Im Moment ist eine kleine Verschnaufpause von der Hitze
eingetreten. Daher bietet sich ein kleiner Kurzurlaub vom Pinot-freien Sommerurlaub
an! Der heutige Pinot Noir kommt aus dem Casablanca Tal in Chile. Hergestellt wurde
dieser von dem nicht gerade kleinen Hersteller und noch ziemlich jungen Hersteller
Ventisquero, der wie seinen anderen großen Kollegen aus Südamerika Weine in
verschiedensten Linien zu entsprechenden Stilen und Qualitäten auf den Markt
bringt. Beim Queulat Pinot Noir Gran Reserva 2010 handelt es sich wohl um einen Single
Vineyard Pinot Noir der etwas „bodenständigeren“ Qualität welche keinesfalls die Welt
gekostet hat. Ab und zu ist es mal gar nicht so schlecht etwas Preisfreundliches
zu probieren. Aber nur ab und zu mal ...
Mal schaun‘ wie er sich geschlagen hat …
Bevor ich mir der Beschreibung beginne sollte ich vorwarnend
voranstellen, dass ich kaum etwas zu beschreiben habe. Der Pinot Noir war
gewöhnlich, unauffällig, rebsortentypisch und zu keinem Zeitpunkt anstößig oder so richtig enttäuschend.
Höchstens vielleicht ein wenig langweilig und uneigenständig. Aber manchmals finde ich Langeweile gar nicht so übel! So, nachdem ich die Spannung schon
von Anfang an getötet habe, soll eine kurze Beschreibung nicht ausbleiben. Die
Farbe war für einen Pinot Noir überaus gewöhnlich: Klassisches Rubinrot, dass
eine leichte Tendenz zu Mattheit aufzeigte. Die Nase war eindeutig
fruchtorientiert. Zunächst zeigte sie einige Aromen die mich an etwas
haferschleimiges und leicht kinderpupsiges erinnerten, doch nach geraumen 30
Minuten konnte der Wein durchweg mit sehr klare und ziemlich lebendige Düfte von
Himbeeren und einem Hauch von Röstaromen aufwarten. Zwar eine ziemlich eindimensionale
Nase, doch betrüblich Störendes oder uniform-künstlich Wirkendes konnte ich glücklicherweise nicht ausmachen. Der Geschmack war von
Anfang an durch feinen und leichten Himbeersaft geprägt. Dieser wirkte trotz
seiner neuweltlich modernistischen Prägung relativ seriös und zeigte nur sehr
leicht übers Ziel herausschießende Fruchtsüße. Die Aromen von Röstnoten, später
auch geröstete Zwiebeln, zeigten sich am Gaumen doch ein wenig verhaltender als
in der Nase. Darüber hinaus meinte ich ein paar schüchterne Unterholzgeschmäcker
entdeckt zu haben. Aber dieser letzte Eindruck ging schon sehr stark ins „meinen“
herein. Mehr zu beschreiben gab es eigentlich nicht! Für mich
war es ein einfacher, sauberer Pinot Noir ohne Ambitionen zu höheren Weihen und
ohne großes Konfliktpotential. Ich denke ein so la-la *** steht diesem Pinot
Noir am besten. Da hatte ich schon wesentlich konfliktreicheres pinot’iges aus Chile im Glase! Kurz gesagt: Tolles Partygetränk mit beachtlichem Preis-Leistungs-Verhältnis!
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