilweise faszinierenden, überraschenden und qualitativ hochwertigen Weine überwiegte alle mal. Ich möchte mich mit meinen Eindrücken sehr kurz fassen um eure und meine Zeit nicht unnötig lang in Anspruch zu nehmen. Deshalb bleiben Unzulänglichkeiten bei der Beschreibung einzelner Weine wahrscheinlich nicht aus. Mein Bewertungssystem weicht von dem üblichen 100 Punkte System ab. Daher eine kurze Einführung:
(++++) = die Engelchen tanzen im Himmel und ich gleich mit
(+++) = großartiger, fantastischer Wein
(++) = sehr guter Wein
(+) = guter Wein
(o) = so La La, nichts Schlimmes und nichts Besonderes
(-) = klare Schwächen vorhanden
(--) = miserabel
(---) = gutes Horrorpotential
(----) = Pisse
Cava
Mas Bertran
Cava Balma Reserva Brut Nature 2007 (+)
Spaßbringender und prickelnder Apfelsaft, sehr angenehm für Brut Nature, sehr zugänglich, alles andere als kompliziert, ein Cava an dem sich wenige stoßen werden, gutes PLV
Cava Argile Prestige Gran Reserva Brut Nature 2007 (+)
Eleganter und etwas mehr fordernder Typ, schöne Alterungsnoten, vermutlich leichtes Holz, zurückgesetzte Frucht, komplexere Struktur, sicher kein Spaßvogel
Weissweine
Bodegas Vidal Soblechero, Rueda
Rueda Viña Clavidor Cepas Viejas 2009 (o)
Sehr frischer und grün-aromatischer leichter Sommerwein, runder Geschmack, leichte Cremigkeit, kräftige Säure, unkompliziert, wahrscheinlich ganz gut zu Schalentieren
Rueda Verdejo 2010 (-)
Ein reiner Verdejo der mich nicht sonderlich beeindruckte, eher breit, kaum Frische, Aromen von grünen Bananen, schwächliche Säure, gewisse Würzigkeit, etwas einschläfernd
Rueda Pagos de Villavendimia Finca El Alto 2006 (++)
Ein reiner Verdejo auf die ganz andere Art, schöne Reifenoten, im Duft finde ich rauchige Anklänge, Feuerstein, der Geschmack ist äußerst mineralisch, beerig, gute Säure die eine jugendliche Beschwingtheit und Frische garantiert, straffer schlanker Körper, dabei dennoch eine angenehm leichte Fruchtigkeit, sehr eleganter Stil, gute Länge, ein toller Wein, der sicherlich nicht jedem schmecken dürfte, da er doch über Ecken und Kanten verfügt
Coto de Gomariz, Ribeiro
Ribeiro Gomariz X 2010 (++)
Aromen von Birnen, Bananen, Äpfel, etwas Grapefruit, dazu enorm viel Mineralität, meiner Ansicht nach noch sehr verschlossen, ein wenig hart, stramme Säure, leichte cremige Ansätze, tolles Potential, absolut kein Langweiler, wird in wenigen Jahren erstaunlich schön sein
Escoda-Sanahuja, Conca de Barberá
Conca de Barberà Els Bassots 2007 (+)
Sicher der polarisierensde Wein an diesem Abend, er wurde aus Chenin Blanc ohne Schwefelung gefertigt, die Farbe war sehr dunkel, eigentlich orange mit extrem viel Trübstoffen, der Geruch war dominiert von Eiern, Backstube, Sesamaromen und doch einer gewissen Frische, der Geschmack war nicht fett oder breit, dennoch sehr ungewöhnlich intensiv und relativ hart (fast ein wenig bitter und gerbstoffbetont), Geschmacksaromen von Sesam, Marzipan und Kinderbrei. Sehr zupackender Typ mit anständiger Säure, ein Wein der sicher im Gedächtnis bleibt. Ich bin mir sicher, dass 80 bis 90 % der Verkoster nicht sehr begeistert waren ;-)
Rotweine
Palacios Remondo, Rioja
Rioja La Vendimia 2010 (+)
Dunkel beerig, rauchig, stahlig frisch, fruchtbetonte Kühle, viele Heidelbeeren und Johannisbeeren, noch sehr jung, bis jetzt der beste Jahrgang von diesem Wein, den ich je getrunken habe, er wirkt balancierter als frühere Ausführungen
Rioja La Montesa 2008 (++)
Erdige Nase, Pilze, zurückhaltende angenehme Fruchtdüfte, der Geschmack zeigt dunkle Fruchtaromen, mehr Komplexität als der La Vendimia, eine gute konservierende Säure, leichte vanillige Töne (Dennoch sicher kein typisch holziger Rioja), Schärfe, eine im positiven Sinn schöne Gefälligkeit mit kantigem Charme, sehr gutes PLV
Olivier Rivière, Rioja
Rioja Rayos Uva 2010 (o)-(+)
Düfte von Kinderhustensaft und Cassis steigen mir in die Nase, auch Rauch darf nicht fehlen, im Geschmack ist er keineswegs hart oder kompliziert, breite und runde dunkle Fruchtaromen (nicht schwächlich) und eine omnipotente Gefälligkeit tun sich hervor, ein absoluter Partywein, hat etwas von einem „Everybodys Darling“, mein Fall ist er nicht, also doch nicht ganz everybody
