Manchmal ist es wahrscheinlich eine gute Sache in die Dinge, die
das Leben ausmachen, einzutauchen um sich mit diesen in gewisser
Weise zu verbinden. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Idee oder
die entsprechende Handlung der wiederum entsprechenden Person, einer
der Gründe war, warum ich diesen Wein einst vor gekauft habe. Ja, Ja – jetzt könnte man sagen: „Mal wieder auf
einen innovativen Marketingtrick reingefallen!“ Nun gut, kann schon
sein. So genau kenne ich die Beweggründe für die entsprechende
Handlung nicht. Niemand ist vor „Innovationen“ und Wein-Begierden
gefeit und ich schon gar nicht. Aber jetzt fange ich schon wieder an zu
schwafeln. Das sollte ich bei meiner ersten Post nach der
wiederholten Wiederauferstehung dieses Blog’s schnell unterbinden!
So, jetzt stellt sich die Frage: Was zum … war überhaupt die
ausmachende oder, wie ich eben meinerseits vermutet habe,
marketinggesteuerte Handlung? Nun gut, wie soll man es ausdrücken:
Der Winzer dieses Weines, Marc Valette, mag es durchaus gerne während
der Maischestandzeit einen engen Kontakt mit seinem Produkt zu
pflegen. Daher soll es sich schon ab und an mal ergeben, dass er mit
seinem ganzen Körper in seine jungen Kreationen eintaucht. Ich finde
dieses innige Verhältnis erstaunlich und irgendwie faszinierend! Auch wenn mir der tiefere Sinn hinter dieser Handlung wohl immer
verborgen bleibt. Eine Sachverhalt der für mich bei vielen
esoterischen und biodynamischen Handlungsweisen vorkommen mag. Da ich
kein ausgeprägter Sinnsucher bin, ist mir das letztlich auch
ziemlich gleichgültig. In erster Linie zählt für mich das
Ergebnis. Wenn dieses erwähnenswert ist, ist der Erfolg (bei mir)
schon vorprogrammiert. Jetzt ist aber wirklich genug mit diesem
Geschwafel. Das Wesentliche sollte immer Vorrang haben:
Der Maghani ist eine Cuvée aus den Rebsorten Grenache, Syrah und
Mourvèdre. Also ein richtiger GSM, der seinen australischen Brüdern
nicht all zu sehr ähnelte. Die Farbe des Weines zeigte ein
nahezu undurchdringliches Lila-Schwarz-Rot. Erstaunlicherweise immer noch realtiv jugendlich anmutend. Die Nase war ausgeprägt mineralisch und erdig. Als erstes konnte ich Armomen von dunklem
Tabak, erdverschmutzten Steinen, etwas nasses Laub und erstaunlich
viel Süßholz (fast im Rioja Stil) aufschnappen. Glücklicherweise
war eine angenehme und balancierende Fruchtigkeit von sehr reifen und
schwarzen Kirschen ebenfalls vorhanden. Auch die milden Eindrücke
von schwarzen Oliven, etwas Basilikum und den gar nicht so wenigen
Düften von angebranntem Rindersteak (Holzkohlegrill) rundeten dieses
sehr beeindruckende Nasenerlebnis ab. Beim Geschmack fiel mir
zunächst das immer noch stattlich vorhandene harte Tannin auf.
Dieses war meiner Ansicht nach nicht störend, sondern eher struktur-
und rückradstärkend. Die rot-fleischigen und angebrannten
(rauchigen) Noten zeigten sich auch im Geschmack. Auch der leicht
süßlich wirkende Süßholzeinsatz und ein wenig Vanille waren
präsent. Die mineralischen Komponenten kamen mir im Geschmack nicht
ganz so intensiv vor. Gleiches gilt für die Frucht. Diese war sicher
vorhanden, doch in einer wesentlich herberen und kantigeren Form, als
es die Nase angekündigt hatte. Der eigentliche Stil des Weines
vermochte es mich zu beeindrucken. Trotz intensiver
Ertragsreduzierung (18 bis 20 hl/ha) zeigte dieser Weine keine
übermäßige Dichte, angeberische Kraft oder ausufernde Breite. Ich
empfand ihn als sehr präzise, tiefgründig, erdverbunden und von
gemäßigt erhabener Eleganz. Natürlich war Kraft vorhanden! Das
sollte man auch von einen Languedoc „Grand Cru“ (Eigenbezeichnung
auf der Webseite) erwarten können. Doch diese Kraft hatte so gar
nichts von den nicht wenigen über-alkoholisierten Südfranzosen. Der
Abgang hallte lange nach, nur ganz am Schluss erschien er mir ein
wenig zu hart und zu kantig.
Ein sehr anständiger Weingenuss! *****
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