Diesen Blog habe ich vor bald fünf
Jahren mit einem israelischen Pinot Noir aus seinem katatonisch
anmutenden Dasein erlöst. Seit diesemhatte ich so einige Pinots aus
biblischen Landschaften. Aus der Wüste Negev, aus Jerusalem, vom
Golan, aus Baalbek, aus Judäa und heute nun aus Galiläa. Um genauer zu sein aus
dem Hochland um Kibbutz Yiron nordöstlich von Haifa. Im Jahr 1997 pflanzte Galil
Mountain Vineyards bis in eine Höhe von ca. 680 Metern
vielerlei europäisch stämmige Rebsorten. Darunter auch eine ganze Menge an
Pinot Noir. Braune Basaltböden prägen in erster Linie die Bodenformationen der
Hochlagen auf denen die Reben für den heutigen „Pinot weit weg“
angepflanzt wurden. Nach Handlese, darauf folgender kurz-zeit
Kaltmazeration und so weiter und so fort wurde der Yiron Vineyard Pinot Noir 2013 für
zehn Monate in gebrauchten französischen Barriques ausgebaut. Genug
der heutigen, glücklicherweise nicht ganz so langen, Vorrede! Los geht's ...
In ein überraschend helles Rubinrot
gekleidet ergab sich mein Pinot von Galil Mountain in mein leider nicht ganz optimales Verkostungsglas.
Dazu transparent, ganz leicht trübe und ein wenig wässrig am Rand.
In der Nase ging es von Anfang bis Ende sehr fruchtbetont zur Sache. Vollreife und vitale
Erdbeeraromen mit leichtem Hang zur Marmelade und gewisser damit verbundener Wärme
standen im Vordergrund. Dennoch kam die Nase sehr schlank und frisch
daher. Hätte ich so aus nicht unbedingt erwartet. Neben der dominierenden Frucht
konnte ich sonst Düfte die mich an Algensalat, intensive Orangenschalen und
unterstützenden Zimt erinnerten erriechen. Insgesamt wirkt der Pinot eher einfach
gestrickt, dafür aber durchaus stimmig. Am Gaumen präsentierte er
sich ebenfalls von reifen, marmeladigen und saftigen Früchten
dominiert. Neben den Erdbeeren waren Hagebutten und
Pflaumen(wein) zu schmecken. Wiederrum alles eher
schlank, eher leichter, fast schon frisch wirkend, aber unverkennbar warm ohne brandig zu wirken.
Erdigkeit oder gar eingebildete mineralische Reminiszenzen konnte ich
nicht wirklich aufschnappen. Neben seiner Frucht spielten viel Orangenschalen,
Zimt und etwas Marzipan einen hintergründige Rolle. Wie gehabt eher
ins Einfache gehend und über die gesamte Verkostungsdauer verweilend. Balanciert und stimmig wirkte er
trotzdem! Vom Tannin her waren feinfühlige Ruppigkeiten noch leicht
vernehmbar. Säure passte sehr gut! Rebsortentypische Attribute lagen
ebenfalls auf der Zunge. Der Yiron Vineyard Pinot Noir 2013 erinnerte mich irgendwie stark an so manchen
Einstiegswein aus Sonoma Coast. Meiner Ansicht nach ein Pinot für
den etwas zeitnaheren Genuss! Auch gerne etwas gekühlt zu
konsumieren. Für mich so gerade noch ein anständiger **** Pinot
Noir!
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