Rioja Ganko 2009 (+)
Erscheint etwas ausgereifter als der Rayos Uva, hat mehr Tiefe und Erdigkeit, ziemlich geschmeidig und dennoch einiges an Tanninmaterial vorhanden, auch ein Wein mit wenig Ecken und Kanten aber viel Frucht, ein Wein für die gehobenere Party in 2 Jahren
Coto de Gomariz, Ribeiro
Ribeiro Abadia de Gomariz 2009 (++)
Düfte von schwarzen Steinen, Erde, Rauch, Oliven und dunkler intensiver Frucht, der Geschmack kommt mir sehr mineralisch vor (Schieferböden), zeigt noch ein hartes und etwas abweisendes Gesicht, viele erdige Aromen, Leder, Öl und noch zurückhaltende Frucht, meines Erachtens ein fantastisches Potential mit super PLV, zeigt mehr einen portugiesischen Stil (oh je, was für eine dämliche Verallgemeinerung, doch rein geographisch passt das fast)
Adega Algueira, Ribeira Sacra
Ribeira Sacra Algueira Tinto 2009 (+)
trübe Farbe, außergewöhnlicher Geruch von frischem Bambus, etwas Grass und eher leichten tierischen Düften, der Geschmack ist schlank, fruchtbetont (Kirsche und Johannisbeere), gut viel Säure, nur minimal nerviger Charakter (wie es Mencia für mich gerne hat), eher wenig animalisches Potential, außergewöhnlicher und überraschender Wein mit viel Frische, gutes PLV
Ribeira Sacra Algueira Barrica 2006 (++)-(+++)
Bei weitem nicht so trübe wie der erste, Duft hat viel von Kirschen, Kaffee, dunklen Aromen, viel Eleganz, fast etwas „burgundisches“ (Sorry für den platten Ausdruck, mir fällt nichts besseres ein – passt meiner Meinung nach in diesem Fall ein klein wenig), der Geschmack ist dicht, komplex und schlank zugleich, ich verspüre viel Tiefe, Mineralik, Kraft, Eleganz, eine fantastische Länge, im Geschmack nicht sonderlich „burgundisch“
Descendientes de J. Palacios, Bierzo
Pétalos del Bierzo 2008 (+)
Meiner Einschätzung nach mehr ein typischer Mencia als die beiden Vorigen, viel dunkle Frucht, etwas nerviges Tier, kräftigere Tannine, etwas kühler Charakter, der Abgang erschien mir in anderen Jahrgängen länger zu sein, dennoch sehr angenehmer Wein der noch Zeit braucht, etwas Bäuerlichkeit würde ich ihm zuschreiben wollen
Bierzo Villa de Corullón 2005 (+++)
Sehr dunkel und dickflüssig, die Nase ist intensiv, ätherisch, extraktreich, hoch komplex, kaffeelastig, der Geschmack ist überaus dicht und konzentriert, hat eine super Länge, etwas elegantes Holz, viele Aromen von dunklen Früchten, starker Körper mit Eleganz, ein wenig wie ein arroganter und stolzer Großgrundbesitzer mit adligen Wurzeln
Anima Negra, Mallorca
2009 AN/2 (o)
In der Nase erschien mir dieser gestern etwas nervig zu sein, bräunliche Düfte, viel Rauch, etwas Fischöl, der Geschmack ist breit und etwas kurz, einiges an warmem Holz, viel Tannin, leicht liqueurartig, macht ein wenig auf Effekthascher, hatte ich schon bessere Jahrgänge
Escoda-Sanahuja, Conca de Barberá
Coll del Sabater 2006 (+)
Ganz leichte oxidative Noten aufgrund der schwachen Schwefelung, im Geruch viel Tabak, Erde, Mineralität und zurückhaltende Frucht, der Geschmack ist nicht so oxi lastig, er erscheint relativ leicht, sehr würzig, viel mehr Frucht als in der Nase, noch sehr jung, tolle Möglichkeiten in der Zukunft
La Llopetera 2007 (++)
Ein Pinot Noir mit sehr schwer zu beschreibender Nase, vielleicht dunkle Beeren und Würze von Eukalyptus, ziemlich zurückhaltend, ein wenig alkoholisch, der Geschmack ist sehr dicht aber noch sehr verschlossen, strömt viel Kraft und vermutbare Frucht aus, unheimlich schwer einzuschätzen, ich sehe ein fantastisches Potential für diesen Wein in einigen Jahren
Conca de Barberà Les Paradetes 2005 (+)
Sehr erdrig und lederig im Duft, auch dunkler Pfeffer fehlt nicht, im Geschmack sehr kräftig, viel dunkle Frucht mit erdigen Aromen, etwas hart und brutal, weniger polarisierend und anstrengend als die anderen Escoda Weine, ein Wein für einen Männerabend
Jiménez-Landi, Méntrida
Bajondillo 2010 (o)
