These tasting notes were taken from "Pinot weit weg". Partly my contribution on "Das Weinfroum". That is why they were written in German. I inserted a short abstract in something like English, too.
Lidio Carraro Pinot Noir Da’Divas 2009, Rio Grande do Sul
Seine Farbe ist schon erstaunlich bräunlich-rot. Vor allem wenn man bedenkt, dass es ein 2009er ist. Von der Tiefe der Farbe würde ich sagen, dass er doch relativ hell erscheint.
Sein Geruch wird einerseits ganz klar von feiner Erdbeere und Himbeere dominiert. Andererseits vernehme ich Düfte einer frühlingshaften Blumenwiese. Insbesondere Veilchen und Margeriten stechen heraus.
Sein Geschmack zeichnet sich durch seinen leichten und filigranen Charakter aus. Ich schmecke angenehme, sowie ziemlich schlanke Erdbeer- und Himbeeraromen, eine sehr lebendige und wohl proportionierte Säure, nahezu kein Einfluss durch Eiche und einen Hauch von Kaffee.
Für mich ein sehr überraschendes Erlebnis. Zunächst festgestellt: Ein positives Erlebnis. Das ist nicht immer so bei solchen Experimenten. Vor dem Öffnen der Flasche sind mir schon so einige Horrorszenarien durch den Kopf gegangen. Ich hatte eigentlich eher mit einem Pinot wie ich ihn aus Chile oder Argentinien kenne erwartet. Also tendenziell doch eher ziemlich kräftig, holzig und alkoholstark. Natürlich gibt es da auch andere Beispiele, doch die meisten die mir über die Jahre untergekommen sind waren eher solche Gesellen. Dieser brasilianische Pinot jedoch ist von einer Leichtigkeit und Finesse wie ich sie eher mit einem „mittelschweren“ und klassischem Bourgogne Rouge verbinde. Bei einer Blindverkostung wäre ich 100% auf die Nase gefallen.
Als Fazit würde ich meinen: Ein leichter, schöner, nicht allzu komplizierter (Sommer)wein der viel Spass bringen kann. Leider etwas zu teuer. Gleiche Preisklasse wie ein anständiger Bourgogne Rouge.
Its colour appeared (already) very red-brown. I think a rather bright Pinot. Very fine strawberry nose, a bit of raspberries and a bit floral (maybe violets). The taste showed very subtle and refined features. A surprisingly light and set back Pinot. Almost no oak influence, very lively acid, decent strawberry flavours, some raspberries as well and a hint of coffee. This was my first Pinot form Brasil. It very much surprised me! A rather classical and "continental" Pinot style. In a blind tasting I'd guessed for an average Bourgogne Rouge. Unlike all Pinots from Chile or Argentina I tried before. Maybe a bit expensive (approx. 17 Euro). Anyway, it was a very nice experiment.
Bodegas Miquel Gelabert Vinya Des Moré Crianza Vi de Taule de Balears 2002
Ich kann nicht behaupten, dass ich mich sonderlich mit Pinot Negros aus Spanien auskenne. Bis dato habe drei oder vier probieren können und so richtig bin ich bis jetzt nicht auf die Nase gefallen. Diesen Wein von Miquel Gelabert habe ich schon einmal vor 3 Jahren getrunken. Schon damals empfand ich ihn als sehr reizvoll. Aus meiner Erinnerung und meiner damaligen VKN heraus kann ich keinen erheblichen Unterschied zu damals feststellen. Es mag sein, dass seine Farbe damals nicht ganz so rot-bräunlich war wie sie es heute ist. Stark auffallen tut dies aber nicht, da der Vinya Des Moré ziemlich dunkel ist.
Vom Geruch her vernehme ich immer noch dieselben gereiften Himbeer- und gut ausbalancierten Eichenaromen. Auch sehr delikate Gerüche einer Blumenwiese im Frühling und leichten Heuanklängen steigen mir in die Nase. Der Geruch erscheint sehr dicht, aber keineswegs schwer oder alkoholisch.
Die Primäraromen im Geschmack sind eindeutig sehr reife und gut „abgehangene“ Himbeeren, sowie leichte blumige Ansätze. Ich würde sagen, dass er nicht knochentrocken ist. Eine kräftige, aber nicht kitschige, Fruchtsüße ist eindeutig vorhanden. Verallgemeinert ausgedrückt erinnert er mich ein wenig an einen gut gemachten Russian River Pinot. Dem spielt vielleicht auch der Umstand in die Hände, dass immer noch anständige Eichenaromen im Gesamtbild vorhanden sind. Wobei sie ganz sicher nicht im Vordergrund stehen. Ein sehr wohl dosiertes Säuregerüst verleiht dem Wein viel Trinkfreude und Jugendlichkeit.
Derzeit vielleicht ein idealer Genusszeitpunkt. Meiner Meinung nach ein sehr probierens-werter Pinot aus Spanien. Etwas negativ mag der Preis vielleicht auffallen. Um die 30 Euro erscheint mir etwas zuviel zu sein.
