Für mich ist es heute meine erste Etappe bei der Weinrallye! Und gleich
beim Start eine ganz schön anspruchsvolle. Wein für unter 5 Euro! Eigentlich
gar nicht so schwer sollte man meinen. Nun ja, solange er nicht gut sein muss dürfte
das zugegebenerweise auch kein Problem sein. Doch, ich bin mal ausnahmsweise
ganz verwegen und nehme an, dass bei einer vinophilen Rallye zumindest die
Trinkbarkeit – oder vielleicht sogar mehr - eines vorgestellten Weines gegeben
sein sollte. Geht das eigentlich? Für unter 5 Euro guten Wein - insbesondere Rotwein - zu finden?!?
Mit dem Ziel einen trinkbaren Wein zu finden habe ich mich voller Zuversicht und dem Enthusiasmus eines Neulings in einen für Wein gut sortierten Supermarkt, im Speziellen für südfranzösischen Wein, begeben um ein passendes Getränk zu erwerben. Nach ca. drei Minuten vor den Weinregalen verschwand meine Zuversicht erschreckend schnell. Es gab zwar viele vermutbar genussfähige Weine von größeren und kleineren Produzenten für unter 10 und sogar für unter 8 Euro. Doch für unter 5 Euro waren die Flaschen, abgesehen vom klassischen Standartsortiment deutscher Supermärkte, sehr spärlich gesät. Glücklicherweise konnte ich im zweit untersten Regal einige Weine eines spanischen Erzeugers entdecken, also überraschenderweise kein Südfranzose, dessen Tempranillo Crianza mir vor wenigen Jahren durchaus geschmeckt hat. Dieser Crianza stand nebst dem Reserva auch im Regal. Dummerweise kostete er Tempranillo Crianza 5,60 Euro. Ganz zu schweigen von den 7,50 Euro für den Reserva. Daher ich nicht schummeln wollte griff ich zum günstigsten Rotwein des Produzenten.
Mit dem Ziel einen trinkbaren Wein zu finden habe ich mich voller Zuversicht und dem Enthusiasmus eines Neulings in einen für Wein gut sortierten Supermarkt, im Speziellen für südfranzösischen Wein, begeben um ein passendes Getränk zu erwerben. Nach ca. drei Minuten vor den Weinregalen verschwand meine Zuversicht erschreckend schnell. Es gab zwar viele vermutbar genussfähige Weine von größeren und kleineren Produzenten für unter 10 und sogar für unter 8 Euro. Doch für unter 5 Euro waren die Flaschen, abgesehen vom klassischen Standartsortiment deutscher Supermärkte, sehr spärlich gesät. Glücklicherweise konnte ich im zweit untersten Regal einige Weine eines spanischen Erzeugers entdecken, also überraschenderweise kein Südfranzose, dessen Tempranillo Crianza mir vor wenigen Jahren durchaus geschmeckt hat. Dieser Crianza stand nebst dem Reserva auch im Regal. Dummerweise kostete er Tempranillo Crianza 5,60 Euro. Ganz zu schweigen von den 7,50 Euro für den Reserva. Daher ich nicht schummeln wollte griff ich zum günstigsten Rotwein des Produzenten.
Der Wein, um den ich so viel Wirbel mache, ist der Marqués de Almonacid Tinto 2010 von AIXAL VINOS aus der D.O. Cariñena in der nordöstlichen spanischen Provinz Saragossa. Gekostet hat er angenehme 4,60 Euro. Hergestellt wurde der Wein aus 100 % Garnacha Trauben welche aus ca. 600 m hoch gelegenen
Weinbergen in der Sierras de Algairén und in Serrallón stammen und im
Durchschnitt 20 Jahre alt sind. Die Lese der Trauben wurde per Hand (!)