Leichte und fruchtige Nase, fruchtig und frischer Saufwein mit sauberen Aromen von dunklen Früchten und viel Anmutungen von Kinder Emeukal Hustenbonbons, geht gut runter hat aber auch etwas leicht nerviges, eher für den früheren Genuss gedacht
Méntrida Sotorrondero 2009 (+)
Sehr dunkle und warme Nase, obwohl die Früchte im Geschmack fast hell erscheinen mag, gut viel Brombeere, schöne cremige und weiche Art, hat viel Körper, weniger kantig
Méntrida Pielago 2007 (+)
Die Nase erscheint dunkle, etwas kühl, leicht und säurebetont, der Geschmack zeigt viel Fruchtkomponenten, Schokolade, Erde, herbe Würzigkeit, interessante Dualität von Leichtigkeit und kräftigem Körper zugleich
Bodegas Ponce, Manchuela
(vorab zugegeben tat ich mich mit der Einschätzung dieser Bobal Weine schwer, wahrscheinlich auch deshalb weil ich kaum Erfahrung mit Solchigen habe, dazu kam noch, dass sich während der Zeit ein Unfall ereignete, bei dem mehrere Flaschen über den Tisch und Boden kurgelten, dieser sorgt für etwas Ablenkung – nur eine ging zu Bruch, gute Glasqualität :-)
Manchuela Clos Lojen 2008 (o)
Die Nase war etwas ausdrucksschwach, sehr dunkel und eher leicht, der Geschmack hatte etwas von reifen Früchten, leicht mehr Säure als nötig, etwas flach vielleicht, nichts zum lange aufheben
Manchuela La Casilla 2008 (+)
Breite Frucht war zu verspüren, doch verschlossen kam er mir ebenfalls vor, ziemlich kräftige Säure gibt dem Wein eine Frische Art, ungewöhnlicher Wein, Unfall!
Manchuela P.F. 2008
Leider nur sehr kurz und abgelenkt probiert, sehr schwer einschätzbarer Wein, zeigt intensive aber eher zurückhaltende Frucht kombiniert mir Erdigkeit, keine Bewertung
Bodegas Gallego Zapatero, Ribera del Duero
Ribera del Duero Yotuel Roble 2008 (o)
Etwas grünliche und brandige Nase, dennoch sehr angenehmer und leichter Duft, ein unkomplizierter und fruchtbetonter Joven für wenig Geld, kein Schwächling
Ribera del Duero Yotuel Selección 2007 (++)
Eine Nase die einem ins Gesicht springt, hat viel Frucht und für Ribera del Duero Verhältnisse wenig Holzeinschlag, der Geschmack ist sehr warm, äußerst elegant für einen Ribera, schon sehr zugänglich, viel angenehme Fruchtsüße, eindeutig vorhandenes aber passende Holz, tolles PLV, Achtung Hammer viel Depot!
Ribera del Duero Yotuel Viñas Viejas 2005 (++)
Sehr konzentrierte, dichte, süßholzige Nase mit viel Substanz, die Substanz setzt sich im Geschmack fort, viel Kraft, sehr starke Konzentration, viel Würze und süße Frucht (die nicht aufgesetzt oder überbordend wirkt), sehr warmer Charakter, schon zugänglich, tolle Länge und der Preis geht in Ordnung wenn auch nicht ganz billig, ein Wein der wahrscheinlich nicht soviel Gegner haben dürfte was in diesem Fall ganz sicher nicht negativ auszulegen ist, ebenfalls Tonnen von Depot!
Terroir Al Limit, Priorat
(die ersten beiden Weine enttäuschten mich sehr, sehr ungewohnt zu den Jahren zuvor, der Dritte machte dann Vieles wieder gut)
Priorat Vi de la Vila Torroja 2009 (?)
Wenn es kein Korkgeschmack war mache ich mir Sorgen, etwas grünspanige Nase, nicht jeder war der Meinung, vielleicht war es auch nur ein persönliches Problem von mir, das ausgeklammert bin ich von dem Wein, den ich vor zwei Jahren auch verkostet habe (und sehr begeistert war und gekauft habe) ziemlich enttäuscht, sehr flach und ausdrucksschwach
Priorat Arbossar 2009 (?)
Sehr leicht, flach und schon fast dünn im Vergleich zu dem Exemplar vor zwei Jahren, damals auch ein leichter und verträglicher (aufgrund angenehmeren Alkohols und eleganterer Struktur) Priorat, aber dieses mal sehr ausdrucksschwach, ich hoffe es war nur ein Flaschenfehler, sonst ganz sicher nicht empfehlenswert, schon gar nicht für solch einen hohen Preis jenseits der 50 Euro
Priorat Dits del Terra 2009 (++)
Sehr konzentrierte und intensive Nase, der Geschmack war lange anhaltend, sehr intensiv, erdig und fruchtig zugleich, Würze fehlt auch nicht, sehr komplex und aufgrund der leichteren Typizität nicht so anstrengend wie manch andere Priorat Weine. Sehr sehr dichter und unheimlich kräftiger Geselle.
Insgesamt eine tolle und spannende Weinprobe die viele Kaufreflexe ausgelöst hat!