16.1.13

The Four Graces Willamette Valley Pinot Noir 2006, Willamette Valley



The Four Graces, Namensgebung bedingt durch die vier hübschen Töchter des Hauses, ist ein für oregonesische Verhältnisse mit ca. 44 ha ziemlich großes Weingut. Neben verschiedenen Pinot Noirs (mehrheitlich aus Pommard und Wädenswil Klonen und in den letzten Jahren immer mehr Dijon Klonen – 114, 115 und 777) aus den AVA's Dundee Hills und Yamhill-Carlton werden auch Basisweine aus Pinot Blanc und Pinot Gris gekeltert. Mein heutiger Wein ist der Entry-Level Pinot Noir des hervorragenden Jahrgangs 2006 aus dem Willamette Valley (also in gewisser und komplett unzureichender Weise vergleichbar mit einem Cote de Beaune bzw. Cote de Nuits) dessen Traubengut hauptsächlich aus der AVA Dundee Hills stammt. Wie bei sehr vielen Weingütern in Oregon hat sich auch bei The Four Graces die biologische und biodynamische Bewirtschaftung durchgesetzt. Seit 2005 werden ständig wachsende Anteile der Weinberge nach biodynamischen Richtlinien „beackert“.


Die Farbe des Estate Pinot erschien mir angenehm hell und schon ein wenig vom Alter gebräunt. Ich würde den Farbton durchgehend als ein ins Bräunliche langsam abrutschende Rubinrot beschreiben wollen. Erstaunlich viele Schwebeteilchen konnte ich nicht feststellen. Ich nehme an, dass der Wein filtert wurde. Das Bouquet zeigte Anzeichen eines sehr komplexen Weines. Düfte von nicht ganz frisch gemahlenem Kaffee, leicht matschigen rot-braune Erdbeeren und hell-roten Kirschen, Spuren von heller Milchschokolade, gewisse Assoziationen die ich in die Nähe von mildem Rumkuchen verorten würde und einer beachtlichen Menge von moschusartigen-erdigen Düften, die in dieser Form in Oregon (Dundee Hills im speziellen) gerne mal vorkommen. Nur in diesem Fall vielleicht ein wenig sehr prägnant! Nach vier bis fünf Stunden Stunden meinte ich einen aufkommenden floralen Charakter feststellen zu können. Dies überraschte mich dann doch ein wenig sehr, da sich elegante, frische und erquickliche Eindrücke bis dahin eher sehr zurückgehalten hatten. Naja, war vielleicht schon der etwas erhöhte Alkoholpegel ;-) der mich zu dieser Annahme verführte! Der Geschmack erwies sich, wie es die Nase schon ein wenig zu prophezeien vermochte, als sehr reif-fruchtig. Neben reifen, matschigen Erdbeeren und eher frisch anmutenden hellen und sehr zupackenden Kirschen zeigten sich viele Aromen von kakaoleichter Schokolade, etwas Karamell, nach einigen Stunden etwas Cola und noch mehr Kaffeepulver, sowie wesentlich weniger erdige Noten, als es die Nase vorab vermuten ließ. Die eigentliche Struktur erwies sich als anständig definiert, sehr seidig und nicht mehr ganz frisch*. Die Länge und Qualität des Abgangs war ebenfalls mehr als nur nett, doch die Komplexität der Nase konnte der Geschmack zu keinem Zeitpunkt mehr erreichen. Gewisse überreife Fruchtnoten, und eine leichte akloholische Prägung (13,9%) waren leider evident. Sicherlich ein sehr zufriedenstellender, anständiger **** und, wie bis jetzt immer in Oregon, von seiner Art sehr eigenständiger Pinot Noir.
Letztlich habe ich noch eine Frage an die Grazien die einiges erklären könnte: *Why plastic?

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