durchgeführt, diese Trauben wurden entrappt, abgepresst und für 25 Tage bei 26 Grad im
Stahltank vergoren. Anschießend noch 10 Tage Kaltmazeration, malolaktische
Gärung, Mikro-Filtirerung und lauter solche Handlungen betrieben von denen ich unwissender Wurm letztlich
keine Ahnung habe. Ein Fakt, der mir dann doch was sagte und gleichzeitig außerordentlich
gefiel, ist die Abstandnahme von jeglichem Holzeinsatz. Meiner Ansicht nach ist
bei günstigen, oder gerne auch billig zu bezeichnenden Weinen, der Holzeinsatz stets recht
heikel. Des Öfteren erweist sich dieser eher als kontraproduktiv da nicht
selten unpassende Aromen in den Wein abgegeben werden. Wohlgemerkt beziehe ich
diese gewagte These nur auf das Billig- oder Günstigweinsegment. Nun habe ich
aber wirklich genügend von Dingen geschwafelt von denen ich zum einen nichts
verstehe und zum anderen sich diese als doch etwas sehr trocken erweisen. Ich hoffe
nur das der Wein trocken ist. Mehr Trockenheit brauch ich heute nicht mehr! Jetzt
aber auf zum Wesentlichen:
Die Farbe des Garnacha erwies sich als sehr vital,
insbesondere in den koronaren Regionen sehr jugendlich, durchaus transparent
und von der Farbgebung dunkelrot mit leichten violetten Reflexen. Da der Wein
mikro-filtriert wurde konnte ich keine Schwebeteilchen feststellen. Auch die
Nase erschien mir sehr frisch. Natürlich ebenso sehr fruchtbetont, erstaunlich schlank und sehr klar.
Neben den sicherlich sehr dominierenden Fruchteindrücken von schwarzen
Johannisbeeren, sehr gereiften Himbeeren und ein paar Brombeeren konnte ich
auch Anklänge von trockenem Heu, Lakritz und verhaltenem Gummi festnageln. Der Geschmack
war, wie zu vermuten, ebenfalls sehr fruchtbetont. Ähnliche und angenehm reife - dennoch kühl wirkende - Aromen wie wie sie schon aus der Nase mir bekannt waren
entwickelten sich an meinem Gaumen. Was mir sehr zusagte war, dass sich diese Aromen
sehr klar, sehr sauber und sehr lebendig vermittelten. Eine lebendige und ausgeprägte Säure,
ein etwas gorbkörnigers Tannin, unauffälliger Alkohol (13,5%), ein semi-konzentrierter und leicht wirkender Körper, etwas strenger Rauch (im Speziellen hinten raus am Gaumen), etwas viel Lakitz und eine verhaltene
peffrige Würzigkeit steuerten ihren Teil zu einem für mich sehr überraschenden Wein bei. Auch 24
Stunden nach Öffnung konnte der Wein seine Form halten. Vielleicht war die
Säure dann noch etwas präsenter und der allgemeine Eindruck etwas rustikaler. Auch die "The Day After"-Symptome waren unauffällig. Eine richtig erfreuliche Erkenntniss, die ich selten bei preisgünstigem Wein erleben darf ;-)
Natürlich, das muss jetzt natürlich kommen, handelte es sich bei diesem Garnacha nicht um einen sonderlich komplexen, tiefgründigen oder anspruchsvollen Vertreter dieser Rebsorte. Doch reine traubensaftige Fruchtsuppigkeit oder nicht endende Belanglosigkeit fand in meinem Glas keinesfalls statt. Für mich, einen ziemlich snobbistischen Weinfreak, ein trotz seiner simplen Art ein richtig anständiger **** Wein für, wie sagt man so schön, den alltäglichen Einsatz. Einsatzgebiet sollte am besten zur Pizza, ähnlich Tomatigem oder auch mal nur der schlechte alte Frustrationsdruck sein ...
Natürlich, das muss jetzt natürlich kommen, handelte es sich bei diesem Garnacha nicht um einen sonderlich komplexen, tiefgründigen oder anspruchsvollen Vertreter dieser Rebsorte. Doch reine traubensaftige Fruchtsuppigkeit oder nicht endende Belanglosigkeit fand in meinem Glas keinesfalls statt. Für mich, einen ziemlich snobbistischen Weinfreak, ein trotz seiner simplen Art ein richtig anständiger **** Wein für, wie sagt man so schön, den alltäglichen Einsatz. Einsatzgebiet sollte am besten zur Pizza, ähnlich Tomatigem oder auch mal nur der schlechte alte Frustrationsdruck sein ...
Zum Schluß noch zur Frage: Geht das? Trinkbarer Wein für unter 5 Euro? In dem vorliegenden Fall kann ich wohl schon behaupten, dass
es anständigen oder guten Wein für unter 5 Euro gibt! Leider ist das aber nicht die
Regel! Warum nur? Hier geht’s! Warum nicht bei der Mehrzahl von Billig- oder
Günstigweinerzeugern? So ganz verstehen werde ich das wohl nie …
Hier geht's zu weiteren Beiträgen der Weinrallye #62: DRUNKENMONDAY WEIN BLOG
Diese Post ist Teil der Weinrallye # 62. Mehr Informationen zur Weinrallye findet ihr unter WEINRALLYE
No comments:
Post a Comment