The Four Graces, Namensgebung bedingt
durch die vier hübschen Töchter des Hauses, ist ein für
oregonesische Verhältnisse mit ca. 44 ha ziemlich großes Weingut.
Neben verschiedenen Pinot Noirs (mehrheitlich aus Pommard und
Wädenswil Klonen und in den letzten Jahren immer mehr Dijon Klonen –
114, 115 und 777) aus den AVA's Dundee Hills und Yamhill-Carlton
werden auch Basisweine aus Pinot Blanc und Pinot Gris gekeltert. Mein
heutiger Wein ist der Entry-Level Pinot Noir des hervorragenden
Jahrgangs 2006 aus dem Willamette Valley (also in gewisser und
komplett unzureichender Weise vergleichbar mit einem Cote de Beaune
bzw. Cote de Nuits) dessen Traubengut hauptsächlich aus der AVA
Dundee Hills stammt. Wie bei sehr vielen Weingütern in Oregon hat
sich auch bei The Four Graces die biologische und biodynamische
Bewirtschaftung durchgesetzt. Seit 2005 werden ständig wachsende
Anteile der Weinberge nach biodynamischen Richtlinien „beackert“.
Die Farbe des Estate Pinot erschien mir
angenehm hell und schon ein wenig vom Alter gebräunt. Ich würde den
Farbton durchgehend als ein ins Bräunliche langsam abrutschende
Rubinrot beschreiben wollen. Erstaunlich viele Schwebeteilchen konnte
ich nicht feststellen. Ich nehme an, dass der Wein filtert wurde. Das
Bouquet zeigte Anzeichen eines sehr komplexen Weines. Düfte von
nicht ganz frisch gemahlenem Kaffee, leicht matschigen rot-braune
Erdbeeren und hell-roten Kirschen, Spuren von heller Milchschokolade,
gewisse Assoziationen die ich in die Nähe von mildem Rumkuchen
verorten würde und einer beachtlichen Menge von
moschusartigen-erdigen Düften, die in dieser Form in Oregon (Dundee
Hills im speziellen) gerne mal vorkommen. Nur in diesem Fall
vielleicht ein wenig sehr prägnant! Nach vier bis fünf Stunden
Stunden meinte ich einen aufkommenden floralen Charakter feststellen
zu können. Dies überraschte mich dann doch ein wenig sehr, da sich
elegante, frische und erquickliche Eindrücke bis dahin eher sehr
zurückgehalten hatten. Naja, war vielleicht schon der etwas erhöhte
Alkoholpegel ;-) der mich zu dieser Annahme verführte! Der Geschmack
erwies sich, wie es die Nase schon ein wenig zu prophezeien
vermochte, als sehr reif-fruchtig. Neben reifen, matschigen Erdbeeren
und eher frisch anmutenden hellen und sehr zupackenden Kirschen
zeigten sich viele Aromen von kakaoleichter Schokolade, etwas
Karamell, nach einigen Stunden etwas Cola und noch mehr Kaffeepulver,
sowie wesentlich weniger erdige Noten, als es die Nase vorab vermuten
ließ. Die eigentliche Struktur erwies sich als anständig definiert,
sehr seidig und nicht mehr ganz frisch*. Die Länge und Qualität des
Abgangs war ebenfalls mehr als nur nett, doch die Komplexität der
Nase konnte der Geschmack zu keinem Zeitpunkt mehr erreichen. Gewisse
überreife Fruchtnoten, und eine leichte akloholische Prägung
(13,9%) waren leider evident. Sicherlich ein sehr
zufriedenstellender, anständiger **** und, wie bis jetzt immer in
Oregon, von seiner Art sehr eigenständiger Pinot Noir.
Letztlich habe ich noch eine Frage an
die Grazien die einiges erklären könnte: *Why plastic?
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