9.8.13

Ventisquero Queulat Pinot Noir Gran Reserva 2010, Valle de Casablanca




Im Moment ist eine kleine Verschnaufpause von der Hitze eingetreten. Daher bietet sich ein kleiner Kurzurlaub vom Pinot-freien Sommerurlaub an! Der heutige Pinot Noir kommt aus dem Casablanca Tal in Chile. Hergestellt wurde dieser von dem nicht gerade kleinen Hersteller und noch ziemlich jungen Hersteller Ventisquero, der wie seinen anderen großen Kollegen aus Südamerika Weine in verschiedensten Linien zu entsprechenden Stilen und Qualitäten auf den Markt bringt. Beim Queulat Pinot Noir Gran Reserva 2010 handelt es sich wohl um einen Single Vineyard Pinot Noir der etwas „bodenständigeren“ Qualität welche keinesfalls die Welt gekostet hat. Ab und zu ist es mal gar nicht so schlecht etwas Preisfreundliches zu probieren. Aber nur ab und zu mal ...
Mal schaun‘ wie er sich geschlagen hat …
 


Bevor ich mir der Beschreibung beginne sollte ich vorwarnend voranstellen, dass ich kaum etwas zu beschreiben habe. Der Pinot Noir war gewöhnlich, unauffällig, rebsortentypisch und zu keinem Zeitpunkt anstößig oder so richtig enttäuschend. Höchstens vielleicht ein wenig langweilig und uneigenständig. Aber manchmals finde ich Langeweile gar nicht so übel! So, nachdem ich die Spannung schon von Anfang an getötet habe, soll eine kurze Beschreibung nicht ausbleiben. Die Farbe war für einen Pinot Noir überaus gewöhnlich: Klassisches Rubinrot, dass eine leichte Tendenz zu Mattheit aufzeigte. Die Nase war eindeutig fruchtorientiert. Zunächst zeigte sie einige Aromen die mich an etwas haferschleimiges und leicht kinderpupsiges erinnerten, doch nach geraumen 30 Minuten konnte der Wein durchweg mit sehr klare und ziemlich lebendige Düfte von Himbeeren und einem Hauch von Röstaromen aufwarten. Zwar eine ziemlich eindimensionale Nase, doch betrüblich Störendes oder uniform-künstlich Wirkendes konnte ich glücklicherweise nicht ausmachen. Der Geschmack war von Anfang an durch feinen und leichten Himbeersaft geprägt. Dieser wirkte trotz seiner neuweltlich modernistischen Prägung relativ seriös und zeigte nur sehr leicht übers Ziel herausschießende Fruchtsüße. Die Aromen von Röstnoten, später auch geröstete Zwiebeln, zeigten sich am Gaumen doch ein wenig verhaltender als in der Nase. Darüber hinaus meinte ich ein paar schüchterne Unterholzgeschmäcker entdeckt zu haben. Aber dieser letzte Eindruck ging schon sehr stark ins „meinen“ herein. Mehr zu beschreiben gab es eigentlich nicht! Für mich war es ein einfacher, sauberer Pinot Noir ohne Ambitionen zu höheren Weihen und ohne großes Konfliktpotential. Ich denke ein so la-la *** steht diesem Pinot Noir am besten. Da hatte ich schon wesentlich konfliktreicheres pinot’iges aus Chile im Glase! Kurz gesagt: Tolles Partygetränk mit beachtlichem Preis-Leistungs-Verhältnis!


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