For a tasting note in English I may insert a note I have witten 3 years ago. It is still very much the same wine. Just the colour changed a bit more towards a brown'ish direction:
This one is my second Pinot Noir from Spain (first one was Mas Borras 2002 from Torres) and once again it was a positive surprise. This Pinot Negro from Bodegas Gelabert doesn't belong to D.O. Pla i Llevant region because Pinot isn't covered by the wine law. Its colour was very dark for a Pinot. Its fragrance was similar to the Mas Borras. I could spot aged raspberries and very well balanced vanilla scents. Floral scents of hay flowers were present as well. Its taste was very dense, but not heavy or alcoholic at all. It was dominated by the taste of very ripe raspberries. In a certain way it has had a quite sweet style, but not a sweetness which some New World Pinot Noirs demonstrate. Due to the very pleasent acid it appeared to be very well balanced. The new oak wasn't dominant at all. It showed a very classical performance. It surely was a very well made Pinot Noir and for sure it was absolutely worth to try. I enjoyed it very much. Its price however was like most wines from Mallorca (respectively Pinot Noir from Spain) a bit too high (approx. 24 - 28 Euro).
Nautilus Estate Pinot Noir 2006, Marlborough
Wie mir das Rückenetikett und die Webseite einer besagten österreichischen Weinhandelskette vermitteln, wurde dieser Pinot aus 6 verschiedenen Klonen die in 5 verschiedenen Weinbergen, wobei für Marlborough Weinacker eher stimmen mag, wenn ich mich richtig erinnere, angebaut. Ausgebaut wurde er wohl in neuen und etwas älteren französischen Barriques.
Die Farbe des Weins erscheint immer noch ziemlich vital und jugendlich, obwohl dieser auch schon 5 Jahre und eine lange Reise auf dem Buckel hat. Sehr klare und ziemlich dunkle rubinrote Reflexe. Da darf man wahrscheinlich auch ein wenig der Stelvin Cap danken, die sich in NZ schon ziemlich früh durchgesetzt hat.
Der Duft erscheint im Moment leicht gemüsig zu sein. Des Weiteren kann ich angebrannte Haselnüsse, etwas Instant Kaffee (?), abgelagertes Heu, ganz wenig Lakritz, aber auch schöne dunkle Kirschen und ein wenig Himbeeren riechen. Ich merke aber schon, dass die gemüsige Note allmählich am verschwinden ist.
Der Geschmack kommt sehr rund und ein wenig gefällig daher. Keine harten Tannine mehr. Der Wein hat viel Körper und leider auch nicht gerade wenig Alkohol (auf der Flasche 14%, auf der Webseite von Nautilus 13,5%, mich würde es nicht wundern wenn es 14,5% wären). Doch der Alkohol ist nicht all zu sehr im Vordergrund. In diesem stehen eindeutig schöne dunkle Kirscharomen. Daneben zeigen sich auch angenehme, wenn auch nicht für Pinot ganz so typische, Pflaumengeschmäcker. Ein wenig Erdigkeit und leichte Pilzenoten (vielleicht frische braune Champignons) sind ganz sicher auch vorhanden. Eine wichtige Komponente, die Säure, ist bei diesem Pinot außerordentlich gut proportioniert. Das einigste was ich an diesem Wein wirklich auszusetzen habe, ist der etwas zu starke Allohools. Ein gewisses Problem bei nicht so wenigen neuseeländischen Pinots. Die vom werten Wine Spectator vergebenen 91 Punkte scheinen mir ein wenig hoch, doch auch nicht total vorbei. Erstaunliche Treffergenauigkeit.
Als Fazit würde ich jetzt einmal vorwegnehmen, da noch gut 0,4l in der Flasche sind, ein schöner und sehr trinkfreudiger, doch ziemlich „moderner“, Pinot für einen akzeptablen Preis. Ohne 20%ige Reduzierung finde ich ihn doch etwas teuer für das was man bekommt.
Very vital and juvenile red colour. The nose appeared a bit vegetal.Besides that there were some roasted hazelnuts, hay, instant coffee and liquorice. Fortunately some dark cherries and very aged raspberries, too. My vegetal impression faded after a while. Then very favourable Pinot armoas evolved. The hard tannins vanished. Unfortunately not the alcohol (too much, after 3 h very strong, one day later it got better). The fruit flavours of dark cherries were very delightful. Mushrooms and earthy flavours were rather strong and impressiv as well. Good acid proportion, too. The only real problem was the very very hearty alcohol influence ....
Pannonhalmi Apátsági Pincészet Apatsagi 2006, Pannonhalmi
Pinot from a monastery in Sopron. Pretty red-brown colour on the rim. The fragrances I smelled did not really give me a very positive impression. I got some strawberry jam, a certain alcoholic strength and most obviously a typical sweet stinging scent of a demi-sec Pinot. Why! Revolting! The taste supported my assumption. Definitely demi-sec, roasted flavours, some marmalade, hints of cherries, a bit more of strawberries, some awful pig trough flavours, flat acid an medium finish. At least no real faults and the actual body-strength seemed to quite fine. But that's it! Let’s have some goulash this evening (I got a suitable cooking wine. Rejoice). A pity. My poor selection of Hungarian wine does not come to an end. QPR was miserable.
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